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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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und hielt dort Aus­schau. Links hat­ten wir Sumpf­ge­län­de, rechts schlän­gel­te sich ein brei­ter Bach durch die Ge­gend.
    Der Wolf zog sich lang­sam un­ter die Bäu­me zu­rück. Nur mit Mü­he konn­te ich ein Stöh­nen un­ter­drücken.
    Wie – hat­ten sich hier Men­schen­nach­kömm­lin­ge mit den mu­tier­ten Tie­ren ver­bün­det?
    Han­ni­bal kam rasch zu­rück. Ich hör­te das Kli­cken der Si­che­rung und schob auch den He­bel her­um.
    »Wo nur Iwan bleibt!« sag­te er un­ru­hig. »Da drau­ßen ist es ver­däch­tig still. Sonst ma­chen sie Krach wie zehn Ato-Jä­ger. Was macht das Biest da?«
    Ich hät­te la­chen mö­gen – laut und schrill! Der selt­sa­me Wolf stand dicht vor ei­nem breit­ge­bau­ten mons­trö­sen Ge­bil­de, das sich nur lang­sam auf dem Re­flex­schirm des Vi­siers ab­zeich­ne­te.
    »Da drü­ben auch. Es kom­men im­mer mehr. Eben ha­ben sie uns. Ich se­he zwei Mons­tren im Un­ter­holz. Wie ist es?«
    Er war auf­fal­lend ru­hig ge­wor­den. Trotz­dem gab ich noch kei­ne Feu­er­er­laub­nis. Es war nicht un­se­re Auf­ga­be, wil­de Mu­tan­ten zu er­schie­ßen. Wir wür­den nur in Not­si­tua­tio­nen von der Waf­fe Ge­brauch ma­chen.
    »Noch war­ten. Sie krei­sen uns ein. Mach die Ofen­klap­pe zu, und ach­te auf die bei­den Sei­ten. Iwan fehlt eben als drit­te Wa­che.«
    Flu­chend durch­quer­te er wie­der den Raum. Ich schau­te wei­ter nach drau­ßen.
    Der Wolf war jetzt nicht mehr zu se­hen. Nur ge­wahr­te ich über­all hin­ter den Bäu­men Schre­ckens­ge­stal­ten von to­tal ver­schie­de­ner Form.
    Was hat­te die har­te Strah­lung aus der Erb­mas­se der Men­schen ge­macht! Un­ge­heu­er wa­ren ent­stan­den, und die Welt ahn­te nichts da­von. Nur die »Ab­schuß­ar­mee« un­ter Mar­schall Po­trins­kij hat­te si­cher­lich ei­ni­ge schreck­li­che Er­fah­run­gen ge­sam­melt.
    Ich fuhr zu­sam­men, als das Heu­len er­tön­te. Dem ein­zel­nen Ruf ei­nes stimm­ge­wal­ti­gen Wolfes folg­te die gan­ze Meu­te. Es heul­te und brüll­te durch die Nacht, daß mei­ne Hand au­to­ma­tisch den Schaft der Waf­fe um­klam­mer­te.
    Dann ka­men sie an­ge­hetzt. Von al­len Sei­ten tauch­ten sie gleich­zei­tig auf. In mir keim­te der Ver­dacht auf, als soll­ten die Tie­re le­dig­lich un­se­re Auf­merk­sam­keit ab­len­ken.
    »Nicht schie­ßen«, rief ich Han­ni­bal zu. »Laß sie. Sie kön­nen nie­mals in die Hüt­te. Nur nicht ab­len­ken las­sen. Die ech­te Ge­fahr steht un­ter den Bäu­men.«
    Ich sah ein acht­bei­ni­ges Un­ge­heu­er mit wil­den Sät­zen über die Lich­tung ra­sen. Glü­hen­de Au­gen fun­kel­ten mich an. Ich sah einen klaf­fen­den Ra­chen mit fürch­ter­li­chen Zäh­nen und hör­te schril­les Ge­heul. Plötz­lich krach­te es mit enor­mer Wucht ge­gen die ver­rie­gel­te Tür.
    Die an­de­ren Wöl­fe stan­den in wei­tem Um­kreis. Die Hin­ter­läu­fe zum Sprung an­ge­win­kelt, ach­te­ten sie auf­merk­sam auf den mons­trö­sen Wolf, der sich nun er­neut mit sei­nem Kör­per­ge­wicht ge­gen die Ei­chen­boh­len warf.
    Han­ni­bal hät­te bei­na­he den Wald­rand aus den Au­gen ge­las­sen. Ich brüll­te ihm ei­ni­ge Wor­te zu. So­fort be­müh­te er sich, den to­ben­den Acht­bei­ner zu ver­ges­sen, der wei­ter ge­gen die Tür an­rann­te. Vor­läu­fig hielt sie, nur war es frag­lich, ob die Rie­gel mit der Zeit nicht nach­ge­ben muß­ten.
    »Wie­so weiß das Tier, daß dort die Tür ist!« schrie Han­ni­bal durch das wil­de Heu­len zu mir her­über. »Das ist doch un­heim­lich. Ich schie­ße ihn ab!«
    »War­ten! Die kön­nen da drü­ben nicht wis­sen, daß wir sie so ge­nau in den Vi­sie­ren ha­ben. Die hal­ten sich in der Dun­kel­heit für si­cher. Ach­te auf den Wald, oder du lernst ih­re Kral­len ken­nen.«
    Nun wur­den auch die an­de­ren Wöl­fe an­griffs­lus­ti­ger. Mir schi­en, als hät­ten sich nur we­ni­ge un­ter ih­nen au­gen­fäl­lig in der äu­ße­ren Ge­stalt ver­än­dert. Da­für schie­nen sie aber al­le einen ge­wis­sen Ver­stand ge­won­nen zu ha­ben.
    Gei­fernd spran­gen sie ge­gen die Fens­ter­lä­den an. Ich hör­te die dump­fen Schlä­ge und da­zwi­schen im­mer wie­der das tie­fe Röh­ren des Acht­bei­ni­gen. Er gab

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