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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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un­wirk­li­che Ge­bir­ge, wei­te Ge­röl­le­be­nen und im­mer wie­der gi­gan­ti­sche Kra­ter und Ring­wäl­le. Die letz­te­ren herr­schen durch frü­he­re Me­te­or­ein­schlä­ge vor. Ech­te Kra­ter vul­ka­ni­schen Ur­sprungs gibt es nur we­ni­ge.«
    Das stimm­te, aber ich wuß­te auch, daß ge­nü­gend an­de­re durch ex­plo­dier­te Atom­bom­ben ent­stan­den wa­ren. Das war vor mehr als 187.000 Jah­ren ge­sche­hen.
    Ich sah den Of­fi­zier schär­fer an. War das über­haupt ein Mensch? Oder ein ge­tarn­ter De­ne­ber? Er war fast et­was zu freund­lich. Al­so wa­ren wir es auch. Er hat­te wahr­schein­lich sel­ten so be­reit­wil­li­ge Mu­tan­ten ge­se­hen. Das gab er uns schließ­lich auch zu ver­ste­hen.
    »Sie sind sehr ver­nünf­tig, Es­sen. Ich glau­be, wir wer­den gut mit­ein­an­der aus­kom­men. Ich brau­che in mei­ner Ab­tei­lung noch ei­ni­ge gu­te Wäch­ter. Wir ha­ben ins­ge­samt fünf Blocks, die von fünf Of­fi­zie­ren ge­lei­tet wer­den. Zu je­dem Block ge­hö­ren meh­re­re Dut­zend Wäch­ter aus der Klas­se der po­si­ti­ven Mu­tan­ten. Sie sind wohl Son­der­klas­se, oder?«
    »Ja, Son­der­klas­se«, be­stä­tig­te ich.
    »Schön, ich wer­de Sie beim Kom­man­dan­ten an­for­dern. Ma­chen Sie kei­ne Dumm­hei­ten! Fin­den Sie sich da­mit ab, daß dies Ih­re neue Hei­mat ist. So­lan­ge Sie ver­nünf­tig blei­ben, wird Ih­nen nie­mand et­was tun.«
    »Wie ver­sor­gen Sie die vie­len Wil­den mit Nah­rungs­mit­teln?« frag­te der Zwei­köp­fi­ge in­ter­es­siert. Es war Ralph.
    »Wis­sen Sie, daß sie mit Vor­lie­be Fleisch es­sen? Nur we­ni­ge ma­chen sich et­was aus Früch­ten oder Ge­mü­se. Die kön­nen sehr viel schlu­cken. Ich ha­be es oft ge­se­hen. Wie brin­gen Sie die satt?«
    »Syn­the­se­fleisch aus den großen Fa­bri­ken auf der Er­de. Es schmeckt ganz na­tür­lich, und sie mer­ken den Un­ter­schied nicht. Die Nähr­wer­te sind die glei­chen. Da­zu kom­men na­tür­lich al­le Ar­ten von Ge­mü­se und Vit­amin­kon­zen­tra­ten, die dem Syn­t­hofleisch bei­ge­mischt wer­den. Die wer­den schon satt, be­ru­hi­gen Sie sich. Sie als Wäch­ter und in­tel­li­gen­te Mu­tan­ten er­hal­ten na­tür­lich nor­ma­le Ver­pfle­gung. Die Re­gie­rung ist in die­ser Be­zie­hung nicht klein­lich. Fol­gen Sie nun dem Sol­da­ten. Er wird Sie zur Un­ter­su­chungs­sta­ti­on füh­ren. Und –«, er zö­ger­te, »– und blei­ben Sie ver­nünf­tig!«
    Sein Lä­cheln woll­te mir nicht ge­fal­len. Au­ßer dem Schock­ge­wehr trug er ei­ne schwe­re Au­to­ma­tik mit Ex­plo­siv­ge­schos­sen.
    Durch die vor­de­re Schleu­se ver­lie­ßen wir das Schiff.
    Wir be­fan­den uns in ei­nem wei­ten, trans­pa­ren­ten Dom aus Pan­zer­plast. Der Trans­por­ter lag in ei­ner lang­ge­streck­ten Luft­schleu­se, die sich mit dem einen En­de an die halb­run­de Kup­pel an­schmieg­te. Wei­ter links gab es noch ei­ne klei­ne­re Hül­le, die mit der großen durch einen brei­ten Gang ver­bun­den war.
    Drau­ßen hing die Son­ne am tief­schwar­zen Him­mel. Die feh­len­de Luft mach­te sich schon be­merk­bar. Di­rekt vor uns, dro­hend das brü­chi­ge Ge­bil­de aus Kunst­stof­fen über­ra­gend, wölb­ten sich mäch­ti­ge Fels­mas­sen in den Mond­him­mel. Es wa­ren die über fünf­tau­send Me­ter ho­hen Nig­lin-Ber­ge, die man erst nach der ers­ten Um­run­dung des Mon­des ent­deckt hat­te. Bis da­hin war die Rück­sei­te des Tra­ban­ten für die Mensch­heit ein Rät­sel ge­we­sen.
    Das hat­te sich in­zwi­schen ge­än­dert, ob­wohl es noch zahl­rei­che Land­stri­che gab, die noch kein Mensch be­tre­ten hat­te.
    Dort, wo sich die bei­den Kup­peln be­fan­den, war die steil em­por­ra­gen­de Berg­flan­ke auf­ge­ris­sen. In dem brei­ten Riß la­gen die Kon­struk­tio­nen der ir­di­schen Men­schen. Sie wirk­ten klein und nich­tig – und doch hat­ten sie viel Schweiß und Ar­beit ge­kos­tet.
    In­ner­halb der Bau­ten herrsch­te die nor­ma­le Er­dat­mo­sphä­re. Das heißt – ganz nor­mal war die Luft nicht mehr. Der Druck war et­was ge­senkt, die An­tei­le an He­li­um ent­schie­den ver­stärkt wor­den. Ob man hier mit ei­nem plötz­li­chen Druck­ver­lust

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