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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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an­ge­nehm, aber er­träg­lich«, er­klär­te ich be­reit­wil­lig. »Es kos­tet ei­ni­ge Mü­he, den seit je­her ein­ge­präg­ten Haß ge­gen die Ne­ga­ti­ven zu ver­ges­sen und nicht bei je­der Ge­le­gen­heit zu schie­ßen. Die­se Bur­schen ha­ben uns ein Le­ben lang in Atem ge­hal­ten, und jen­seits der Li­nie stan­den die Sol­da­ten der 8. Ar­mee mit durch­ge­la­de­nen Ma­schi­nen­waf­fen.«
    Ka­mow lä­chel­te un­er­gründ­lich und sah kurz den ne­ben sei­nem Schreib­tisch ste­hen­den Chef­me­di­zi­ner der Mons­ter­la­ger an.
    Der Mann nann­te sich Dok­tor Wjer­bow, Fach­ge­biet Bio­me­di­zin, des­glei­chen et­was Ge­ne­tik.
    Der drit­te »Mensch« im Raum war Ka­pi­tän Ul­jit­schin, Stell­ver­tre­ter des Kom­man­deurs. Sonst wa­ren kei­ne Sol­da­ten an­we­send. Ul­jit­schin war mit ei­nem Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner be­waff­net. Hier sah man kei­ne Schock­waf­fen.
    »Sie soll­ten Ih­re be­greif­li­che Ab­nei­gung über­win­den«, wur­de ich von dem Bio­me­di­zi­ner freund­lich be­lehrt. »Ver­su­chen Sie, den be­dau­erns­wer­ten Ge­schöp­fen ein gu­ter Freund zu sein.«
    Ich brauch­te den eben­falls an­we­sen­den Vo­gel­köp­fi­gen nicht zum Ge­läch­ter auf­zu­for­dern. Bis­her hat­te es zu mei­ner stil­len Ver­zweif­lung noch kei­nen Grund ge­ge­ben, ei­ne der­ar­ti­ge Ge­räusch­ku­lis­se zu fa­bri­zie­ren.
    Aber jetzt hat­te der Arzt selbst das Stich­wort ge­ge­ben, das Pon­ti zu ei­nem hys­te­ri­schen La­chen reiz­te. An­schei­nend konn­te er sich nicht vor­stel­len, daß er zu den Ne­ga­ti­ven je­mals freund­schaft­lich ein­ge­stellt sein könn­te.
    Die Lau­te, die aus dem spit­zen, ver­knor­pel­ten Mund her­vor­ge­sto­ßen wur­den, klan­gen so schrill, daß mir die Oh­ren schmerz­ten. Pon­ti war au­ßer sich. In­fol­ge­des­sen ver­lo­ren sich sei­ne Tö­ne in die Be­rei­che un­hör­ba­rer Schwin­gun­gen.
    Nur Han­ni­bal und ich be­ob­ach­te­ten die drei Rus­sen. Das Ge­sicht des Kom­man­deurs ver­zerr­te sich im­mer hef­ti­ger. Er hat­te die Fä­us­te an die Schlä­fen ge­drückt und schi­en sich zu be­mü­hen, nicht in Ohn­macht zu fal­len.
    Dem Bio­me­di­zi­ner perl­te der Schweiß von der Stirn. Sein Mund hat­te sich er­schre­ckend ver­zo­gen. Die Bei­ne schie­nen den Dienst ver­sa­gen zu wol­len.
    »Auf­hö­ren«, brüll­te Ka­pi­tän Ul­jit­schin. »So­fort auf­hö­ren.«
    Die letz­ten Wor­te stieß er nur noch kräch­zend her­vor. Er tau­mel­te. Die Waf­fe in sei­nen Hän­den war ihm plötz­lich viel zu schwer ge­wor­den. Da­bei hat­ten wir ei­ne so ge­rin­ge Gra­vi­ta­ti­on, daß man mit je­der hef­ti­gen Mus­kel­be­we­gung vor­sich­tig sein muß­te.
    Wir tru­gen längst blei­be­schwer­te Schu­he, da­mit wir nicht un­ver­se­hens in die Luft spran­gen. Und ihm wur­de der Ka­ra­bi­ner zu schwer!
    Han­ni­bal grins­te ver­hal­ten, als er eben­falls re­gis­trier­te, mit wem wir es zu tun hat­ten. Al­le drei wa­ren Nach­ah­mun­gen, Mons­tren in mensch­li­chen Kör­pern. Sie lit­ten grau­sam un­ter den ul­tra­ho­hen Tö­nen des Vo­gel­köp­fi­gen. Et­was in ih­ren Ge­hir­n­en konn­te das ein­fach nicht ver­tra­gen. Sie schlos­sen kurz und muß­ten um ih­re Be­herr­schung kämp­fen.
    Pon­ti be­en­de­te ab­rupt sein Ge­läch­ter. Er­schreckt starr­te er auf die dro­hend an­ge­ho­be­ne Waf­fe.
    Es wur­de still in dem Raum. In­stink­tiv be­gann ich laut zu flu­chen. Wir muß­ten den drei »Män­nern« un­be­dingt Ge­le­gen­heit ge­ben, ei­ni­ger­ma­ßen un­auf­fäl­lig über die schwa­chen Mi­nu­ten hin­weg­zu­kom­men. Wie leicht hät­te be­son­ders der scharf be­ob­ach­ten­de Zwei­köp­fi­ge arg­wöh­nisch wer­den kön­nen.
    Ich brüll­te Pon­ti an und sto­cher­te mit den klei­nen Fin­gern in den Oh­ren her­um. Mein Au­gen­zwin­kern ver­stand er nicht ein­mal, so ent­setzt war er über die ver­schie­den­ar­ti­gen Re­ak­tio­nen.
    »Ver­rückt ge­wor­den, he!« schrie ich. »Das hält man ja nicht aus. Hör ja auf mit den ho­hen Lau­ten!«
    Län­ger konn­te ich nicht den wil­den Mann spie­len. Wenn sich die drei Nach­ah­mun­gen noch nicht er­holt hat­ten, konn­te

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