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Zurueck ins Glueck

Titel: Zurueck ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Higgins
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den beiden.
    Nach dem Essen verkündete Pablo, noch einmal hinaus auf seine Weinfelder gehen zu wollen. Es war klar, dass ihre Ankündigung ihn aus der Fassung gebracht hatte. Pedro machte sich in ähnlich missmutiger Stimmung auf den Weg zu den Ställen. Nachdem sie den Tisch abgeräumt und das Geschirr in der Spüle verstaut hatte, folgte Samantha ihm unauffällig. Sie wusste, dass es falsch war, was sie tat, aber sie liebte es, ihn dabei zu belauschen, wenn er mit den Tieren sprach. Sie pflegte hinter der Mauerecke des Stalls Posten zu beziehen, nur ein paar Meter von der Stelle entfernt, wo die Pferde angebunden waren, und mit angehaltenem Atem die Ohren zu spitzen. So auch jetzt. Samantha verstand nicht allzu viel von dem, was Pedro sagte, aber die wenigen Brocken ergaben durchaus einen Sinn. Sie fing ihren Namen auf, sie hörte guapa und schloss daraus, dass Pedro sein Pferd fragte, was er nur ohne sie anfangen sollte. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, sie seufzte leise, und im nächsten Moment spähte er um die Ecke.
    »Was tust du denn hier?«, fragte er nicht übermäßig freundlich.
    »Ich wollte sehen, ob ich dir irgendwie helfen kann«, log sie rasch.
    »Ich wollte gerade ausreiten. Hast du Lust, mitzukommen?«
    »Ja, gerne.«
    »Centella ist auf dem Feld. Holst du sie und sattelst sie dir?«

    »Schon unterwegs.« Samantha bemühte sich, so unbefangen wie möglich zu wirken. Ihr war klar, dass er dachte, sie hätte sein Gespräch mit Trueno absichtlich belauscht. Schuldig im Sinne der Anklage, dachte sie mit einem leisen Grinsen.
    Sie ging Centella holen. Inzwischen wusste sie auch, dass der Name der Stute das spanische Wort für ›Blitz‹ war, so wie Trueno ›Donner‹ bedeutete. Die beiden Pferde vertrugen sich bestens, nur war leider noch kein Fohlen in Sicht.
    Zehn Minuten später ritten Pedro und sie Seite an Seite die Feldwege entlang.
    »Es fällt mir sehr schwer, von hier wegzugehen«, gestand Samantha schließlich.
    »Du wirst dein altes Leben erneut aufnehmen und uns vergessen.«
    »Ganz sicher nicht«, verteidigte sie sich.
    Er musterte sie unter seinen dichten, dunklen Wimpern hervor. In diesem Moment wirkte er wie ein kleiner Junge.
    »Kommst du denn wirklich zurück?«, fragte er fast bittend.
    »Möchtest du überhaupt, dass ich zurückkomme?«
    »Dumme Frage. Natürlich möchte ich das.«
    »Dann bin ich bald wieder bei euch.«
    Pedros Lippen teilten sich zu einem strahlenden Lächeln, das sein ganzes Gesicht erhellte und seine Augen aufleuchten ließ. »Gut«, nickte er zufrieden, dann trieb er Trueno an. » Venga, vamos !«, rief er laut, als der riesige Hengst angaloppierte und davonjagte. Sowohl Samantha als auch Centella waren einen Moment lang völlig überrumpelt, dann nahmen sie die Verfolgung auf. Eine
Viertelstunde donnerten sie in einem irrwitzigen Tempo über Stock und Stein, dann waren Pferde und Reiter außer Atem. Pedro zügelte Trueno, weil es leicht zu nieseln begonnen hatte, und lachte Samantha aus. Es war ihr nicht gelungen, ihn einzuholen.
    »Das ist unfair. Du hattest ein gutes Stück Vorsprung, und Truenos Beine sind länger als die der zierlichen Centella«, protestierte sie.
    »Dafür hat sie weniger Gewicht zu tragen, das gleicht sich wieder aus. Ich habe gewonnen, gib es zu.« Pedro tätschelte Truenos Hals, wie um ihm dafür zu danken, dass er sich so verausgabt hatte, dann schaute er zum Himmel empor. »Sami, ich glaube, wir kommen gleich in einen ziemlichen Platzregen. Wir müssen uns irgendwo unterstellen, sonst werden sich die Pferde erkälten.«
    »Schaffen wir es nicht mehr bis nach Hause?«
    »Ich denke nicht, aber keine Angst, ich kenne hier ein schönes, trockenes Plätzchen.« Er trieb sein Pferd mit leichtem Schenkeldruck an. »Komm mit«, forderte er sie auf, ehe er in Richtung der Berge davontrabte.
    Samantha ließ sich nicht zweimal bitten.
    Das Land wurde merklich hügeliger, und gerade als der Regen heftiger auf sie niederzuprasseln begann, brachte Pedro Trueno vor einem niedrigen Berg zum Stehen.
    »Was ist das?«, fragte Samantha, die ein paar Sekunden später hinter ihm Halt machte.
    »Ein magischer Ort. Du wirst es gleich selbst sehen.« Pedro sprang aus dem Sattel und nahm den Hengst am Zügel.
    Samantha tat es ihm nach. Er schien im dichten Unterholz nach irgendetwas zu suchen.

    »Ich war schon sehr lange nicht mehr hier«, erklärte er, während er am Fuß des Berges entlangschritt.
    »Was suchst du denn?«
    »Das zeige ich dir

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