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Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Und zu vergessen, was er ihr zugemutet hatte. Und dann würde er einen neuen Anfang wagen und alles besser machen.
    Irgendwann im Laufe der folgenden Tage begann er sich zu fragen, aus welchem Grund Karo es vermied, die Sprache auf den verhängnisvollen Unfall zu bringen. Sie erkundigte sich weder nach persönlichen Dingen noch nach seiner Vergangenheit und sie wollte genauso wenig wissen, ob er mehr als lediglich ihren Namen und Beethovens Musik gehört hatte, während er im Koma lag. Es konnte doch nicht sein, dass sie diese Fragen nicht interessierten! Dass er ihr gleichgültig war!
    Aber s ie wollte sich nicht für seine Vergangenheit interessieren und auch nicht für seine Arbeit. Und am allerwenigsten für seine Zukunft. Obwohl ihr mindestens hundert Fragen wie Feuer auf den Nägeln brannten, zügelte sie ihre Neugier und dieses gewisse Interesse an Danilo Iwanow. Seit der Auseinandersetzung im Café hatte sie ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen. Sie bedauerte es mehr, als sie sich eingestehen wollte.
    Na und? Was kümmerte sie dieser smarte Doppelgänger? Sie hatte Cat hoch und heilig versprochen, ihr Herz von beiden Ärzten fernzuhalten. Das Ende ihrer Mission war eingeläutet. Angel war gerettet. Das letzte Studienjahr lag vor ihr. Sie würde keine Zeit mehr haben für irgendwelche unsinnigen Gedanken an Krankenhäuser und Ärzte.
     
    „Oh, super! Einfach toll! Das muss die gemalte Neuauflage der Geschichten aus der Gruft sein. Wusste gar nicht, dass neuerdings sogar Frankenstein zu deinen Auftraggebern gehört. Kann da noch immer von einem Aufstieg der hochgelobten Künstlerin Karo die Rede sein?“ Naserümpfend betrachtete Catherine die Leinwand auf der Staffelei unter dem Fenster. „Oder gehört das in die berühmt-berüchtigte Kategorie ‚Lieber vom Leben gezeichnet, als von Karo gemalt’? Das hatten wir, Gott sei’s getrommelt und gepfiffen, lange nicht.“
    „ Nur fürs Protokoll: Du spielst mit deinem Leben und dem deiner ungeborenen Kinder! Und für dich: Halt die Klappe!“
    Cat drehte bedächtig eine Runde um die Staffelei. „W obei sich einem bereits die nächste Frage aufdrängt: Was ist der Unterschied zwischen dir und der Titanic?“
    „Schnauze, sonst Beule!“
    „Ihr seid beide verdammt tief gesunken.“ Cat baute sich breitbeinig vor Karo auf. „Mädchen, das kann unmöglich von dir sein! Das bist nicht du, die das malt! Niemand wird dir das abnehmen, falls du den Mut haben solltest, diese Bilder auszustellen. Falls du so verrückt sein solltest!“, verbesserte sie sich und fuchtelte aufgeregt mit den Händen durch die Luft, um ihren Äußerungen das nötige Gewicht zu verleihen.
    Während Karo noch überlegte, ob es als Notwehr durchging, wenn sie ihre Freundin an den Haaren packen und in einem Farbtopf ersäufen würde, beeilte sich Cat zu sagen: „Ich habe zwar keine Ahnung von dem, was du unter Kunst verstehst …“
    „Dann lass es gefälligst sein, irgendeinen Kommentar dazu abzugeben!“, fuhr ihr Karo ins Wort. „Du würdest Kunst vermutlich nicht mal erkennen, wenn sie dir eins über den Schädel gibt! Du hast den ästhetischen Geschmack eines Pferdes.“
    „ Ich kann mich eines exzellenten Geschmacks rühmen“, widersprach Cat, die sich um die eigene Achse drehte, sodass die unzähligen bunten Bänder, die an einem Gürtel befestigt waren und offensichtlich Anspruch auf die Bezeichnung Rock erhoben, ihre schlanken Beine bis zum Hintern entblößten. Dabei klapperte sie mit den Wimpern, die dasselbe Blau aufwiesen wie die Spitzen ihrer Silberlocken, und das schrille Grün ihrer Augen hatte sie vermutlich passend zu dem Pulli ausgewählt, der wie ein Gummischlauch um Bauch und Brüste lag. „Und ein bisschen Kritik kannst du doch verkraften. Denn weißt du, im Gegensatz zu dir fühle ich mich glücklich und zufrieden und rundum wohl bei dem, was ich tue. Ich würde dieses Werk vielleicht nennen: Was lässt uns hassen, was wir lieben?“
    „Noch so ’ n Spruch – Knochenbruch!“
    Triumph blitzte in Cats Au gen auf, ihre Stimme dagegen verriet echte Besorgnis. „Du hast nie aufgehört, an diesen Stojanow zu denken. Oder an den anderen. Was mindestens ebenso verrückt ist. Mir kannst du nichts vormachen, ich kenne dich.“ Ihr war klar, mit dieser Bemerkung ihr Leben zu riskieren. Aber wofür waren schließlich Freunde da?
    „Ich bin weder verliebt, noch hasse ich im Moment jemanden mehr als dich“, blaffte sie Cat an. „Und an diesen A rzt denke ich schon gar

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