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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ei­ni­ger­ma­ßen ver­träg­lich gal­ten.
    Die meis­ten Mons­tren muß­ten in Ein­zel­zel­len un­ter­ge­bracht wer­den, da sie im­mer wie­der da­zu neig­ten, den an­de­ren an die Keh­le zu ge­hen. Wir hat­ten ge­nau achtund­sech­zig sol­che ne­ga­ti­ven Erb­ge­schä­dig­ten zu be­wa­chen und sie mit Nah­rungs­mit­teln zu ver­sor­gen.
    Un­se­re Schütz­lin­ge wa­ren schon lan­ge hier. Sie wuß­ten ge­nau, daß sie sich beim Es­sen­emp­fang in ih­re Zel­len zu be­ge­ben hat­ten. An­sons­ten konn­ten sie sich in der großen Hal­le frei be­we­gen. Sie hat­ten ge­nü­gend Platz, und für Un­ter­hal­tung war ge­sorgt. Sie konn­ten sprin­gen und klet­tern. Die künst­li­chen Son­nen spen­de­ten das ge­wohn­te Licht, und auf dem im­por­tier­ten Hu­mus­bo­den wu­cher­ten so­gar Pflan­zen.
    Kurz vor Pon­tis Ein­tref­fen hat­te ich das Si­gnal ge­ge­ben. In­fol­ge­des­sen hock­ten sie al­le in ih­ren Zel­len, de­ren Git­ter­tü­ren sich zehn Mi­nu­ten nach dem Si­gnal au­to­ma­tisch ge­schlos­sen hat­ten. Nur die Fut­ter­klap­pen stan­den of­fen.
    »Wie die Tie­re.« Han­ni­bal schüt­tel­te den Kopf. »Ei­ne Ide­al­lö­sung ist die­se Un­ter­brin­gung ge­ra­de nicht.«
    »Aber si­cher!« lach­te Pon­ti so schrill, daß ich mir die Oh­ren zu­hielt.
    Ich sah ihn for­schend an. Mit ihm hat­te ich einen be­son­de­ren Plan.
    Un­ten brüll­te das schup­pen­ge­pan­zer­te Mon­s­trum, ein ne­ga­ti­ver Mu­tant, der nicht ein­mal spre­chen konn­te. Er war der Wil­des­te un­ter al­len. Je­der duck­te sich vor ihm.
    Sei­ne bei­den Ar­me ga­bel­ten sich in je zwei hand­ähn­li­che Werk­zeu­ge. Wahr­schein­lich ge­hör­te er schon zu der zwei­ten Ge­ne­ra­ti­on, stamm­te al­so be­reits aus ei­ner Ver­bin­dung zwi­schen Mu­tan­ten. Das war auf der Er­de tat­säch­lich die große Ge­fahr. Die Le­bens­for­men wur­den da­mit im­mer schlim­mer.
    Er schlug die stahl­har­ten Kral­len ge­gen sei­ne Git­ter­tür und brüll­te er­neut. Er war nur noch Bes­tie, fast aus­schließ­lich von In­stink­ten be­herrscht. Au­ßer­dem be­saß er aber ei­ne In­tel­li­genz, die die ei­nes je­den wirk­li­chen Tie­res weit über­traf.
    Ich nahm das Me­ga­phon vor die Lip­pen und schal­te­te die ein­ge­bau­te Ver­stär­ke­r­an­la­ge ein.
    »Ru­he da un­ten, Sau­ri­er. Ich muß dir wohl den Schock zei­gen, wie?«
    Als ich die Mün­dung der schwe­ren Waf­fe über die Brüs­tung leg­te, zog er den mäch­ti­gen Ku­gel­kopf in die Schul­tern ein. Nur ein wil­des Knur­ren klang nach.
    »Wi­der­li­che Be­schäf­ti­gung«, murr­te der Klei­ne.
    Pon­ti lach­te, als er den Fut­ter­wa­gen zum Auf­zug fuhr. Der di­cke Brei aus Syn­t­hofleisch wog­te in dem La­de­kas­ten um­her. Die­ser An­blick ver­stärk­te noch mei­ne Übel­keit. Al­lein die ro­sa-blaue Fär­bung reich­te schon aus, um mei­ne Ma­gen­ner­ven re­bel­lie­ren zu las­sen. Das Füt­tern war im­mer am schlimms­ten.
    Wir fuh­ren mit dem großen Lift nach un­ten. Ehe ich die Git­ter­tür öff­ne­te, sah ich mich noch­mals in der Hal­le um. Von hier aus war sie durch die großen Stein­blö­cke und Pflan­zen nicht mehr so über­sicht­lich. Die Kon­trol­len in der Wach­stu­be hat­ten je­doch an­ge­zeigt, daß sie sich al­le in ih­re Zel­len be­ge­ben hat­ten.
    »In Ord­nung. Kommt schon, da­mit wir es bald hin­ter uns ha­ben.«
    »Ja, et­was schnel­ler«, dräng­te der Vo­gel­köp­fi­ge. »Ich ha­be noch zwei Sta­tio­nen zu be­lie­fern. Heu­te schmeckt das Fleisch nach Rind, ha!«
    Er lach­te in sei­ner schril­len Art.
    Dann be­gan­nen wir, vor den ein­zel­nen Wand­kä­fi­gen die her­aus­ge­reich­ten Trö­ge zu fül­len. Han­ni­bal war heu­te als Wach­pos­ten ein­ge­teilt. Wäh­rend ich mit der Kel­le die mehr oder we­ni­ger großen Näp­fe füll­te, lau­er­te er mit schuß­be­rei­ter Schock­waf­fe.
    Ich sah ei­ni­ger­ma­ßen nor­ma­le Hän­de, dann wie­der fin­ger­lo­se Tat­zen mit be­weg­li­chen Bal­len und – im schlimms­ten Fal­le – mör­de­ri­sche Kral­len, die kaum die Näp­fe hal­ten konn­ten.
    Je­der be­kam so­viel, wie er ver­lang­te. Das war auch er­for­der­lich, da es er­heb­li­che

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