Zutritt verboten
Größenunterschiede gab. Eine einheitliche Kalorienberechnung konnte hier nicht zugrunde gelegt werden.
Sie stürzten sich gierig über die hochwertige Nahrung. Jeder erhielt heute noch einen Beutel Hartgebäck. Einige wußten nichts damit anzufangen und bewarfen die Monstren in den Nachbarkäfigen damit.
Als es einer zu wild trieb, setzte Hannibal die Schockwaffe ein. Aufschreiend brach das völlig behaarte Lebewesen zusammen, ehe die Betäubung einsetzte. In den anderen Käfigen wurde es totenstill. Der Schock sollte sehr schmerzhaft sein, hatte man uns gesagt.
»Immer schön mit der Ruhe«, sagte ich. Meine Gesichtszüge waren verzerrt. Ich fühlte, daß meine Nerven diese Situation nicht mehr lange aushielten. Das konnte nur ein wirklicher Mutant ertragen, der seit Beginn seines Lebens mit diesen Ungeheuern in engster Berührung gestanden hatte. Während unseres fünftägigen Aufenthaltes im Urwald hatten wir nur einen winzigen Vorgeschmack bekommen.
Ponti teilte die restlichen Beutel mit dem Gebäck aus. Es handelte sich um ein Maiskonzentrat und war recht wohlschmeckend.
»Saurier«, wie unser schlimmster Zögling genannt wurde, stieß knurrende Laute aus dem geifernden Rachen hervor. Er wies keine Menschenähnlichkeit mehr auf, obwohl er zwei Beine hatte und aufgerichtet ging. Man hätte ihn für ein nichtirdisches Echsenwesen von gewaltigen Formen halten können.
Ihm reichten wir die Näpfe mit einer Stange. Er war jedoch einigermaßen vernünftig und verzichtete darauf, mir das Werkzeug aus den Händen zu reißen. Am ersten Tag unseres Wärterdienstes hatte er es mit der Absicht versucht, mir anschließend den Schädel einzuschlagen. Hannibal hatte zwei Stromschüsse abgeben müssen, um ihn zu betäuben.
Die Fütterung dauerte fast eine Stunde. Dann hatten wir die Prozedur überstanden. Hier und da mußten wir noch einmal die Näpfe nachfüllen. Anschließend brach die Zeit der Mittagsruhe an.
Das war auf jeder Blockstation verschieden, da auch die Essenausgabe nicht genau zum gleichen Zeitpunkt erfolgte.
Ponti beschwerte sich, er hätte zu viele Stationen zu beliefern. Er wollte noch eine Hilfskraft anfordern.
Als wir mit dem Aufzug wieder oben ankamen, sagte er wie nebensächlich:
»Oh, da fällt mir etwas ein. Habt ihr schon gehört, daß wir heute noch zum Kommandanten kommen sollen? Manzo hat es gesagt. Ich war vorhin bei ihm. Er weiß es von einem Offizier.«
Mir fuhr es wie ein elektrischer Schlag in die Glieder. Manzo war unser mutierter GWA-Kollege. Er hatte die zehnte Station, die ebenfalls im fünften Block lag. Es war nicht schwierig, an ihn heranzukommen. Dazu brauchte ich nur anzurufen oder den Hauptgang zu benutzen. Die einzelnen Hallen zweigten rechts und links davon ab.
Wir waren ihm schon wenige Stunden nach unserem Dienstantritt begegnet. Von da an sahen wir uns praktisch täglich im Speiseraum der Wärter.
»Wer soll zum Kommandanten? Alle?«
»Nein, nur wir Neuen. Manzo sagte, der Kommandeur wäre wahrscheinlich nicht hier gewesen.«
Er winkte mir zu und wollte weiterfahren. Ich hielt ihn mit einem kurzen Ruf zurück.
Seine Knopfaugen weiteten sich etwas, als ich dicht vor ihn trat.
»Was ist denn?« fragte er ängstlich. »Du siehst mich so komisch an.«
»Ponti, willst du mir einen Gefallen tun? Es ist nicht schwer. Ich gebe dir dafür von meinen Rationen ab.«
»Äh, warum nicht. Was ist es denn?«
»Wenn wir zu dem Oberstleutnant gebracht werden, möchte ich gerne, daß du einmal so hell und so hoch lachst, wie es dir möglich ist. Du rufst doch alles im Ultraschallbereich, oder?«
»Sicher, ich höre auch Ultraschall. Das war in den Wäldern mein Glück. Mehr willst
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