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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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an­neh­men, daß sie un­se­re Leu­te den Ne­ga­ti­ven aus­ge­lie­fert ha­ben.«
    Der Haupt­mann schi­en un­si­cher zu wer­den. Han­ni­bal at­me­te so flach, daß mich lang­sam Angst­ge­füh­le heim­such­ten. Die­se Si­tua­ti­on war mehr als ent­ner­vend. Wenn jetzt ei­ner den Ab­zug durch­riß, war es zu spät für al­le Er­klä­run­gen. Sie hät­ten uns die GWA-Agen­ten auch nie­mals ge­glaubt, das fühl­te ich. Wir hat­ten nicht ein­mal un­se­re Iden­ti­fi­ka­ti­ons­mar­ken in den Ta­schen.
    »Habt ihr schon mal Men­schen­fleisch ver­sucht, he?« sag­te der Haupt­mann in schar­fem Ton­fall. »Ihr wä­ret nicht die ers­ten po­si­ti­ven Mu­tan­ten, die im Win­ter auf den Ge­schmack ge­kom­men sind.«
    »Hät­ten Sie et­was da­ge­gen, wenn ich Ih­nen die Faust ins Ge­sicht schla­ge?« fuhr der Zwerg auf.
    Wahr­schein­lich woll­te er mit die­ser ag­gres­si­ven Fra­ge einen auf­stei­gen­den Brech­reiz un­ter­drücken. Er war mit­samt Fo­li­en­mas­ke ziem­lich blaß ge­wor­den.
    Der Ka­pi­tän grins­te plötz­lich und steck­te die Pis­to­le weg.
    »Ist dir übel, Klei­ner? Be­ru­hi­ge dich schon. So lei­chen­blaß kann nur je­mand wer­den, der es noch nie ver­sucht hat. In Ord­nung, ihr kommt in mei­nen Pan­zer. Da ist der Ein­gang. Nach hin­ten set­zen und kei­nen Blöd­sinn ma­chen. Noch ei­ne Fra­ge, Es­sen!«
    Ich dreh­te mich lang­sam um und sah in hel­le Au­gen.
    »Ja?«
    »Gibt es in der Nä­he noch mehr Bur­schen von dei­ner Art? Po­si­ti­ve Mu­tan­ten, mei­ne ich? Habt ihr schon ein­mal so­ge­nann­te Hyp­nos ge­trof­fen? Wenn ja, wo treibt sich so ein Bur­sche her­um?«
    »Ge­trof­fen ha­ben wir mal einen. Er woll­te dem Klei­nen ans Le­ben, doch er hat­te et­was über­se­hen.«
    »Was? Nun re­de schon!«
    Der Me­di­zi­ner trat in­ter­es­siert nä­her. Die ge­häs­si­gen Bli­cke der um­ste­hen­den Sol­da­ten ver­gin­gen.
    »Wir sind auch von ei­nem Hyp­no nicht zu be­ein­flus­sen. Der Klei­ne spür­te über­haupt nichts, und ich auch nicht. Wir kreis­ten den Kerl ein­fach ein. Da be­gann er zu brül­len. Er hat­te ei­ne äl­te­re Pis­to­le, und da­mit mach­te er Dumm­hei­ten. Drei Schuß ge­nüg­ten für ihn. Es war in der Nä­he vom al­ten Fort.«
    Ich deu­te­te mit dem Dau­men nach Os­ten. Der Me­di­zi­ner sah mich starr an.
    »Wie – nicht zu be­ein­flus­sen? Stimmt das?«
    »Scheint so. Wir sind wohl Mu­tan­ten, äh?«
    »Ei­ne gänz­lich neue Art«, sag­te der Mann auf­ge­regt. »Hoch­in­ter­essant. Das muß ich über­prü­fen. Wol­len Sie nicht los­flie­gen?«
    »Bes­ser wä­re es«, warf Han­ni­bal ein. »Hier taucht bald wie­der Raub­zeug auf. Die las­sen sich auch von den Pan­zern nicht ab­hal­ten.«
    Mi­nu­ten spä­ter be­gann die Strom­bank des Mei­lers zu ar­bei­ten. Wir sa­ßen hin­ten am Strahl­schott, dicht ne­ben ei­nem ova­len Fens­ter aus Ra­dio­plast. Die Pan­zer­blen­de war zu­rück­ge­scho­ben.
    Mit sau­sen­den Ro­to­ren er­hob sich der Flug­pan­zer in die Luft und nahm dann Fahrt auf. Be­son­ders schnell wa­ren die Kon­struk­tio­nen nicht, doch nach ei­ner gu­ten hal­b­en Stun­de tauch­te die ers­te Vor­pos­ten­li­nie der 8. Ar­mee auf.
    Hier herrsch­te kei­ne ge­fähr­li­che Strah­lung mehr. Den­noch tru­gen die Pos­ten al­le Spe­zia­l­uni­for­men, und die über­all vor­han­de­nen Wach­sta­tio­nen wa­ren mit Ra­dio­plast ver­klei­det.
    Ich sah den lan­gen Ra­dar­gür­tel in der Form von zahl­rei­chen Ro­bot­sta­tio­nen. Hier kam kein Mu­tant durch, das war si­cher.
    Der Ka­pi­tän gab sei­ne Kon­troll­mel­dung ab. Er er­hielt die An­wei­sung, di­rekt zum Stab­s­quar­tier des Mar­schalls zu flie­gen.
    Un­ter uns lich­te­te sich der Wald all­mäh­lich. Wei­ter nörd­lich tauch­ten die Bau­ten von Krest­jach auf. Deut­lich konn­te ich den großen Bo­gen des Wil­juj mit dem neu­en Stau­see er­ken­nen.
    Weit vor dem ver­al­te­ten Kraft­werk wa­ren Ba­ra­cken und ei­ni­ge so­li­de Hoch­ge­bäu­de er­rich­tet wor­den. Das war das Haupt­quar­tier der 8. Ar­mee, der »Ab­schuß­ar­mee«.
    Wir lan­de­ten vor der Kom­man­dan­tur.
    Die Pos­ten mus­ter­ten uns neu­gie­rig, ei­ni­ge aus­ge­spro­chen

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