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Zurueck ins Glueck

Titel: Zurueck ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Higgins
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Winter in der Luft lag. Fröstelnd trat sie näher ans Feuer und warf einen Blick auf das Buch, das James gerade las. Der neue Tom Clancy, stellte sie fest.
    »Mummy hat eben angerufen«, sagte sie dann.
    James blickte auf. »Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt? Sie wollte doch sicher mit mir sprechen.«
    »Sie hat gar nicht nach dir gefragt, Daddy«, gab Stephanie kühl zurück. »Und sie scheint ihren Urlaub in vollen Zügen zu genießen.«
    »Das freut mich«, murmelte James geistesabwesend.
    »Wärst du denn nicht gerne mitgefahren?«
    »Ich glaube, sie wollte lieber mit Cameron allein sein.

    Mir war das ganz recht. Die beiden haben ein paar harte Tage hinter sich.«
    »Du etwa nicht?«
    »Ich bin hart im Nehmen.« James wollte sich wieder in sein Buch vertiefen, aber seine Tochter war nicht gewillt, ihn vom Haken zu lassen.
    »Das bildest du dir ein. Die ganze Sache scheint dich noch mehr mitzunehmen als Mutter, obwohl gar kein Grund dazu besteht.«
    James musterte seine Tochter nachdenklich. Sie hatte offensichtlich beschlossen, Katie Garcias Behauptung als infame Lüge abzutun. Er überlegte, ob er ihr gestehen sollte, dass Samantha tatsächlich ihre Halbschwester war, entschied sich dann aber dagegen. Sie würde sich nur entsetzlich aufregen. Stephanie war dasjenige seiner Kinder, das am schnellsten die Nerven verlor, und sie hatte im Moment schon genug Probleme am Hals.
    »Wie kommst du in deinem Häuschen zurecht? Habt ihr es warm genug?«, erkundigte er sich stattdessen.
    »Es geht schon. Alles ist ein bisschen beengt, aber Bettler dürfen nicht wählerisch sein.«
    »Das ist richtig«, nickte James. »Stephanie, es tut mir wirklich leid, dass es zwischen David und dir zu einem Bruch gekommen ist. Besteht denn gar keine Hoffnung auf Versöhnung?«
    Stephanie trank einen großen Schluck Gin. »Ich glaube nicht, Dad. Unsere Ehe ist zu Ende.«
    »Und wie soll es jetzt weitergehen? Hast du schon konkrete Pläne?«
    »Was für Pläne?«
    »Hast du dir über deine Zukunft und die deiner Töchter schon Gedanken gemacht?«

    Stephanies Augen weiteten sich erstaunt. »Wie meinst du das? Worüber sollte ich mir Gedanken machen? Das Leben geht weiter, nur eben ohne David.«
    »Du kannst natürlich gerne so lange hierbleiben, wie du möchtest. Dunross ist schließlich dein Zuhause. Aber du bist eine hübsche junge Frau, du willst dich doch sicher nicht auf Dauer hier vergraben. Vielleicht überlegst du dir einmal, ob du dir nicht einen Job suchen solltest«, schlug James behutsam vor. Er war zu taktvoll, um die gestiegenen Lebensmittel- und Stromrechnungen zu erwähnen, die ihre Rückkehr in ihr Elternhaus mit sich bringen würde. Aber wenn Stephanie einen Job fand, konnte sie wenigstens ihre Kleider selbst bezahlen. »Wird David dich denn finanziell unterstützen?«, tastete er sich vor.
    »Das möchte ich ihm doch sehr raten«, fauchte Stephanie. »Ich denke nämlich gar nicht daran, mein Geld zu verschleudern, um seine Bälger einzukleiden!«
    In diesem Moment klingelte es an der Tür. Stephanie, der James’ Entsetzen angesichts ihrer letzten Bemerkung völlig entgangen war, ging öffnen. In ihr flackerte die leise Hoffnung auf, bei dem Besucher könne es sich um David handeln.
    Doch statt David stand Luke Delaney vor der Tür.
    »Hallo, Luke. Lange nicht gesehen«, begrüßte Stephanie ihn. Sie kannte die Delaney-Brüder seit ihrer Kindheit, sie hatten oft in Dunross mit Cameron gespielt, als sie noch klein gewesen waren. »Alles in Ordnung?«, erkundigte sie sich dann besorgt, als ihr auffiel, wie blass und verhärmt er wirkte.
    »Ich muss mit Cameron sprechen.« Luke gab sich so wortkarg wie immer.

    »Das dürfte schwierig werden, er ist nämlich auf Barbados. Was ist denn los? Du siehst fürchterlich aus, Luke.« Sie ließ die Eiswürfel in ihrem Gin Tonic klirren. »Möchtest du etwas trinken?«
    Er nickte stumm und folgte ihr in die Bibliothek.
    »Dad, du erinnerst dich doch sicher noch an Luke Delaney, nicht wahr?«
    »Guten Tag, Sir.« Luke lächelte schwach. »Bitte bleiben Sie sitzen. Ich wollte nicht stören.«
    James hatte sich schon von seinem Platz erhoben. »Du störst doch nicht. Wie kommst du denn auf die Idee, mein Junge? Ich freue mich, dich zu sehen. Wie geht es dir? Und deiner Familie?« Als sie sich die Hände schüttelten, stieg James der schale Alkoholdunst in die Nase, den sein Gast verströmte. Er bemerkte auch, dass Lukes Jeans Flecken aufwiesen und er sich nicht rasiert hatte. Der

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