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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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feind­se­lig. Ich konn­te nicht hö­ren, was der Haupt­mann mit dem Wa­ch­of­fi­zier sprach.
    Wir muß­ten im kal­ten Wind un­ge­fähr ei­ne Vier­tel­stun­de war­ten, bis end­lich ein Kas­ten­wa­gen vor­fuhr. Das Fahr­zeug be­saß ei­ne ur­al­te Ga­stur­bi­ne und mach­te einen Höl­len­lärm.
    »Und jetzt?« frag­te ich höh­nisch. »Jetzt wer­den wir wohl be­han­delt, wie? Ge­nau das hat­ten wir uns ge­dacht, Ka­pi­tän. Lie­ber wä­ren wir in der Frei­heit zer­ris­sen wor­den, als hier un­ter den Mes­sern Ih­rer Wis­sen­schaft­ler zu ster­ben.«
    »Was wißt ihr von Wis­sen­schaft­lern?« misch­te sich der Arzt er­neut ein.
    Ich sah ihn mü­de und et­was ge­lang­weilt an.
    »Wie oft soll ich Ih­nen noch sa­gen, daß wir von un­se­rem Va­ter viel ge­lernt ha­ben? Er be­schäf­tig­te sich au­ßer­halb sei­nes Be­ru­fes mit phy­si­ka­li­schen Stu­di­en und In­ge­nieur­wis­sen­schaf­ten. Wir hat­ten viel Zeit, ver­ste­hen Sie! Al­so ha­ben wir ge­lernt, wenn drau­ßen der Schnee knirsch­te und die Mons­tren heul­ten. Sie ha­ben in un­se­rer Hüt­te die vie­len Lehr­bü­cher über­se­hen. Ich kann mir al­so den­ken, was Sie mit uns vor­ha­ben. Der Teu­fel soll Sie ho­len! Warum ha­ben Sie uns nicht in un­se­ren Wäl­dern ge­las­sen? Ha­ben wir Ih­nen et­was ge­tan?«
    »Ru­hig Blut«, sag­te der Haupt­mann be­sänf­ti­gend. »Wenn das so ist, ge­schieht euch über­haupt nichts. Ihr wer­det jetzt erst ein­mal ent­seucht, oder meint ihr et­wa, für uns wä­re es ein Ver­gnü­gen, stän­dig ne­ben ra­dio­ak­tiv strah­len­den Mu­tan­ten zu ste­hen? Euch macht das nichts aus, aber un­ser Kno­chen­mark ist noch et­was emp­find­lich.«
    Die­se Fest­stel­lung ba­sier­te na­tür­lich auf ei­nem ge­wal­ti­gen Irr­tum. Wenn er ge­ahnt hät­te, mit wel­cher Sor­ge ich an die auf­ge­nom­me­ne Gam­ma­do­sis dach­te!
    Las­sen Sie sich ein­mal im Zeit­raum von fünf Ta­gen et­wa fünf­zehn Rönt­gen ge­ben.
    Han­ni­bal feix­te un­ter­drückt. Ihm schi­en die An­ge­le­gen­heit auch noch Spaß zu be­rei­ten.
    Wir durch­fuh­ren die Ba­ra­cken­stadt und hiel­ten vor ei­nem fla­chen Be­ton­bau.
    Die Ent­seu­chung er­folg­te in der üb­li­chen Art. Erst die äu­ße­ren Spül­du­schen und dann die Ab­sor­be­r­in­jek­tio­nen. Die Be­hand­lung ver­ur­sach­te so gut wie kei­ne Schmer­zen. Das ab­schlie­ßen­de Plas­ma­bad be­ru­hig­te mich vollends.
    Die Meß­son­den in un­se­ren Kör­pern er­ga­ben kei­ne Be­ta­strah­lung. Al­so hat­ten wir tat­säch­lich kei­ne ver­seuch­te Nah­rung auf­ge­nom­men, oder be­ta­strah­len­de Par­ti­kel ein­ge­at­met.
    Die Gam­ma­do­sis war auch ver­schwun­den. Die Ra­dio­lo­gen wun­der­ten sich und frag­ten, ob wir schon im­mer vom Wild der Ra­dio­zo­ne ge­lebt hät­ten. Ob wir auch wil­de Früch­te ge­ges­sen hät­ten!
    Die­se Ver­hö­re ver­lie­fen aus­ge­zeich­net. Ers­te Ak­ten wur­den über die Brü­der von Es­sen aus­ge­fer­tigt.
    Als uns die Ärz­te frei­ga­ben, wur­den wir in die ge­ne­ti­sche Ab­tei­lung über­stellt. Die­se Un­ter­su­chun­gen wa­ren schon un­ge­müt­li­cher.
    In Ge­gen­wart ei­ni­ger Phy­si­ker wur­de der Test durch­ge­führt, uns un­ter ei­nem Hyp­no­se-Ro­bot ver­schie­de­ne Un­sin­nig­kei­ten zu sug­ge­rie­ren. Han­ni­bal soll­te ein ei­er­le­gen­des Huhn spie­len!
    Er brumm­te wie ein Bär und frag­te dann ei­ne hoch­ge­wach­se­ne Ärz­tin, ob sie schon ver­hei­ra­tet wä­re. Er reich­te ihr ge­ra­de bis zum Ma­gen!
    Die Bio­phy­si­ker ga­ben rat­los auf. An­schlie­ßend ver­such­ten an­de­re Spe­zia­lis­ten, uns mit ge­mein­ge­fähr­li­chen Ver­hör­dro­gen geis­tig aus­zu­schal­ten.
    Auch das ge­lang ih­nen nicht. So­gar das be­rüch­tig­te Ra­low­gal­tin ver­sag­te rest­los. Uns wur­de nur übel, was man uns wie­der­um nicht ver­übel­te.
    Han­ni­bal sag­te plötz­lich:
    »Die eis­kal­te Wär­me durch­strömt mol­lig die feucht­hei­ße Win­ter­nacht.«
    Ich starr­te ihn sprach­los an. Der Zwerg feix­te, wäh­rend ihn die Wis­sen­schaft­ler fas­sungs­los be­ob­ach­te­ten. Sol­chen Mu­tan­ten wa­ren sie wohl noch nie be­geg­net.
    Ich

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