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Zurueck ins Glueck

Titel: Zurueck ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Higgins
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gleich.«
    Endlich stieß er einen leisen Freudenschrei aus.
    »Hier, halte du Trueno«, befahl er, drückte Samantha die Zügel in die Hand und begann, ein Gewirr von Farn und Ranken niederzutrampeln. Kurz darauf sah sie, wonach er Ausschau gehalten hatte – nach einem großen Loch in der orangefarbenen Felswand, dem Eingang einer Höhle, der hinter Zweigen und morschen Ästen verborgen gelegen hatte.
    »Du willst mich doch nicht allen Ernstes da hineinschleppen? Das Loch sieht so unheimlich aus wie eine Gruft, und die Pferde werden auch nicht hineinpassen!«
    »Drinnen ist genug Platz, glaub mir. Ich war schon oft hier.« Er begann, das Geäst beiseitezuräumen. »Wir haben den Eingang immer gut getarnt.«
    »Wir?«
    Er gab keine Antwort, sondern nahm ihr Truenos Zügel ab und verschwand in der Höhle.
    Da der Regen stärker wurde, blieb Samantha nichts anderes übrig, als sich, Centella hinter sich her ziehend, hinter Pedro und Trueno durch die Felsspalte zu zwängen.
    Zu ihrer Überraschung fand sie sich in einer Höhle wieder, die gut neun Meter im Durchmesser maß.
    »Mein Gott, das ist ja ein richtiger Ballsaal«, staunte sie. »Wo kommt denn das Licht her?«
    Pedro deutete auf Ritzen in der Decke. »Von da oben. Fast wie Dachfenster, findest du nicht?«

    Samantha folgte seinem Blick und nickte stumm.
    »Als Kind habe ich hier oft gespielt. Die Höhle war das Hauptquartier unserer Bande. Aber das ist schon lange her. Schau mal dort.« Er zeigte auf ein paar rings um eine flache Grube angeordnete Steine. »Unsere alte Feuerstelle ist tatsächlich noch da.«
    »Diese Höhle muss sehr alt sein – vielleicht schon Tausende von Jahren«, stellte Samantha beinahe ehrfürchtig fest.
    »Eher Millionen. Sie stammt aus der Zeit, als es hier noch Gletscher gegeben hat.«
    Samantha betrachtete die Höhlenwände. Sie wiesen denselben orangefarbenen Ton auf wie die Erde draußen, aber es gab auch dunkle Ecken und Nischen, in denen gespenstische Schatten zu tanzen schienen.
    Centella wieherte und rollte die Augen, sodass das Weiße sichtbar wurde. »Ich glaube, ihr ist es hier unheimlich«, meinte Samantha, während sie die Stute zu beruhigen versuchte.
    »Ich werde ein Feuer machen, damit es ein bisschen wärmer wird.« Pedro band Trueno an einem Felsbrocken fest. »Mal sehen, ob ich Holz finde, das nicht gar zu feucht ist.«
    »Hier drinnen liegen auch ein paar Zweige herum.« Samantha begann schon, sie aufzusammeln.
    Ein paar Minuten später hatte er die trockenen Zweige und ein paar Holzstücke in der kleinen Grube aufgeschichtet und mit Hilfe seines Feuerzeugs in Brand gesetzt. Rauch kräuselte sich zur Decke empor und zog durch die Ritzen ab.
    »Du bist ja ein richtiger Pfadfinder«, neckte Samantha ihn.

    Pedro lächelte ein wenig verlegen. »Wenn wir hier waren, haben wir jedes Mal Feuer gemacht, obwohl es uns eigentlich verboten war.«
    Sie band Centella neben Trueno an und setzte sich zu ihm an die Feuerstelle. »Hattest du eine schöne Kindheit?«, fragte sie weich.
    Pedros Gesicht umwölkte sich. Offenbar musste er an seine Mutter denken, aber er erwähnte ihren Namen nicht. »Pablo war sehr gut zu mir. Einen besseren Vaterersatz hätte ich mir nicht wünschen können.«
    Samantha konnte den Schmerz, mit dem er kämpfte, förmlich spüren.
    Plötzlich ertönte über ihren Köpfen ein Rascheln und Schwirren, und sie fuhr erschrocken zusammen.
    »Aha.« Pedro blickte auf. »Der Rauch stört die Fledermäuse.«
    »Fledermäuse?« Samantha sprang mit einem Satz auf.
    »Setz dich wieder hin. Wenn du hier herumspringst und mit den Armen fuchtelst, machst du ihnen Angst, und dann fliegen sie dir vielleicht in die Haare.«
    Doch Samantha begann schon, quietschend von einem Bein auf das andere zu hüpfen. »Warum hast du mir nicht gesagt, dass es hier drin Fledermäuse gibt? Ich habe eine Todesangst vor diesen Viechern! Nichts wie weg hier!«
    Pedro packte sie bei der Hand und zog sie wieder auf den weichen Erdboden hinunter. »Wenn du still sitzen bleibst, fliegen sie weg. Sie sind völlig harmlos, und sie haben mehr Angst vor dir als du vor ihnen. Jetzt sind sie unruhig, weil sie das Feuer und den Rauch nicht mögen, und ob du es glaubst oder nicht, sie haben absolut keine
Lust, sich in deinen Haaren zu verfangen.« Er schlüpfte aus seinem Mantel, zog ihn über ihre Köpfe und legte einen Arm um Samantha.
    Sie zitterte immer noch vor Angst und Abscheu. »Pedro, ich hasse Fledermäuse wie die Pest«, flüsterte

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