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Zwanzig Jahre nachher (German Edition)

Zwanzig Jahre nachher (German Edition)

Titel: Zwanzig Jahre nachher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Ältere)
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uns?« Der Prinz verneigte sich zum Zeichen des Dankes.
    Es war drei Uhr früh. Die Königin begab sich zuerst in das Schloß; alle folgten ihr nach, etwa zweihundert Personen hatten sie auf ihrer Flucht begleitet. »Meine Herren!« sprach die Königin freundlich, »quartiert Euch im Schlosse ein, es ist groß, und so wird es an Raum nicht fehlen.« D'Artagnan hatte sich, müde und erschöpft, eben zur Ruhe begeben, als er auch schon wieder aufgestört wurde. »Herr d'Artagnan!« ertönte es, »Herr d'Artagnan!«
    »Sind Sie Herr d'Artagnan?« fragte ein Hofbeamter.
    »Ja, mein Herr, was wollt Ihr von mir?«
    »Ich komme, um Sie zu holen.«
    »In wessen Auftrag?«
    »Im Auftrage Seiner Eminenz.«
    »Meldet dem gnädigen Herrn: ich will jetzt schlafen, und rate es Seiner Eminenz als Freund, dasselbe zu tun.«
    »Seine Eminenz legte sich nicht und wird sich auch nicht zu Bette legen, und verlangt alsogleich nach Ihnen.«
    »Zum Kuckuck!« brummte d'Artagnan, »was will er mir denn? Will er mich zum Kapitän machen? In diesem Falle vergebe ich ihm.« Der Musketier stand nun murrend auf, nahm Schwert, Hut, Pistolen und Mantel, und folgte dem Hofbedienten. »Herr d'Artagnan,« sprach der Kardinal, als er denjenigen vor sich sah, den er zu so ungelegener Zeit holen ließ, »ich habe den Eifer nicht vergessen, mit dem Ihr mir gedient habt, und will Euch einen Beweis davon geben.«
    »Gut,« dachte d'Artagnan, »das fängt hübsch an.« Mazarin faßte den Musketier fest ins Auge und sah, wie sich sein Gesicht erheiterte.
    »Herr d'Artagnan,« sprach er, »Ihr habt große Lust, Kapitän zu werden?«
    »Ja, gnädigster Herr.«
    »Und möchte Euer Freund noch immer gern Baron werden?«
    »Gnädigster Herr, in diesem Moment träumt er, daß er es sei.«
    »Nun,« versetzte Mazarin, indem er jenen Brief hervorholte, den er d'Artagnan schon einmal gezeigt hatte, »nehmt diese Depesche hier und bringt sie nach England.« D'Artagnan besah den Umschlag, es stand keine Adresse darauf.
    «Darf ich es nicht wissen, an wen ich sie zu übergeben habe?«
    »Wenn Ihr in London ankommt, so werdet Ihr es erfahren: erst in London zerreißet Ihr den doppelten Umschlag.«
    »Und was habe ich für Verhaltungsbefehle?«
    »Daß Ihr durchaus demjenigen gehorchet, an den der Brief gerichtet ist.« D'Artagnan war willens, neue Fragen zu stellen, allein Mazarin fuhr fort: »Ihr reiset von da nach Boulogne; im `Wappen von England´ – werdet Ihr einen jungen Edelmann, namens Mordaunt, treffen.«
    »Ja, gnädigster Herr! und was soll ich tun mit diesem Edelmanne?«
    »Ihm folgen, wohin er Euch führen wird.« D'Artagnan sah den Kardinal mit erstaunter Miene an.
    »Nun wißt Ihr, was Ihr zu tun habt,« sprach Mazarin, »geht!«
    »Geht – das sagt sich sehr leicht,« entgegnete d'Artagnan, »allein um zu gehen, braucht man Geld und ich habe keines.«
    »Ah!« rief Mazarin, indem er sich hinter den Ohren kratzte, »Ihr sagt, daß Ihr kein Geld habt?«
    »Nein, gnädigster Herr.«
    »Allein der Diamant, den ich Euch gestern abends gegeben?«
    »Ich möchte ihn gern als Andenken an Ew. Eminenz bewahren.« Mazarin seufzte. »Man lebt teuer in England, gnädigster Herr, und zumal als außerordentlicher Botschafter.«
    »Hm,« entgegnete Mazarin, »das Land ist sehr nüchtern, man lebt dort ganz einfach seit der Revolution, doch gleichviel.« Er öffnete eine Lade und nahm eine Börse hervor. »Was sagt Ihr zu diesen tausend Talern?« D'Artagnans Unterlippe verlängerte sich auf übermäßige Weise. »Ich sage, gnädigster Herr, daß das wenig ist, da ich sicher nicht allein abreisen werde.«
    »Ich rechnete darauf,« erwiderte Mazarin, »Herr du Ballon werde Euch begleiten, der würdige Edelmann; denn nach Euch, lieber Herr d'Artagnan, ist er zuverlässig derjenige in Frankreich, den ich vorzugsweise acht und liebe.«
    »Nun, gnädigster Herr,« versetzte d'Artagnan, indem er auf die Börse zeigte, welche Mazarin nicht loslassen wollte, »wenn Sie ihn so sehr lieben und achten, so werden Sie einsehen –«
    »Wohlan, seinetwegen will ich zweihundert Taler beifügen.«
    »Geiziger!« murmelte d'Artagnan, dann sprach er laut: »Doch, nicht wahr, bei unsrer Rückkehr können wir, wenigstens Herr Porthos auf seine Baronie und ich auf meine Beförderung rechnen?«
    «So wahr ich Mazarin heiße.«
    »Kann ich mich nicht Ihrer Majestät der Königin empfehlen?« fragte d'Artagnan.
    »Ihre Majestät schläft,« entgegnete Mazarin schnell, »und Ihr müßt ohne

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