Zurück von den Toten - Dark Village ; 4
sprechen, nicht so direkt.â
âAlso hat sie es nicht gesagt?â, fragte Benedicte.
âDoch! Ich meine, nicht direkt. Aber beinahe. Sie wollte sich nicht zu der Sache mit Trine äuÃern. Aber sie hat gesagt, dass sie sich an Nick halten und mit ihm über Wolff reden wollen.â
âRedenâ, wiederholte Benedicte. âAlso ihn verhören.â
âJa.â
âSie glauben also, dass er Wolff umgebracht hat.â
âJa, das tun sie wohl.â
âScheiÃeâ, sagte Benedicte.
âJaâ, sagte Vilde. âAber trotzdem besser.â
âEine Sache weniger, über die wir uns Sorgen machen müssen.â
âAber weshalb sollte er Wolff denn umgebracht haben?â Benedicte stampfte mit dem Fuà auf. âIch meine, haben sie was gefunden? Blut an seinen Klamotten oder irgendwas?â
Nora zuckte die Schultern.
âWie, weiÃt du darüber nichts?â, blaffte Benedicte.
âWorüber regst du dich denn so auf?â, fragte Vilde.
âIch sage nur, das ist total verfickt â¦â
Vilde warf die Kippe auf den Asphalt und zerrieb sie unter dem Schuh. âDu könntest dich nicht vielleicht ein bisschen für mich freuen? Ich habe gewartet und gewartet und eine ScheiÃangst gehabt. Und jetzt, wo sich alles auflöst, meckerst du nur rum! Ich meine, bin ich dir scheiÃegal, oder was?â
âAch jaâ, fauchte Benedicte. âDu redest von scheiÃegal? Dir geht Nick doch am Arsch vorbei. Du â¦â
âTut er nicht!â
âDu hast doch gehört, was Nora gesagt hat.â Benedicte zeigte auf Nora und stach dabei mit dem Zeigefinger Löcher in die Luft. Nora schüttelte automatisch den Kopf: Lass mich aus dem Spiel.
âSie glauben, dass er Wolff umgebracht hat!â, rief Benedicte.
âSchhhâ, machte Nora.
Die anderen Raucher glotzten jetzt die ganze Zeit herüber. Ein paar von ihnen schnitten Grimassen und grinsten. Sie lachen über uns, dachte Nora. Wir sind zur absoluten Lachnummer geworden, weil wir nur noch streiten und rumzicken und uns gegenseitig Vorwürfe machen.
Sie drehte sich um. Das war nicht Noras Art. So etwas tat sie sonst nie. Sie lieà niemanden hängen, haute nicht ab, wenn es irgendwo krachte. Normalerweise versuchte sie zu schlichten, damit alle sich vertrugen.
Aber jetzt ging sie. Erst als sie um die Ecke gebogen und fünf, sechs Meter weit auf dem Schulhof war, wurde ihr klar, was das bedeutete.
Sie hatte sich von ihnen entfernt.
Sie blieb stehen und blickte zurück. Hinter der Ecke quoll Rauch hervor. Aber Vilde und Benedicte sah sie nicht. Sie waren ihr nicht gefolgt.
Ist mir egal, dachte Nora. Wie lange soll ich mich eigentlich noch kümmern? Warum dreht sich fast alles immer nur um sie und so gut wie nie um mich? Ich
liebe Nick. Ãber
mich
sollten wir reden, darüber, wie es
mir
geht. Aber nein ⦠Die glauben wohl, dass mir alles nichts ausmacht, nur weil ich nicht jammere und heule!
Da kam Vilde um die Ecke. Nora ging eilig weiter. Aber aus dem Augenwinkel hatte sie Vildes Gesicht gesehen. Vilde schien überrascht und öffnete den Mund. Nora blieb nicht stehen. Sie hatte keine Lust zuzuhören, nicht heute. Vielleicht überhaupt nie mehr. Sie hatte es satt, auf andere zu warten. Immer war sie diejenige, die wartete.
Die liebe, vorsichtige Nora â war sie verliebt in den Jungen, den sie im Gefängnis schmoren lieÃ? Ja, ich liebe ihn, schoss es ihr durch den Kopf. Das tue ich, das tue ich!
Aber es fühlte sich seltsam an, das zu denken, immer und immer wieder. Fast, als müsste sie es sich einreden.
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Mein Gott, dachte Benedicte. Wieso kann sie nie irgendwas geradeheraus sagen? Sie biss die Zähne zusammen, dass ihre Kiefer knackten. Ja, nein, was denn jetzt? Entscheide dich mal! Sie räusperte sich, versuchte, sich locker zu machen. âWas hat deine Mutter denn genau gesagt?â
âDavon rede ich doch die ganze Zeit!â, sagte Nora. âSie wollte nicht darüber sprechen, nicht so direkt.â
âAlso hat sie es nicht gesagt?â, fragte Benedicte.
âDoch! Ich meine, nicht direkt. Aber beinahe. Sie wollte sich nicht zu der Sache mit Trine äuÃern. Aber sie hat gesagt, dass sie sich an Nick halten und mit ihm über Wolff reden wollen.â
âRedenâ, wiederholte Benedicte. âAlso ihn verhören.â
âJa.â
âSie glauben also,
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