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Zusammen ist man weniger allein

Zusammen ist man weniger allein

Titel: Zusammen ist man weniger allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Gavalda
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da sein?«
    »Ich weiß nicht, gegen zehn.«
    »Kein Problem. Das schaffst du. Ich zahl dir das Taxi.«
    »Na gut.«
    »Danke. Dreh dich noch mal um, meine Wäsche ist trocken.«
    »Ich muß sowieso los. Bin schon spät dran.«
    »Okay, bis morgen.«
     
    »Schläfst du heut nacht hier?«
    »Nein.«
     
    »Bist du enttäuscht?«
    »Oh Mann, was bist du aber auch plump.«
    »Moment, ich sag das deinetwegen! Es könnte nämlich sein, daß du mit den Slips doch nicht so ganz recht hast, weißt du?«
    »Wenn du wüßtest, wie egal mir deine Slips sind!«
    »Dein Pech.«
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    17
     
     
     
    »Wollen wir?«
    »Nur zu. Was ist das?«
    »Was denn?«
    »Der Koffer?«
    »Ach so. Das ist mein Messer-Set. Meine Pinsel, wenn du so willst. Wenn ich die nicht hätte, war ich zu nix zu gebrauchen«, seufzte er. »Siehst du, woraus mein Leben besteht? Aus einem alten Kasten, der schlecht schließt.«
    »Seit wann hast du den?«
    »Pff … Seit ich so groß bin. Meine Omi hat ihn mir gekauft, als ich meine Lehre angefangen hab.«
    »Darf ich mal?«
    »Nur zu.«
    »Erzähl mir mehr.«
    »Wovon?«
    »Wozu die gut sind. Ich lerne gern.«
    »Also, das große ist das Küchenmesser oder das Kochmesser, das nimmt man für alles, das viereckige ist für die Knochen, die Knorpel oder um das Fleisch zu klopfen, das ganz kleine ist das Officemesser, das findet man in jeder Küche, nimm schon mal, das wirst du gleich brauchen. Das lange hier nimmt man, um Gemüse zu schneiden und kleinzuhacken, das kleine ist zum Wegschneiden von Nerven, zum Zuschneiden von Fleisch und zum Entfernen von Haut, Fett und Sehnen, und die Zwillingsausgabe mit der festen Klinge ist zum Entbeinen, das ganz dünne zum Filetieren von Fisch, und das letzte ist das Schinkenmesser …«
    »Und das hier ist zum Wetzen.«
    »Yes.«
    »Und das hier?«
    »Das ist nix … Das ist nur für die Deko, aber das benutz ich schon lange nicht mehr.«
    »Was macht man damit?«
    »Kleine Wunderwerke. Das zeig ich dir ein andermal. Gut, bist du bereit?«
    »Ja.«
    »Sieh genau hin, ja? Maronen, das sag ich dir gleich, sind total fies. Die hier hab ich schon in kochendes Wasser getaucht, die sind also leichter zu schälen, normal halt. Du darfst sie auf keinen Fall beschädigen. Ihre Maserung muß intakt bleiben und gut sichtbar sein. Nach der Schale kommt dieses Wattezeug hier, das mußt du ganz vorsichtig abziehen.«
    »Das dauert ja irre lang!«
    »Eben! Das ist genau der Grund, weshalb wir dich brauchen.«
     
    Er war geduldig. Anschließend erklärte er ihr, wie man mit einem feuchten Handtuch Pfifferlinge putzt und wie man die Erde abnibbelt, ohne sie zu beschädigen.
    Es machte ihr Spaß. Sie war handwerklich geschickt. Es machte sie rasend, daß sie so viel langsamer war als er, aber es machte ihr Spaß. Die Trauben kullerten ihr durch die Finger, doch sie hatte schnell den Trick raus, wie man sie mit der Messerspitze entkernt.
     
    »Okay, den Rest sehen wir morgen. Der Salat und das andere müßte gehen.«
    »Dein Chef wird gleich merken, daß ich nichts kann.«
    »Das ist klar! Aber was soll er machen? Was für eine Kleidergröße hast du?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Ich besorg dir Hose und Jacke. Und deine Schuhgröße?«
    »40.«
    »Hast du Turnschuhe?«
    »Ja.«
    »Die sind zwar nicht ideal, aber für dieses eine Mal sind die okay.«
     
    Sie drehte sich eine Zigarette, während er die Küche aufräumte.
    »Wo ist deine Fete?«
    »In Bobigny. Bei einer Kollegin von mir.«
    »Es macht dir nichts aus, morgen früh um neun anzufangen?«
    »Nein.«
    »Ich warn dich schon mal vor, es gibt nur eine kleine Pause. Eine Stunde höchstens. Wir haben morgen keinen Mittagstisch, aber am Abend mehr als sechzig Gedecke. Ein Degustationsmenü für alle. Das wird was geben. Zweihundertzwanzig Euro pro Nase, glaub ich. Ich will versuchen, dich so früh wie möglich loszueisen, aber ich denke, daß du mindestens bis acht Uhr bleiben mußt.«
    »Und du?«
    »Pff … Daran will ich lieber gar nicht denken. Silvester ist immer eine Strafe. Aber na ja, es ist gut bezahlt. Ich werd übrigens auch für dich richtig was rausschlagen.«
    »Ach, das ist nicht das Thema.«
    »Doch, doch, das ist das Thema. Das wirst du morgen abend sehen.«
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    18
     
     
     
    »Wir müssen los. Kaffee kriegen wir dort.«
    »Aber ich ertrinke ja in der Hose!«
    »Macht nix.«
     
    Sie überquerten im Laufschritt den

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