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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Gun­ter. Un­ser Va­ter leb­te vor vier Jah­ren. Da er­wi­sch­ten ihn die Höl­lensöh­ne auf ei­nem Jagd­zug. Wir ha­ben die Meu­te spä­ter ab­ge­schos­sen, als wir die gu­ten Waf­fen hat­ten.«
    Sein wohl­wol­len­des Lä­cheln ver­eis­te. Je­mand ließ einen Si­che­rungs­flü­gel kli­cken. Ei­ne Mün­dung glitt lang­sam nach oben.
    Eben hat­te ich ins Fett­näpf­chen ge­tre­ten! Nun, ich wüß­te nicht, was ich als Of­fi­zier der 8. Ar­mee mit Bur­schen ge­macht hät­te, von de­nen si­cher an­zu­neh­men war, daß sie Sol­da­ten von Such­kom­man­dos um­ge­bracht hat­ten. So sag­te ich rasch, aber be­tont:
    »Kom­men Sie nicht auf falsche Ge­dan­ken, Ka­pi­tän! Un­ser Va­ter war Bal­te, da­zu rus­si­scher Of­fi­zier. Sie wer­den in den Ak­ten leicht fest­stel­len kön­nen, daß ein Ma­jor von Es­sen das klei­ne Pan­zer­fort öst­lich Agy­nt­jan kom­man­dier­te. Er kam da­von und nahm sich dann ein Mäd­chen aus dem Dorf zur Frau. An un­se­re Mut­ter kön­nen wir uns aber nicht mehr er­in­nern. Wir wa­ren noch Kin­der, als sie starb. Sie kön­nen sich dar­auf ver­las­sen, daß wir nie­mals einen von Ih­ren Sol­da­ten an­ge­grif­fen ha­ben. Wir sind euch nur im­mer aus dem We­ge ge­gan­gen, da wir uns vor­stel­len konn­ten, daß Mu­tan­ten drü­ben nicht will­kom­men sind. Un­ser Va­ter er­zähl­te ein­mal et­was von Sam­mel­la­gern. Er konn­te die La­ge si­cher gut be­ur­tei­len. Er sag­te uns auch, daß Sie es nicht wa­gen könn­ten, der Welt­öf­fent­lich­keit die Un­ge­heu­er vom großen Fluß vor­zu­stel­len. Da wir die Frei­heit vor­zo­gen, sind wir in den Wäl­dern ge­blie­ben. Nun – jetzt habt ihr uns doch ge­faßt.«
    Der Haupt­mann sah mich durch­drin­gend an. Die Mün­dung senk­te sich zö­gernd.
    Au­gen­bli­cke spä­ter tra­ten zwei Män­ner zu uns. Sie zeig­ten ver­bis­se­ne Ge­sich­ter. Ih­re Au­gen fun­kel­ten haß­er­füllt. In den Hän­den hiel­ten sie un­se­re mo­der­nen Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner.
    Der Ka­pi­tän nahm sie an sich. Dann sag­te er ge­dehnt:
    »Waf­fen der 8. Ar­mee! Ihr konn­tet da­mit um­ge­hen. Da drü­ben sind Bäu­me ab­ge­schos­sen. Hier weist der Bo­den fla­che Ex­plo­si­ons­trich­ter auf. Re­det schnell, ihr Bies­ter, aber ganz schnell!«
    In sei­ner Hand lag die Au­to­ma­tik.
    »Wo­her habt ihr die Waf­fen? Wo­her?«
    Ich sah wie­der in ei­ne Mün­dung. Han­ni­bal äu­ßer­te ver­hal­ten grin­send:
    »Die mei­nen es gut, Bru­der! Sag schon et­was. Mir glau­ben sie be­stimmt nicht.«
    »Wir fan­den die Waf­fen vor et­wa ei­nem Jahr wei­ter nörd­lich«, er­klär­te ich ru­hig. »Wir wa­ren auf der Jagd. Plötz­lich ver­nah­men wir ei­ne Schie­ße­rei. Die Mons­tren brüll­ten. Als wir schließ­lich an­ka­men, sa­hen wir einen lang­ge­streck­ten Ket­ten­wa­gen. Er war nicht ge­schlos­sen wie Ih­re Pan­zer, son­dern oben of­fen. Sol­da­ten wa­ren kei­ne mehr da, aber die bei­den Waf­fen la­gen noch im Fah­rer­haus. Hin­ten gab es viel Mu­ni­ti­on. Das hat­ten die Bes­ti­en lie­gen­ge­las­sen. Nur die Män­ner und al­le Nah­rungs­mit­tel wa­ren ver­schwun­den. Wir nah­men so viel Trom­meln mit, wie wir eben schlep­pen konn­ten. Die Num­mer von dem Wa­gen weiß ich auch noch. Sie müs­sen wis­sen, daß ich nie­mals et­was ver­ges­se.«
    »Po­si­ti­ves Ge­hirn«, sag­te ein Mann mit den Rang­ab­zei­chen ei­nes Me­di­zi­ners.
    »Wel­che Num­mer?« frag­te der Of­fi­zier so­fort. »Könnt ihr über­haupt le­sen?«
    »Na­tür­lich. Ich sag­te doch, daß un­ser Va­ter noch lan­ge leb­te. Der Wa­gen hat­te die Be­zeich­nung PX245. Das weiß ich noch ge­nau. Mit den Ka­ra­bi­nern ha­ben wir auch, die Hor­de ab­ge­schos­sen, die un­se­ren Va­ter er­wi­sch­te.«
    »Glaub­haft, warum nicht«, sag­te der Me­di­zi­ner. »Den of­fe­nen Mann­schafts­wa­gen mit die­ser Num­mer ha­ben wir üb­ri­gens vor ei­ni­gen Mo­na­ten ge­fun­den. Es war nörd­lich von hier. Wir wer­den nach­prü­fen müs­sen, ob es vor der Ex­plo­si­on einen Ma­jor von Es­sen als Fort­kom­man­dan­ten gab. Wenn das stimmt, ist an­zu­neh­men, daß er sei­ne Söh­ne ei­ni­ger­ma­ßen gut er­zog. In dem Fall möch­te ich nicht

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