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Zurückgeküsst (German Edition)

Zurückgeküsst (German Edition)

Titel: Zurückgeküsst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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meinem Mund. Und obwohl ich es selbst ziemlich abstoßend fand, konnte ich es nicht kontrollieren. Du liebe Zeit, ich weiß nicht, wie er das aushielt, dieses Gejaule und Gejammere, meinen Klammergriff in sein T-Shirt, mein verzerrtes Gesicht an seinem Hals!
    Da beugte er sich vor, hob mich hoch, trug mich zum Bett undlegte mich hin. Ich rollte mich auf die Seite, in Fötushaltung – welch Ironie! Mein Geheul war entsetzlich, ich schluchzte unkontrolliert, und es tat weh, aber ich konnte mich nicht länger zusammenreißen.
    Nick zog mir die Schuhe aus, legte sich neben mich und hielt mich fest. Er drückte meinen Kopf gegen seine Schulter und streichelte mein Haar. Über mich hinweg langte er zum Nachtschränkchen und reichte mir eine Schachtel Papiertücher, dann küsste er mich auf den Kopf und hielt mich wieder fest, während ich weinte und weinte und weinte … und immer weiterweinte. Da war nur ein Wort in meinem Herzen, ein grässliches, grausames, trügerisches Urwort.
    Mommy.
    Eine sehr, sehr lange Zeit hatte ich gedacht, meine Mutter würde zu mir zurückkommen. Ich war ihre beste Freundin, ihr kleines Püppchen, ihre Tochter gewesen. Während die Jahre vergingen, verließ mich die Hoffnung, und ich musste erkennen, dass die Menschen einander dauernd verletzten. Scheiße passierte – aber man kam darüber hinweg.
    Das war es, was ich bis zu diesem Tag gedacht hatte, doch jetzt spürte ich nur, wie sehr ich meine Mutter geliebt hatte, wie ich mich nach ihr gesehnt hatte, wie oft ich gebetet hatte, sie möge zurückkehren. Wie ich gehofft hatte, ich könnte ihre Liebe zurückgewinnen.
    Es würde nicht passieren.
    Sie hatte mich nicht erkannt. Oder schlimmer noch: Sie wollte nichts mehr mit mir zu tun haben.
    Dass in einem Menschen so viele Tränen stecken konnten, hatte ich nicht gewusst. Nick reichte mir immer wieder Taschentücher und küsste mir das Haar, und Coco rollte sich hinter meinem Rücken zusammen und jaulte – so hatte sie mich, weiß Gott, noch nie erlebt! –, und ich heulte immer weiter.
    Offensichtlich ist es aber so, dass man nicht ewig weiterweinen kann. Irgendwann ist man dehydriert oder was auch immer. Mein verzweifeltes Schluchzen und Jaulen ebbte zu leisen Seufzern ab, der Sturzbach an Tränen wurde zum Rinnsalund versiegte schließlich ganz, und mein Atem normalisierte sich irgendwann auch wieder.
    Nick rutschte ein Stück zur Seite, sodass er mir ins Gesicht schauen konnte, und sah mich aus seinen dunklen Augen mit den dichten Wimpern an. „Du bist überhaupt nicht wie sie“, sagte er. „Kein bisschen.“
    Ach verdammt. Von wegen: keine Tränen mehr. Jetzt musste ich doch wieder weinen. „Doch, das bin ich, Nick“, erwiderte ich schluchzend. „Ich habe dir das Herz gebrochen, ich habe mich von dir scheiden lassen, ich bin nie zurückgekommen. Ich bin ganz genauso.“
    „Nein, bist du nicht. Das bist du wirklich nicht, Liebling.“
    „Aber worin unterscheide ich mich, Nick? Und ich denke, ich sollte mich wohl besser vor einen Zug werfen, wenn ich so ein Mensch bin!“
    Nick strich mir mit den Daumen unter den Augen entlang und wischte die Tränen fort. „Du hast mich geliebt, Harper. Das hast du, ich weiß es. Und ja, du bist eigenartig und schwierig, aber sind wir das nicht alle? Und du hast dich zwar von mir scheiden lassen, aber … Harper, du hast mich geliebt.“ Er küsste mich auf die Stirn. „Wohingegen diese Frau in dir nur sich selbst sah, und in dem Moment, als du sie überstrahlt hast, hat sie dich fallen lassen. Nach dem, was ich gerade gesehen habe, denke ich, dass sie überhaupt niemanden lieben kann.“
    Ich schluckte hörbar. „Ich weiß aber auch nicht, ob ich das kann“, gestand ich flüsternd.
    „Tja, aber ich weiß das, und du kannst es. Also streite nicht mit mir herum, Frau.“ Er schmunzelte. „Du liebst Willa, oder?“ Ich nickte. „Und deinen Vater und BeverLee. Und ich wette, du hast Freunde und Kollegen, die du liebst, und ich wette, sie lieben dich auch.“
    Ich schluckte wieder und schloss die Augen. „Nick, an deiner Stelle würde ich mich einfach an der nächsten Ecke absetzen und mich aus dem Staub machen.“
    „Tja, der Gedanke ist tatsächlich verlockend.“
    Ich öffnete die Augen. Nick lächelte. „Ich kenne dich“, wiederholteer. „Du bist kein bisschen wie sie.“ Seine Stimme wurde zu einem Flüstern. „Und sieh dich jetzt nur an. Du bist immer noch bei mir. Du könntest schon längst zu Hause sein, aber du bist

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