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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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rech­ne­te? Mög­lich war das bei je­der Mond­sta­ti­on, die nur durch ei­ne hauch­dün­ne Scha­le von der feind­li­chen Au­ßen­welt ge­trennt war. Hier hat­ten wir an­nä­hernd ir­di­sche Be­din­gun­gen, ei­ni­ge Me­ter wei­ter be­gann der Raum, di­rekt hin­ter der durch­sich­ti­gen Wand.
    Der Zwei­köp­fi­ge schrie, als er hoch in die künst­li­che Luft flog. Die ge­rin­ge Schwer­kraft hat­te sich na­tür­lich nicht be­ein­flus­sen las­sen, und er hat­te es ver­ges­sen. Sei­ne ge­wal­ti­gen Mus­keln konn­te er hier nur noch mit größ­ter Vor­sicht ge­brau­chen.
    Wei­ter vorn er­streck­ten sich ei­ni­ge fla­che Ge­bäu­de. Eins da­von reich­te bis dicht an das ge­wölb­te Hül­len­dach her­an. Es schi­en sich um die Kom­man­dan­tur zu han­deln.
    Mein Ein­druck be­stä­tig­te sich. Wir wur­den di­rekt hin­ein­ge­führt.
    Han­ni­bal starr­te aus schma­len Au­gen auf die großen Stahl­to­re im Hin­ter­grund. Dort war der Kunst­stoff un­se­res Do­mes mit dem ge­wach­se­nen Fels druck­dicht ver­bun­den wor­den. Zwei To­re wa­ren es; ei­nes da­von hat­te grö­ße­re Ab­mes­sun­gen.
    »Dort geht es zu den Hohl­räu­men«, er­klär­te der Pos­ten. »Das wer­det ihr noch se­hen. Na­tür­lich kön­nen wir die gan­ze Meu­te nicht in Druck­zel­len un­ter­brin­gen. Dann müß­ten wir den hal­b­en Mond be­bau­en. Wir ha­ben na­tür­li­che Luft­bla­sen im Ge­stein er­wei­tert.«
    Das war mir längst be­kannt. Es war über­haupt die ein­zig ver­nünf­ti­ge Lö­sung, wenn man hier län­ge­re Zeit le­ben woll­te. Mit den ro­bot­ge­steu­er­ten Ma­schi­nen war es auch kein Pro­blem mehr, in kur­z­er Zeit ge­wal­ti­ge Höh­len­sys­te­me zu schaf­fen. Fast al­le Mond­nie­der­las­sun­gen wa­ren der­art an­ge­legt wor­den. Sie wa­ren re­la­tiv si­cher vor Me­te­or­ein­schlä­gen und bo­ten auch sonst vie­le Vor­tei­le.
    Druck­kup­peln gab es zu­meist nur an den Ein­gän­gen. In Lu­na-Port war es nicht an­ders, nur hat­ten wir dort mehr Au­ßen­bau­ten.
    Ich hat­te auch schon durch den Al­ten er­fah­ren, daß die mensch­li­chen Mit­glie­der der La­ger­be­sat­zun­gen au­ßer­halb der Höh­len wohn­ten. Das war ver­ständ­lich und uns nur recht. Wir konn­ten kei­ne Auf­pas­ser ge­brau­chen.
    Mit ge­misch­ten Ge­füh­len schritt ich durch die of­fe­ne Si­cher­heits­schleu­se. Auf den Kom­man­deur des Mons­ter­la­gers war ich aus­ge­spro­chen neu­gie­rig. Ich hät­te mei­nen Kopf wet­ten mö­gen, daß er eben­falls nicht­mensch­lich war.

7.

    Ich über­prüf­te so­eben die läng­li­che Strom­bank mei­ner elek­tri­schen Schock­waf­fe, als der Bild­schirm auf­flamm­te. Gleich­zei­tig er­tön­te ein hel­les Klin­gel­zei­chen.
    Drau­ßen auf dem wei­ten, hel­ler­leuch­te­ten Gang stand ein bul­li­ger Elek­tro­kar­ren mit La­de­flä­che. Auf dem of­fe­nen Fah­rer­sitz er­kann­te ich Pon­ti, den po­si­ti­ven Mu­tan­ten mit dem vo­ge­l­ähn­li­chen Kopf.
    Sei­ne win­zi­gen Knopfau­gen glit­zer­ten auf dem Schirm des Fern­bild­ge­rä­tes. Dann hör­te ich sei­ne schril­le Stim­me.
    »Hal­lo, Es­sen, ich brin­ge das Fut­ter, öff­ne!«
    Han­ni­bal rich­te­te sich im Hin­ter­grund des klei­nen Wach­rau­mes vom Schaum­stoff­la­ger auf. Er hat­te ei­ni­ge Stun­den ge­ruht, da wir ei­ne an­stren­gen­de Nacht­pe­ri­ode hin­ter uns hat­ten. Wir hat­ten un­se­re ein­zel­nen Schich­ten als un­ver­bes­ser­li­che Er­den­men­schen in 24-Stun­den-Pe­ri­oden ein­ge­teilt, ob­wohl sich Ta­ges- und Nacht­glei­che des Mon­des durch­aus nicht um un­se­re ur­al­ten Ge­wohn­hei­ten küm­mer­ten.
    Vor zwei Ta­gen ir­di­scher Zeit­rech­nung war drau­ßen die glü­hen­de Son­ne un­ter­ge­gan­gen. Nun hat­ten wir schon Tem­pe­ra­tu­ren, die weit un­ter mi­nus hun­dert Grad Cel­si­us la­gen. Der tags­über stark er­wärm­te Bo­den strahl­te sei­ne Hit­ze sehr schnell ab.
    Ge­nau seit sie­ben Ta­gen wa­ren wir nun in den un­ter­lu­na­ren Mons­ter­höh­len. Un­weit der ge­pan­zer­ten Wach­stu­be, viel­leicht drei­ßig Me­ter ent­fernt, heul­ten wie­der die un­be­lehr­ba­ren Ne­ga­ti­ven. Sie hat­ten Hun­ger. Es war kurz

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