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Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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denn erwartet!“ Abrupt wandte sie dem Chefarzt den Rücken zu, weil sie ihm nicht zeigen wollte, wie verletzt sie sich fühlte. „Den Versuch war’s zumindest wert. Entschuldigen Sie meine Neugier.“
    „Ich bedaure sehr, Frau Seiler. Bitte verstehen Sie, wenn ich wegen der ärztlichen Schweigepflicht nicht darüber reden darf.“
    „ Schon kapiert.“ Susann nickte. Sie hatte verstanden. Sicher, der Chefarzt würde sie nie belügen, denn jede Lüge aus seinem Mund würde durch die Ehrlichkeit in seinen Augen unweigerlich entlarvt. Aber verdammt noch mal, sie hatte ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren! Wenn sie irgendetwas auf dieser Welt hasste, dann war es die Gewissheit, dass andere mehr über sie wussten, als sie selbst.
    Und dieser Unfall betraf nun einmal vor allem sie!
    Sie schaute in das kalkweiße Gesicht von Stojanow. Okay, Angel Geheimnisvoll, du wirst aufwachen. Bei Gott, das schwöre ich dir, und wenn ich dich wachrütteln muss! Und dann wirst du mir jede meiner Fragen beantworten. Du wirst dich nicht herausreden können mit ärztlicher Schweigepflicht! Nix da mit „Ich kann dazu nichts sagen.“! Ich werde nicht eher Ruhe geben, bis ich weiß, was ich wissen will. Selbst wenn ich dich bis ans Ende der Welt verfolgen muss oder es mich alle Zeit dieser Welt kostet!
    Als sie sich jetzt zu Professor Vogel umdrehte, lächelte sie siegessicher und besiegelte mit einem festen Händedruck ihren Schwur.

5. Kapitel
     
    Was anfangs lediglich zur Befriedigung ihrer Neugierde gedacht war, entwickelte sich schon bald zu Susanns Hauptbeschäftigung während des Sommers. Seit dem Tag, als sich Professor Vogel das erste Mal mit ihr an Angels Bett unterhalten hatte, verbrachte sie unzählige Stunden im Krankenhaus.
    Die Veränderungen an ihrer Freundin waren viel zu augenfällig, als dass Cat sie hätte ignorieren können. Sie würde schon bald ein ernstes Wort mit ihr wechseln müssen. Hatte sich die Große jemals einer Sache mit solchem Eifer gewidmet? Zumindest mit einem Mann war es ihr nie zuvor derart ernst gewesen, dass sie dafür ihre beste Hälfte sträflichst vernachlässigte.
    Irgendetwas machte Catherine bei dieser Erkenntnis Angst. Nicht Eifersucht oder Neid, wie vielleicht zu befürchten gewesen wäre, es war pure Angst. Und sie wusste nicht, woher dieses Gefühl kam, welches ihr die Kehle zuschnürte und ihr Bauchschmerzen bescherte.
     
    „Guten Morgen, Angel. Ich bin’s, Karo, erinnerst du dich? Ich war gestern schon bei dir.“
    Und vorgestern und all die Tage davor ebenfalls, ergänzte sie in Gedanken mit einer kaum mehr zu unterdrückenden Spur von Resignation.
    „Und? Wie geht’ s dir heute?“, schnatterte sie scheinbar unbekümmert weiter.
    Seine Antwort bestand noch immer aus nichts anderem als dem rhythmischen Heben und Senken seiner breiten Brust.
    Mit einem kurzen Blick auf den Überwachungsmonitor hatte sie die Daten überflogen, Herzfrequenz, Atmung, Blutdruck, Temperatur – seit Tagen die gleichen Werte. Mit konstanter Boshaftigkeit ließ das Gerät keinerlei Anzeichen einer Veränderung, geschweige denn einer winzig kleinen Besserung erkennen.
    „Mal sehen, ob du etwas gesprächiger bist als gestern. Mit meiner Freundin ist momentan geistreiche Konversation kaum machbar. Sie hat Angst um mich, stell dir das vor. Mmmh, keine Ahnung, welcher Teufel sie geritten hat, solchen Unsinn von sich zu geben.“
    Sie hielt inne, schüttelte den Kopf und ihr Gesicht färbte sich blutrot. „Das habe ich natürlich nicht im wörtlichen Sinn gemeint. Was ich sagen wollte … also … Du weißt schon. Oder auch nicht. Wie alt bist du eigentlich? Schwer einzuschätzen in deinem Zustand. Tut mir leid, wenn ich das so unverblümt sage – Taktgefühl gehört nicht zu meinen Stärken –, aber der Idealzustand ist es wirklich nicht. Diese seltsamen Andeutungen deines Professors … Das müssen wir noch ausführlich diskutieren, selbst wenn du mich für übertrieben neugierig halten solltest – was ich selbstverständlich nicht bin –, das will ich auf jeden Fall erklärt haben. Dreißig?“
    Gemessenen Schrittes umrundete sie das Bett und schüttelte ratlos den Kopf. „In Filmen hängen in den Krankenzimmern immer diese komischen Tafeln rum, auf denen die persönlichen Daten der Patienten notiert werden. Ist wohl alles Schwindel.“
    S ie lachte hektisch auf und drehte den Ring in ihrem rechten Ohr. „Entschuldige. Hab wieder mal vergessen, dass wahrscheinlich auch das unter die so

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