Zutritt verboten
Erschütterungen. Die kleine Luftschleuse ist fertig geworden, so daß wir endlich den Durchbruch benutzen können. Ich muß euch aber führen. Es geht tief hinunter in den Boden. In der Nähe der Pumpstation ist der Stollen von unseren Leuten angebohrt worden.«
»Gut getarnt?«
»Sehr gut sogar. Eine Felsplatte verschließt den Tunnel. TS-19 wartet. Wir sollen unter allen Umständen die Ausrüstung in Empfang nehmen. Es war gerade vom HQ durchgekommen.«
Wir gingen ebenfalls. Manzo stapfte auf seinen mächtigen Säulenbeinen nach draußen, wo er uns noch einige dröhnende Worte zurief.
Ich wußte instinktiv, daß es bald soweit sein mußte. Darin hatte wir uns selten getäuscht. Es wurde auch höchste Zeit, daß unser Dasein als positive Mutanten ein Ende fand. Lange hielt ich es in den Monsterlagern bestimmt nicht mehr aus.
Wir schritten zu unserer Station zurück. Der Gang lag auf der gleichen Ebene wie die einzelnen Wachzimmer. Die Hallen der Wilden waren um etwa dreißig Meter tiefer angelegt worden. Darunter gab es noch große Hohlräume. Dort war die Kraftstation untergebracht und das Robotwerk zur Sauerstofferzeugung aus dem natürlichen Mondwasser.
Auch die Turbinen der Klimaanlage summten weit unter uns. Es konnte sein, daß wir menschlichen Wachen begegneten, aber das mußte mit Manzos Hilfe zu bereinigen sein. Mit seinen Sinnen gewahrte er jedes denkende Gehirn auf viele hundert Meter. Dazwischenliegende Steinwände spielten dabei keine Rolle.
Ich hatte also das Gefühl, als würden wir unsere Ausrüstung sehr bald benötigen. Manzo war schon längere Zeit hier, und es war noch nichts geschehen. Wir hielten uns nun eine Woche auf dem Mond auf, und wieder hatte es keinen der angenommenen Transporte gegeben.
Wenn die Lager überhaupt einen Sinn haben sollten, mußten die wenigen erwachsenen Deneber bald etwas unternehmen.
Wir ließen die Negativ-Meute aus den Zellen. Überall ruckten die Gitter nach oben. Tobend strömten die Monstren in die weite Halle. Wir hatten nun scharf aufzupassen, daß sie keinen blutigen Unfug trieben.
Am späten Nachmittag Stationszeit erhielten wir den Befehl, sofort nach draußen zu kommen. Oberstleutnant Kamow wollte die neuen Wächter persönlich kennenlernen.
Ich nickte lächelnd zur Bildfläche. Der Offizier schaltete ab.
Jetzt war es also soweit. Ob der vogelköpfige Ponti wohl ebenfalls gerufen wurde? Sicherlich. Man wollte ja alle Neuankömmlinge sehen.
8.
Oberstleutnant Kamow, Kommandeur der Monsterstationen auf Luna, war ein hochgewachsener, fast dürrer Mann mit angegrauten Haaren. Sein verbindliches Wesen glich dem des Marshalls Potrinskij.
Wenn man offiziell nach dem Grund seines Wohlwollens gefragt hätte, so wäre wohl argumentiert worden, das wäre in psychologischer Hinsicht erforderlich. Niemand sollte den positiven Mutanten gegenüber barsch und überheblich auftreten.
Der wahre Grund mochte darin liegen, daß ein denebisches Gehirn andere Auffassungen besaß. Ich wußte es aber nicht genau.
Er hatte uns der Reihe nach verhört und Fragen gestellt. Auch jetzt standen wir noch vor dem großen Schreibtisch im ersten Stockwerk der langgestreckten Kommandantur. Durch die druckfesten Kunststoffenster konnte man die erleuchtete Hüllenkuppel sehen. Jenseits der Wände begann die unendlich erscheinende Öde des Mondes.
Der Kommandant schien recht zufrieden zu sein, nur wurde er offensichtlich stutzig, als er nochmals Hannibals und meine Akten überprüfte. Er sah mich voll an und fragte nach meinen Ansichten über die Unterbringung innerhalb der Monsterhöhlen.
»Nicht sehr
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