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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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schüt­tel­te den Kopf. Mir grau­te. Nichts wie raus aus die­ser Höl­le – das war nur noch mein ein­zi­ger Wunsch.

4.

    Sie wa­ren vor elf Mi­nu­ten ge­lan­det. Oh­ne be­son­ders star­ke Ge­räusch­ent­wick­lung wa­ren die leich­ten Flug­pan­zer dicht über den Wip­feln an­ge­kom­men. Wir hat­ten sie schon lan­ge vor­her ge­se­hen, da sie über die um­lie­gen­den Hö­hen­zü­ge hin­weg­flie­gen muß­ten.
    Nur bei der Lan­dung hat­ten die star­ken Atom­trieb­wer­ke auf­ge­brüllt. Die ge­gen­läu­fi­gen Ro­tor­krän­ze über den fla­chen Ra­ke­ten-Dreh­kup­peln hat­ten die Luft ge­peitscht. Kaum auf dem Bo­den, hat­ten sie auf Ket­ten­an­trieb um­ge­schal­tet. Jetzt stan­den die vier Flug­kör­per aus dün­nen, je­doch hoch­ver­dich­te­ten Edel­stahl­ble­chen vor der Hüt­te.
    Ei­ner der Pan­zer hat­te noch die Ro­to­ren ein­ge­schal­tet. Sie saus­ten im Leer­lauf über dem Turm, doch drin­nen moch­te je­mand den Fin­ger auf dem Ener­gie­schal­ter der kern­che­mi­schen Ag­gre­ga­te ha­ben.
    Der Pan­zer stand näm­lich auf der dün­ner ge­wor­de­nen Eis­de­cke des Sump­fes. Das schi­en den Kom­man­dan­ten zur Vor­sicht zu be­we­gen.
    Ich hör­te das Jau­len der star­ken Strom­bän­ke, die ih­re elek­tri­sche Ener­gie im Di­rekt­ver­fah­ren aus dem ther­misch wirk­sa­men Kern­pro­zeß des schnel­lau­fen­den Mi­kro­mei­lers be­zo­gen. Das war auch ei­ne Neue­rung, die wir längst nicht mehr al­lein be­sa­ßen.
    Die vier schnel­len, über­all ver­wend­ba­ren Un­ge­tü­me hat­ten uns sau­ber ein­ge­kreist. Die kur­z­en Roh­re der Wer­fer re­de­ten ei­ne deut­li­che Spra­che.
    Au­ßer­halb der Flug­pan­zer war kein Mensch zu se­hen. Wahr­schein­lich hat­ten sie die stär­ker wer­den­de Strah­lung längst an­ge­mes­sen. Au­ßer­dem war kein stich­hal­ti­ger Grund vor­han­den, warum sie sich un­se­rem Feu­er aus­set­zen soll­ten. Sie brauch­ten not­falls nur mit ei­nem Fin­ger­ab­druck die elek­tri­sche Zün­dung zu be­tä­ti­gen. Die Jagd­hüt­te und wir hät­ten das nicht über­stan­den.
    »Wor­auf war­ten die?« flüs­ter­te Han­ni­bal mit blei­chen. Lip­pen. Ich be­merk­te, daß er im­mer wie­der auf die dro­hen­den Mün­dun­gen blick­te.
    Uns er­füll­te Un­ge­wiß­heit. Wenn sie nur end­lich et­was un­ter­nom­men hät­ten! Wie lan­ge woll­ten sie noch mit dröh­nen­den Strom­bän­ken vor der Hüt­te ste­hen!
    »Da fällt mir ein, daß sie uns für po­si­ti­ve Mu­tan­ten hal­ten müs­sen«, raun­te der Zwerg. »Was kann das be­deu­ten? Ver­setz dich ein­mal in die La­ge der Pan­zer­män­ner.«
    »Iwan sag­te, es gä­be un­ter die­sen Ge­schöp­fen sehr star­ke Hyp­no­ti­seu­re«, gab ich, un­ru­hig wer­dend, zu­rück.
    »Teu­fel auch, die wer­den doch nicht auf einen sol­chen Ef­fekt lau­ern?«
    »Sie könn­ten auf den dum­men Ge­dan­ken kom­men und si­cher­heits­hal­ber schie­ßen. Erst schie­ßen, dann fra­gen. Ein ur­al­ter Grund­satz ge­fähr­de­ter Men­schen.«
    »Du soll­test et­was un­ter­neh­men«, for­der­te er mich auf. »Ich kann die Ra­ke­ten bei­na­he rie­chen. Sie qual­men schon, mein Wort dar­auf. De­nen da drü­ben ist ge­nau so un­heim­lich zu­mu­te wie uns. Tu et­was, es wird Zeit! Das spü­re ich an der lin­ken Nie­re.«
    In sei­nen Wor­ten lag trotz al­lem ein großer Ernst. Auch ich konn­te mich ei­nes un­gu­ten Ge­fühls nicht er­weh­ren. Lang­sam schritt ich auf die Tür zu.
    In mei­ner Ta­sche war et­was, was ein­mal ei­ner wei­ßen Pelz­kap­pe ge­gli­chen hat­te. Jetzt hat­te das Ding arg Haa­re las­sen müs­sen, und ganz weiß wa­ren die Über­res­te auch nicht mehr. In Wol­kow­grad hat­te man uns kei­nes­wegs neue Klei­dungs­stücke ge­ge­ben. Die Win­ter­klei­dung sah aus, als wä­re sie schon von zwei Ge­ne­ra­tio­nen Pelz­jä­ger ge­tra­gen wor­den.
    Ich zog die Rie­gel zu­rück. Dann griff ich an den höl­zer­nen Griff.
    Han­ni­bal perl­te der Schweiß durch die le­ben­de Fo­li­en­mas­ke. Sie selbst konn­te zwar kei­nen Schweiß er­zeu­gen, wohl aber un­se­re dar­un­ter­lie­gen­de Nor­mal­haut. Es sah ko­misch aus, wie ihm die Per­len auf die et­was schie­fe Bio-Na­se

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