Zurückgeküsst (German Edition)
blaue Pille?“
„Bev!“, entfuhr es mir. „Ich denke wirklich nicht, dass ich die Richtige bin, um über so etwas zu reden.“ Jetzt musste ich irgendwie das Bild meiner Stiefmutter im durchsichtigen Body loswerden!
„Warum nicht, Liebes?“
„Äh, weil ich die Tochter bin? Und mir euch … du weißt schon … vorzustellen, das ist mir einigermaßen unangenehm, BeverLee.“
Sie machte ein enttäuschtes Gesicht.
„Aber … weißt du, BeverLee, viele Leute machen solche …Phasen durch, und … na ja, wenn du auf frühere Zeiten zurückblickst, kannst du sicher …“ Also gut. Ich hatte hier wirklich nichts zu bieten. Und so sollte es auch bleiben.
„Nein, ist schon gut, du hast recht.“ Sie lächelte gezwungen und überprüfte dann ihre Zähne in meiner Sonnenbrille. „Wir sehen uns an der Bar, Schätzchen.“
Die Lodge war wunderschön. Holz war das dominierende Material, das zu einer urtümlichen Atmosphäre beitrug. Um einen steinernen Kamin standen Schaukelstühle und kleine Tische, und die gesamte Westfront war aus Glas und gab den Blick auf den Lake McDonald und die Berge dahinter frei. Es war äußerst romantisch.
„He, Mann, wir sind im dritten Stock“, sagte Dennis und gab mir den Zimmerschlüssel.
„He, ich auch“, sagte Nick. „Mann.“
Na toll.
In Dennis’ und meinem Zimmer standen zwei Doppelbetten. „Für deinen Rücken ist es wahrscheinlich besser, wenn du ein eigenes Bett nimmst“, meinte ich zögernd. Besser für seinen Rücken und besser für mich. Ich wollte nicht der fleischlichen Versuchung erliegen, nicht wo wir immer noch nicht verlobt waren. Und aus irgendeinem Grund auch nicht, wenn Nick ein paar Zimmer weiter schlief. Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Zwei Tage, dann wäre das alles hier vorbei, falls Willa die Sache wirklich durchzog.
„Okey-dokey“, erklärte Dennis und legte sich auf das Bett am Fenster. Coco sprang ihm auf den Brustkorb und presste ihre kleine Schnauze gegen die Scheibe, als wollte sie die herrliche Aussicht genießen.
„Dennis, hör zu“, sagte ich und hievte meinen Koffer auf das andere Bett. „Ich weiß, dass es zwischen uns gerade ein wenig … komisch ist im Hinblick auf die Zukunft und alles, aber das Wiedersehen mit Nick bringt mich tatsächlich ein bisschen durcheinander.“
„Na klar“, meinte er gutmütig und schob meinen Hund zurSeite, um sein Handy zu überprüfen.
„Bleibst du bitte in meiner Nähe?“
„Kein Problem“, gab er zurück und schwieg dann eine Weile. „Warum habt ihr euch eigentlich getrennt?“
Ich holte mein Brautjungfernkleid aus dem Koffer und hängte es auf einen Bügel. „Ach, das Übliche … du weißt schon. Wir waren jung und impulsiv …“
Dennis ließ das unkommentiert. Ich sah ihn an, er lächelte mir zu und nickte kurz. „Klar. Macht Sinn.“
„Eine impulsive Heirat ist meistens nicht von Dauer“, stellte ich fest.
„Genau.“
„Deshalb habe ich bei uns ja auch so ein gutes Gefühl, weil wir schon länger zusammen sind.“
Wiederum schwieg Dennis Patrick Costello. Doch sein Schweigen sprach Bände.
Ich seufzte. „Okay. Also … willst du vor dem Essen noch duschen?“
„Nee, muss ich nicht.“ Lächelnd setzte er sich auf.
„Gut, ich brauche eine Weile.“
Eine lange heiße Dusche half, die Verspannung in meinem Nacken ein wenig zu lockern. Ich frottierte mein Haar, legte mit schnellen Handgriffen ein wenig Make-up auf, zog ein Kleid an, trug einen Hauch Parfüm auf, bürstete mir das Haar und befestigte es in einem französischen Knoten.
„Du siehst umwerfend aus“, begrüßte mich Dennis, als ich aus dem Bad kam, und wir gingen zu den anderen.
„Also, ich geb dir mal einen kurzen Überblick“, begann ich, als wir die Treppe hinuntergingen, „Christopher ist Nicks Halbbruder, der zweite Sohn seines Vaters. Seine Eltern, also Nicks, haben sich scheiden lassen, als …“
„Hallo“, sagte da jemand. Es war eine hübsche junge Mutter, die gerade mit ihren beiden Kindern eincheckte und Dennis von oben bis unten musterte. Mein Irritationspegel, ohnehin schon im roten Bereich, stieg in schwindelerregende Höhen.
„Hey, wie geht’s?“, fragte Dennis und lächelte. Er wusste umseine Wirkung auf Frauen und genoss es sichtlich, angehimmelt zu werden. „Nette Kinder“, fügte er hinzu und zerstrubbelte dem Jungen das Haar. Die Mutter begann zu strahlen.
„Ich bin Laurie“, sagte sie. „Geschieden.“
„Hallo, ich bin Harper. Und er ist mit mir
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