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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nach elf Uhr vor­mit­tags. Die Bur­schen wuß­ten sehr ge­nau, wann sie ih­re Ver­pfle­gung be­ka­men.
    »In Ord­nung, Pon­ti, ich öff­ne. Fah­re gleich zum Lauf­band. Wir la­den zu­sam­men ab.«
    »Gut. Hast du die Wil­den auch si­cher ein­ge­sperrt? Ich ha­be ge­hört, bei euch hät­te es wäh­rend der letz­ten Schlaf­pe­ri­ode einen bö­sen Krach ge­ge­ben. Du hast ge­schos­sen, wie?«
    Ich nick­te un­will­kür­lich, ob­wohl er mich nicht se­hen konn­te. Nur ich konn­te ihn auf dem Bild­schirm be­ob­ach­ten.
    »Ja, drei gin­gen in der Frei­zeit­hal­le auf­ein­an­der los und zer­ris­sen sich. Wir konn­ten es nicht ver­hin­dern. Da die an­de­ren blut­gie­rig wur­den, muß­ten wir da­zwi­schen­hal­ten. Nun komm schon.«
    Ich leg­te den Schal­ter der Stark­strom­sper­re um und ließ die schwe­re Git­ter­tür auf­glei­ten. Nach­dem der Wa­gen durch­ge­fah­ren war, ver­schloß ich wie­der das De­cken­git­ter. Pon­ti war nun im fünf­ten Block, Sta­ti­on zwölf.
    Han­ni­bal blick­te mit ge­run­zel­ter Stirn auf den au­to­ma­ti­schen Wand­ka­len­der. Er lief nach Erd­zeit.
    »Heu­te sind es sie­ben Ta­ge«, sag­te er. »Ge­nau sie­ben Ta­ge, und wir sind im­mer noch am An­fang. Ich dach­te, der Kom­man­deur lie­ße sich je­den neu­en Wäch­ter vor­füh­ren?«
    Ich zuck­te mit den Schul­tern und sah mich wie­der miß­trau­isch um. Bis­her hat­ten wir von Ab­hör­mi­kro­pho­nen nichts ent­de­cken kön­nen, doch war es gut mög­lich, daß die zahl­rei­chen Schalt­ge­rä­te der Wach­sta­ti­on un­will­kom­me­ne Zu­sät­ze ent­hiel­ten.
    Wir konn­ten auch da­mit rech­nen, ge­gen un­ir­di­sche Mit­tel be­ste­hen zu müs­sen. Was wuß­ten wir, wie die hoch­qua­li­fi­zier­te Tech­nik ei­nes fer­nen Ster­nen­vol­kes Mi­kro­pho­ne her­stell­te! Das konn­ten Kris­tal­le sein, die ir­gend­wo staub­fein her­um­la­gen und je­des Wort auf­nah­men. Sie konn­ten uns so­gar bei der lan­gen Un­ter­su­chung am An­kunfts­tag di­rekt die Ab­horch­ge­rä­te in den Kör­per ge­pflanzt ha­ben. Die­sen Teu­feln trau­te ich al­les zu.
    Han­ni­bal rea­gier­te auf mei­nen war­nen­den Blick. Sei­ne Lip­pen ver­schlos­sen sich.
    Drau­ßen auf dem lan­gen Rund­gang war­te­te Pon­ti be­reits. Er war zu­sam­men mit uns an­ge­kom­men. Wäh­rend wir schon einen Tag spä­ter zu Wäch­tern der zwölf­ten Sta­ti­on er­nannt wur­den, hat­te er die Ver­pfle­gung im fünf­ten Block zu ver­tei­len. Bis­her hat­te ich nur ein­mal ei­ne mensch­li­che Wa­che in den Mons­ter­höh­len ge­se­hen.
    Fern­bild­lich er­schie­nen die Of­fi­zie­re und we­ni­ge Sol­da­ten al­le Au­gen­bli­cke. An­schei­nend leg­ten sie aber kei­nen Wert dar­auf, das rie­sen­haf­te La­by­rinth öf­ter als un­be­dingt er­for­der­lich zu be­tre­ten.
    Das Pan­zer­schott ras­sel­te zu­rück. Ein Spalt wur­de frei.
    Trotz der gu­ten Kli­ma­an­la­ge in den Mons­ter­höh­len schlug uns der fau­li­ge Bro­dem aus der Tie­fe ent­ge­gen.
    Die Wach­sta­ti­on lag drei­ßig Me­ter über dem Bo­den der großen Frei­zeit­hal­le, wie wir sie nann­ten. Sämt­li­che Hal­len wa­ren so ein­ge­rich­tet; und das hat­te sei­nen Grund. Es soll­te ein­mal vor­ge­kom­men sein, daß ein sprung­ge­wal­ti­ges Mon­s­trum bis zu dem Lauf­gang vor­ge­drun­gen war. Ich konn­te mir das kaum vor­stel­len, aber bei den ge­rin­gen Schwe­re­ver­hält­nis­sen des Mon­des moch­te es schon mög­lich sein.
    »Na end­lich«, at­me­te der Mu­tant mit dem Vo­gel­kopf auf. »Braucht ihr im­mer so lan­ge? Hal­ten sich al­le in den Kä­fi­gen auf?«
    Er schwang sich von sei­nem Sitz her­un­ter und trat an die me­tal­li­sche Brüs­tung.
    Tief un­ter uns lag der Bo­den des Hal­len­doms. Der Lauf­gang zog sich in un­se­rer be­acht­li­chen Hö­he rund­um, so daß wir bei den In­spek­ti­ons­gän­gen je­den Fleck ein­se­hen konn­ten.
    Rings­um an den Wän­den wa­ren Git­ter­kä­fi­ge ein­ge­baut. Die gan­ze An­la­ge war sehr sorg­fäl­tig und mit ei­nem enor­men Kos­ten­auf­wand an­ge­legt wor­den.
    Nur we­ni­ge ne­ga­ti­ve Mu­tan­ten konn­te man ge­mein­sam ein­sper­ren. Es wa­ren die, die noch als

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