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Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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grinste schief. „Na ja, es war wohl eher so, dass ich mich meist erfolgreich davor drücken konnte. Wahrscheinlich hatte ich einfach Glück gehabt, dass er anstandslos gegessen hat, was ich ihm vorsetzte.“
    Eine Weile schwiegen sie und hingen ihren Gedanken nach.
    „Ich werde mal nach den Jungs sehen.“
    „ Bleib hier, Danilo! Warum werde ich das dumme Gefühl nicht los, du hättest Angst davor, mit mir länger als fünf Minuten allein zu sein? Ich will bloß mit dir reden. Das haben wir stundenlang machen können, als Angel noch da war. Jetzt dagegen weichst du mir ständig aus. Ich komme mir manchmal schon vor wie in der Klinik, damals nach dem Unfall, erinnerst du dich, als du mir permanent aus dem Weg gegangen bist.“
    „Karo, ich mag dich und deswegen …“
    Er biss sich auf die Lippen und strich sich nachdenklich übers Kinn. Er empfand so tief für sie, dass er am liebsten laut losgelacht hätte. Von wegen, er mochte sie! Was er mochte, waren solche Dinge wie Heidelbeereis essen und an den seltenen freien Tagen bis in die Puppen schlafen. Er mochte es, ein gutes Buch zu lesen, und genoss eine heiße Dusche. Und doch würde er problemlos ohne all diese Dinge auskommen.
    Ohne Karo und die Jungs indes … Er liebte sie beinahe verzweifelt, hatte sein Leben inzwischen völlig auf sie ausgerichtet und seinem Alltag einen tieferen Sinn als nur seine Arbeit in der Klinik gegeben.
    Warum sagte sie nicht einfach: Okay, lass gut sein. Ich will gar nicht wissen, warum du mir seit unser er ersten Begegnung ausweichst.
    Sie blickte ihn noch immer eindringlich an und wartete geduldig auf die Fortsetzung seines Satzes. In ihren Augen tanzte ein Lächeln wie ein kleiner Kobold und schien ihn aufzufordern, etwas Verrücktes zu tun. Nein, sie würde nicht lockerlassen. Der Professor hatte Recht gehabt, sie war genauso stur wie Angel.
    Wahrscheinlich vergötterte er sie aus genau diesem Grund.
    „Angel baute sich anfangs wie eine Mauer vor dir auf. Nun, da er nicht mehr mit Argusaugen zwischen uns steht und über dich wacht, habe ich tatsächlich Angst …“
    Er holte tief Luft und atmete hörbar aus, bevor er leise gestand: „Ich habe Angst, ich könnte vergessen, dass er dich gebeten hat , seine Frau zu werden. Und wenn es trotz aller Vorsicht passieren sollte, weiß ich nicht, ob du mich dann daran erinnern würdest. Dass du mich in meine Schranken weist und mich zurückhältst.“
    Ja, mit dieser oder einer ähnlichen Antwort hatte Karo längst gerechnet. Die beiden Männer waren sich dermaßen ähnlich, dass es sie mitunter noch heute erschreckte. Und Danilo hatte Recht. Sie würde ihn nicht davon abhalten, ihr einen Antrag zu machen. Aber durfte sie ihm das sagen? Würde sie Angel mit einem Ja zu Danilo nicht verraten? Doch wie lange wollte sie noch warten, bis sie ein Lebenszeichen von Angel erhielt oder sich Danilo zu einer eindeutigen Entscheidung durchrang?
    „ Vielleicht solltest du ein einziges Mal sämtliche Einwände und Bedenken außer Acht lassen und ausschließlich an dich denken.“ Ihre Stimme klang warm vor Mitgefühl. Sie rutschte dichter an ihn heran, um sich zu wärmen. „Was willst du wirklich, Dani, Lieber?“
    „Dass du glücklich bist.“
    Karo verdrehte die Augen und bedachte ihn mit einem Blick, den sie für besonders dämliche Antworten reserviert hatte. „Netter Versuch. Aber Märtyrer sind bereits seit einer ganzen Weile aus der Mode, mein Doktor Selbstlos.“ Plötzlich klang ihre Stimme wieder butterweich und ließ Danilo schmelzen. „Du bist ohne Frage ein hoffnungsloser Fall!“
    Mit auffälligem Interesse schaute er sich nach den Zwillingen um. Offenbar wollte er keinesfalls Karos Blick begegnen. Die indes ließ sich nicht täuschen. Sie spürte die ungeheure Anspannung seines Körpers und rückte noch näher zu ihm. Dieses Thema bereitete ihm Missbehagen und auch ihr Herz klopfte wie wild vor Aufregung.
    „Sag mir, was du für dich willst. Und ich meine damit wirklich und ausschließlich für dich. Wo sind all deine Träume und Hoffnungen geblieben?“
    „Träume?“ Mit einer abfälligen Handbewegung wischte er ihre Frage beiseite, doch Karo beachtete ihn gar nicht.
    „Du nimmst Rücksicht auf mich, auf die Jungs, auf Angel, deine Kollegen – auf wen eigentlich nicht? Ich will es dir verraten, weil du vermutlich eh nie darauf kommst.“
    Sie legte eine Kunstpause ein – wegen des besseren dramatischen Effektes. Mehr noch allerdings voller Hoffnung, er würde endlich

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