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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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tropf­ten.
    »Nur so wei­ter«, sag­te er. »Bis jetzt sind die Roh­re nur noch ge­nau­er ein­ge­schwenkt wor­den. Ma­schi­nen­ge­weh­re ha­ben sie auch.«
    Die Tür knarr­te in den ros­ti­gen An­geln. Als ich sie ei­ne Hand­breit ge­öff­net hat­te, schob ich lang­sam mei­ne Hand mit der gelb­wei­ßen Pelz­kap­pe ins Freie.
    »Frag sie mal, ob schon ein Ge­schoß durch­ge­gan­gen ist«, grins­te der Zwerg.
    Sei­ne skur­ri­le Be­mer­kung be­sei­tig­te mei­ne in­stink­ti­ve Furcht. Plötz­lich wü­tend wer­dend, schwenk­te ich die Kap­pe in der Luft her­um und dach­te da­bei völ­lig über­flüs­si­ger­wei­se an mu­tier­te Läu­se. Ob es das hier eben­falls gab? Wenn ich wel­che hat­te, konn­te ich sie durch die Fo­lie hin­durch kaum füh­len.
    Drü­ben rühr­te sich nichts. Ich öff­ne­te die Tür noch et­was wei­ter.
    Es dau­er­te noch ei­ni­ge Se­kun­den, bis plötz­lich ei­ne Laut­spre­cher­stim­me durch die Ge­gend brüll­te.
    »Die Tür ganz öff­nen. Mit er­ho­be­nen Hän­den und waf­fen­los her­aus­kom­men. Du hast ei­ne hal­be Mi­nu­te Zeit, dann knallt es.«
    Es knack­te laut. Die Stim­me ver­stumm­te.
    »Fei­ne Leu­te«, murr­te der Klei­ne. »Die wis­sen auch nicht, daß hier zwei Mann sind. Los schon! Die sind im­stan­de und be­tä­ti­gen tat­säch­lich den Feu­er­knopf. Du zu­erst, Großer. Als Split­ter­schutz ha­be ich dich im­mer an­er­kannt.«
    Han­ni­bal hat­te wie­der ein großes Mund­werk. Ihn schi­en so schnell nichts er­schüt­tern zu kön­nen, we­nigs­tens nicht sehr nach­hal­tig.
    Ich knirsch­te mit den Zäh­nen, hob die Hän­de bis in die Schul­ter­hö­he und schob mich durch den Tür­spalt. Mit den Schul­tern drück­te ich sie ganz auf. Nun hat­te man mich in vol­ler Le­bens­grö­ße vor den Mün­dun­gen.
    »Hin­ter mir kommt noch ei­ner«, schrie ich zu den Pan­zern hin­über. »Wer­den Sie bloß nicht ner­vös.«
    »Kommt schon raus«, er­klang es aus dem Laut­spre­cher. »Auf den mitt­le­ren Pan­zer zu­ge­hen und zehn Schrit­te da­vor ste­hen blei­ben. Tem­po!«
    Wir be­folg­ten die An­wei­sun­gen und blie­ben dann vor dem be­zeich­ne­ten Pan­zer ste­hen. Wir war­te­ten ge­nau vor den bei­den schwe­ren MGs.
    Nach ei­ni­gen Au­gen­bli­cken öff­ne­te sich an der lin­ken Sei­ten­wand ein Luk. Zwei Män­ner in strah­lungs­si­che­ren Spe­zi­al­kom­bi­na­tio­nen klet­ter­ten ins Freie. Sie tru­gen nur Pis­to­len, aber das ge­nüg­te. Auch die­se Waf­fen ent­hiel­ten Ex­plo­siv­ge­schos­se.
    Ein Haupt­mann der 8. Ar­mee klapp­te sein Strahl­schutz­vi­sier in den Helm­schar­nie­ren nach oben. Ei­ne Atem­mas­ke trug er nicht. Dem­nach schi­en die Strah­lung doch nicht stär­ker ge­wor­den zu sein.
    Er kam seit­lich auf uns zu, da­mit er den MG-Schüt­zen nicht das Schuß­feld ver­sperr­te.
    Hin­ter uns has­te­ten ei­ni­ge Uni­for­mier­te mit schuß­be­rei­ten Ma­schi­nen­waf­fen auf die Hüt­te zu und ver­schwan­den dar­in.
    »Warum ma­chen Sie sol­che Um­stän­de«, lach­te ich tro­cken. »Ha­ben Sie et­wa Angst vor uns? Da drin ist nie­mand mehr. Wir sind al­lein. Das war noch nie an­ders ge­we­sen. Hier kann man an­de­ren Leu­ten nicht trau­en, das soll­ten Sie wis­sen.«
    Der Haupt­mann war nicht ein­mal be­son­ders un­freund­lich. Schließ­lich lag da­zu auch kein Grund vor. Sie hat­ten uns auf­ge­stö­bert, und das war al­les.
    Zwei an­de­re Män­ner er­schie­nen. Sie tas­te­ten uns nach Waf­fen ab. Bei mir fan­den sie nur ein al­tes Jagd­mes­ser, an das ich nicht mehr ge­dacht hat­te.
    »Pas­sen Sie auf. Das Me­tall könn­te vom letz­ten Wild­fleisch noch Be­ta aus­strah­len. Mes­sen Sie lie­ber nach.«
    Er trat das Mes­ser in den Bo­den und wisch­te sich die Hand an der Uni­form ab. Es war ei­ne sinn­lo­se Be­we­gung, da er oh­ne­hin Hand­schu­he trug.
    »Nehmt die Hän­de her­un­ter«, ord­ne­te der Haupt­mann an. »Habt ihr Na­men? Die El­tern noch ge­kannt? Ich neh­me an, daß ihr mich klar ver­ste­hen könnt. Wenn nicht, hö­ren wir mit der Re­de­rei auf. Al­so?«
    Nun, we­nigs­tens mach­te er nicht zu vie­le Wor­te.
    »Es­sen ist mein Na­me, Jel­lo von Es­sen, wenn Sie Wert dar­auf le­gen. Das ist mein Bru­der

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