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Zurueck ins Glueck

Titel: Zurueck ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Higgins
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erfahren.«
    Wendy war hinter James und Rose aufgetaucht. Sie hatte gerade Paul, den Chauffeur, unter den Gästen entdeckt, blieb aber, wo sie war, weil sie Schwierigkeiten witterte.
    »Cameron.« Gillian verschränkte ihre leicht zitternden Hände ineinander. »Ich bekomme ein Kind von dir.«
    » Wie bitte ?«
    James, Rose, Samantha, Wendy und Cameron sogen vernehmlich den Atem ein.
    Samantha sprang auf und starrte ihre Freundin entgeistert an. »Du und Cam? Wie lange geht das schon?«
    »Seit Jahren«, erwiderte Gillian, die verzweifelt hoffte, Cameron würde sich endlich öffentlich zu ihr bekennen und ihr beistehen.
    Doch Cameron schwieg nur betreten. Samantha fixierte Gillian mit einem durchbohrenden Blick. »Das glaube ich einfach nicht, Gill. Du bist eine meiner besten Freundinnen. Und du hast die ganze Zeit mit Cam – während unserer Verlobungsmonate? Während der Hochzeitsvorbereitungen? Die ganze Zeit?«, wiederholte sie ungläubig, dann fuhr sie zu Cameron herum. »Und du? Du hattest ein Verhältnis – mit ihr ?« Sie blinzelte, bemüht, nicht vollends die Fassung zu verlieren. »Das darf doch alles nicht wahr sein. Warum hast du mir überhaupt einen Heiratsantrag gemacht?«
    »Aus geschäftlichen Gründen«, erwiderte Gillian an Camerons Stelle. »Du hast in der Firma zu viel Einfluss gewonnen, Sam. Er wollte durch diese Heirat deinen Aktienanteil an sich bringen.«

    Samantha erstarrte. Sie sah Cameron nicht an, sondern betrachtete den auf Hochglanz polierten Holzfußboden, ohne einen Ton zu sagen.
    »Ist das wahr, Cameron?«, fragte sie schließlich. Ihre Stimme klang eiskalt.
    Er griff sofort nach dem rettenden Strohhalm. »Nein, natürlich nicht!«
    »Und ob das wahr ist!«, unterbrach ihn Gillian. »Er hat mir gesagt, Gracias wäre sein Produkt – das der Firma Judge -, und du hättest es nur irgendwie geschafft, viel mehr Aktien an dich zu reißen, als dir zustehen.«
    Samanthas Kopf fuhr hoch, ihre Augen blieben auf Camerons panikerfülltem Gesicht haften.
    »Das ist also deine Ansicht? Und womit gedachtest du, mich abzuspeisen? Vielleicht mit einem kleinen Bonus für erwiesene Gefälligkeiten? Oder wäre eine goldene Uhr deiner Meinung nach angemessener gewesen?«
    Rose Judge mischte sich ein. »Samantha, das ist nun wirklich eine Angelegenheit, die nur die Familie betrifft. Sollten wir alles Weitere nicht lieber in der Bibliothek besprechen?«
    Sie hatte Recht; viele Gäste hielten es inzwischen für überflüssig, so zu tun, als achteten sie nicht auf die erbitterte Auseinandersetzung, sondern spitzten gebannt die Ohren und tuschelten miteinander.
    »Kommt nicht infrage.« Samantha lächelte böse. »Ich möchte hören, was er mir zu sagen hat, und ich bin sicher, alle anderen Anwesenden wird das ebenso interessieren. Er bildet sich also ein, Gracias wäre auf seinem Mist gewachsen, Gillian? Dann verrate mir doch eines – teilst du diese Ansicht?«
    »Woraus leitest du denn irgendwelche Ansprüche auf
Gracias für dich ab?«, ging Gillian zum Gegenangriff über.
    »Zum Beispiel aus der nicht ganz unbedeutenden Tatsache, dass ich das verdammte Gebräu erfunden habe! Die Inhaltsstoffe, das Logo, das gesamte Konzept – all das stammt von mir. Das Zeug trägt ja sogar meinen Namen!«
    Jetzt endlich schnappte Cameron nach dem Köder. »Ganz so einfach ist das nicht, Sam. Ich war an der gesamten Entwicklung beteiligt. Wir haben Logo und Produktgestaltung gemeinsam ausgearbeitet und auch gemeinsam beschlossen, auf welche Weise wir das Getränk vermarkten wollen.«
    »Ach ja? Na, dann erklär mir doch mal, Cameron, wie du auf den Namen Gracias gekommen bist. Wann hast du dich dafür entschieden? Und vor allen Dingen, warum hast du dich dafür entschieden?«
    Cameron schielte zu seinem Vater hinüber, als erhoffe er sich von diesem eine Eingebung. »Na ja, es ist mir eben einfach so eingefallen. Ich meine, wir wissen ja alle, dass Gracias das spanische Wort für Danke ist, und da dachte ich, das wäre doch ein guter Name für ein Getränk mit lateinamerikanischem Flair.«
    Samantha klatschte spöttisch Beifall. »Sieh an, sieh an. Deine großartige Vermarktungsstrategie basierte also auf der Idee, Gracias wäre ein passender Name für ein angeblich lateinamerikanisches Getränk? Ganz so trifft das leider nicht zu, Cameron.« Sie ließ den Blick über die Gästemenge schweifen, die sich um sie geschart hatte. »Meine Damen und Herren Geschworenen, ich darf Sie jetzt bitten, Ihr Urteil zu fällen.

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