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Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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leichtsinnig, einfach noch zu früh, aber ich war neugierig auf dich, wollte dich unbedingt kennenlernen. Möglicherweise war ich etwas unvorsichtig. Ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte. Es war weiter nichts, glaube mir“, beschwor er sie mit fast flehender Stimme. „Würde ich sonst hier vor dir stehen, gesund und munter?“
    Empört sprang Karo von der Liege auf. „Weiter nichts? Ich höre wohl nicht richtig! Alles stand Kopf! Rund um die Uhr haben sie dich überwacht – und das bestimmt nicht aus purer Langeweile! Oberschwester Erika ist mehr als einen Tod gestorben aus Angst um dich. Denn offensichtlich bist du ihm erst in der letzten Sekunde von der Schippe gesprungen.“
    „Nein, das hast du …“
    „Halt die Klappe!“, schnauzte sie ihn an. Fassungslos schüttelte sie den Kopf. „Es war also weiter nichts! Ein Superwitz! Du siehst mich schallend lachen. Eigenartigerweise war der Professor ganz anderer Meinung.“
    „Karo …“
    „Zum Teufel, lass mich ausreden! Und erzähle mir nicht solchen Schwachsinn, weil ich kein Mediziner bin. Hältst du mich wirklich für blöd? Meinen besten Dank! Kannst du dir vorstellen, dass ich als Biokybernetiker ebenfalls ein kleines bisschen, ein klit-ze-klei-nes bisschen von Anatomie und Medizin verstehe?“
    „Ja, aber …“
    „Und selbst wenn ich davon keinen blassen Schimmer hätte – ich war dabei, als sie dich reanimieren mussten“, brüllte sie derart laut, dass ihr der Hals wehtat. „Das hat mir gereicht! Für den Rest meines Lebens und noch ein wenig länger!“
    Bis ins Innerste aufgewühlt stiefelte sie im Zimmer auf und ab, blieb vor Angel stehen, die Hände in die Hüften gestemmt, um ihre Wanderung sofort wieder aufzunehmen, als wäre ihr sein Anblick unerträglich.
    „Weiter nichts. Der versucht tatsächlich, mich zu verarschen! Warum muss ausgerechnet mir so einer über den Weg laufen? Ich habe mir ganze Tage an seinem Bett um die Ohren gehauen und eine Ausstellung sausen lassen! Solch ein Opfer ist doch wirklich kein Mann dieser Welt wert. Oh nein, ganz bestimmt nicht. Was für ein verrückter Hund bist du eigentlich? Du hättest uns beinahe verlassen!“
    „Es war verlockend “, bemerkte er kleinlaut.
    Sie wirbelte zu ihm herum, totenblass im Gesicht. „Sag das nicht“, flüsterte sie. „Nie wieder, Angel, hörst du? Nicht einmal aus Spaß. Niemand, dem etwas an dir liegt, ist darauf erpicht, etwas Derartiges ein zweites Mal zu erleben. Es war grauenvoll.“
    „Dem Tod ist nicht leicht zu widerstehen . Er lockt mit Licht und Wärme, Freude und Gesundheit. Es ist schwer, diesen Versuchungen etwas Gleichwertiges im irdischen Leben entgegenzusetzen.“
    Karo ließ sich auf das Sofa fallen, als hätte der Wutanfall all ihre Kraft gekostet. Ihr grimmiger Blick ruhte auf Angel. Wenn er nur nicht so verdammt gut aussehen würde, geradezu unschuldig und ehrlich, wäre alles viel einfacher, versuchte sie sich einzureden. Diesem unnachahmlichen Lächeln, das in seinen märchenhaft blauen Augen begann und sich ganz langsam über sein schmales Gesicht bis zu dem süßen Mund schlich, hatte sie nichts Wirksames entgegenzusetzen.
    „ Entschuldige, Karo. Ich hätte nicht gewollt, dass sie dich da mit hineinziehen. Sie hätten dich in Ruhe lassen sollen. Trotzdem … du weißt, der Chefarzt ist nach wie vor – nach dem letzten Wunder, das du an mir vollbracht hast, wahrscheinlich sogar mehr als je zuvor – davon überzeugt, dass ich ohne dich nicht mehr am Leben wäre.“
    „Unsinn! Ich verbringe keine Wunder. Und mit Händchenhalten rettet man kein Leben, das solltest gerade du als Arzt am besten wissen.“
    „ Du hast mich gerettet – auf welche Weise auch immer – und ich werde dir dafür bis an mein Lebensende dankbar sein.“
    Und diese wohl tönende, warme Stimme! Was gäbe sie alles dafür, ihren sanften Klang immer um sich zu haben! Sie war Inspiration und Verführung, wie ein Zauber. Sünde und Begierde! Selbst wenn er stocksauer war und vor Wut schäumte, würde er nicht laut werden müssen, so nuancenreich waren diese Töne, die er hervorbrachte.
    „So etwas darfst du nic ht sagen. Das hört sich ja beinahe wie ’ne Drohung an.“ Seine Worte berührten sie unangenehm und schnell wechselte sie das Thema. „Erzähl mir … erzähl mir, wie das ist, wenn man im Koma liegt.“
    „Das wollte auch mein guter, alter Professor wissen“, erwiderte Angel mit einem verlegenen Schulterzucken. „Aber ich weiß es nicht. So leid

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