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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nicht auf. Fast un­un­ter­bro­chen dröhn­te sein lang­ge­streck­ter Kör­per ge­gen die Tür.
    Drau­ßen war die Höl­le los. Wir hiel­ten un­se­re Waf­fen fest in den Hän­den. Die hoch­wer­ti­gen Spe­zi­al­ge­schos­se konn­ten einen star­ken Baum zer­fet­zen. Wir hat­ten es aus­pro­biert. Die Durch­schlags­kraft muß­te für je­den Horn­pan­zer ge­nü­gen.
    In die­sen Au­gen­bli­cken dach­te ich sehn­süch­tig an un­se­re GWA-Ein­satz­waf­fen. Mit ei­ner ein­zi­gen Ther­mo-Rak-Ma­schi­nen­waf­fe hät­te ich den Wald­rand in ei­ne glü­hen­de Wol­ke ver­wan­deln kön­nen, wenn sich die Si­tua­ti­on nicht an­ders be­rei­ni­gen ließ.
    Aber die rus­si­schen Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner wür­den ih­re Wir­kung auch nicht ver­feh­len. Die 8. Ar­mee hat­te es bei den Ein­sät­zen de­mons­triert.
    Wir muß­ten noch fünf Mi­nu­ten war­ten, bis die Mu­tan­ten-Meu­te un­ter den Bäu­men her­vor­brach. Ich sah zu­erst den Mons­trö­sen mit dem un­för­mi­gen Schä­del.
    Ob­wohl er plump wirk­te, ent­wi­ckel­te er ein er­staun­li­ches Tem­po. Sie ka­men voll­kom­men laut­los, tief an den Bo­den ge­duckt.
    Ei­ni­ge spran­gen auf al­len Vie­ren, an­de­re fe­der­ten mit wei­ten Sprün­gen über die Lich­tung.
    Die Wöl­fe ver­stärk­ten noch ih­re An­stren­gun­gen. Es war, als hät­ten sie nur auf die­sen Au­gen­blick ge­lau­ert. Der Acht­bei­ni­ge ging nicht mehr von der Tür weg. Ei­ne be­son­ders ver­we­ge­ne Bes­tie schnapp­te so­gar nach der Mün­dung mei­nes MKs.
    Dies­mal brauch­ten wir uns nicht mehr zu ver­stän­di­gen. Die La­ge wur­de le­bens­dro­hend.
    Ich war­te­te noch ei­ne Zehn­tel­se­kun­de, bis mir der Rie­sen­bur­sche ins Vi­sier wank­te. Ich hielt ihn für den An­füh­rer der Meu­te.
    Fast gleich­zei­tig krümm­ten wir die Fin­ger. Mün­dun­gen be­gan­nen zu flam­men. Ge­schos­se ras­ten über die Lich­tung und schlu­gen in hor­ni­ge und gum­mi­ähn­li­che Kör­per, ehe sie ex­plo dier­ten.
    Der eben noch so laut­lo­se Spuk ver­wan­del­te sich in ein In­fer­no. Wir stri­chen die ge­sam­te Lich­tung und den Wald­rand mit den über­schall­schnel­len Ge­schos­sen ab. Ei­ne ne­ga­ti­ve Mu­tan­ten­meu­te ver­ging in den glü­hen­den Ex­plo­sio­nen.
    Dann war es ru­hig, un­heim­lich ru­hig. Nur weit hin­ten, dort wo ei­ni­ge Baum­stümp­fe flamm­ten und schwach die Nacht er­leuch­te­ten, sah ich schlan­ke, seh­ni­ge Kör­per laut­los durch das Un­ter­holz hu­schen.
    Da war ich si­cher, daß wir am kom­men­den Mor­gen nichts mehr von den Er­schos­se­nen se­hen wür­den. Die Wöl­fe wa­ren klug, fast zu klug! Sie schie­nen ge­nau ge­wußt zu ha­ben, daß sie auf al­le Fäl­le zu ih­rer Beu­te ka­men. Ent­we­der wir, oder die an­de­ren! Für sie spiel­te das wohl kei­ne Rol­le.
    Ich nahm lang­sam das Au­ge vom Vi­sier. Han­ni­bal stand in ver­krümm­ter Hal­tung hin­ter sei­ner Schar­te. Die Fin­ger grif­fen im­mer wie­der an den Aus­wer­fer des Au­to­ma­ten­ma­ga­zins, ob­wohl die leuch­ten­de La­de­mar­ke noch den hal­b­en Wert an­zeig­te.
    »Sie hat­ten kei­ne Chan­ce, über­haupt kei­ne«, sag­te er hei­ser. Sei­ne Stim­me vi­bri­er­te.
    Ich wuß­te, was in ihm vor­ging. Das Ge­sche­hen hat­te ihn tief be­trof­fen, das ver­rie­ten sei­ne Wor­te:
    »Die­se Ge­schöp­fe rann­ten in un­ser Feu­er wie un­er­fah­re­ne Kin­der. Drei­hun­dert Schuß ha­be ich aus dem Lauf ge­jagt. Je­der hat sein Ziel ge­fun­den. Ich fra­ge, wen man hier ei­gent­lich als un­mensch­lich be­zeich­nen soll.«
    Ich er­in­ner­te ihn an sei­ne Ei­gen­schaft als GWA-Schat­ten und an un­se­re Auf­ga­be. Die­se Tat­sa­chen muß­te ich ihm deut­lich vor Au­gen füh­ren, ob­wohl sie auch mich rein ge­fühls­mä­ßig nicht frei­spra­chen.
    Er wink­te le­thar­gisch ab. Ich ver­stumm­te und hing mei­nen Ge­dan­ken nach.
    Ein Pfiff riß mich aus mei­nen Grü­be­lei­en. Drau­ßen mi­au­te es schrill. Der Ton stei­ger­te sich bis an die Gren­zen des un­hör­ba­ren Ul­tra­schalls und kehr­te dann wie­der in nor­ma­le Schwin­gungs­be­rei­che zu­rück.
    Im dich­ten Un­ter­holz be­gann ei­ne Ma­schi­nen­waf­fe zu flam­men. Die

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