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Zwanzig Jahre nachher (German Edition)

Zwanzig Jahre nachher (German Edition)

Titel: Zwanzig Jahre nachher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Ältere)
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Stunden hier sitzen,« entgegnete d'Artagnan, »Daran seid Ihr Schuld,« sagte Porthos. »Wie, ich bin daran Schuld... ?«
    »Ja, ich habe Euch angeboten, uns aus dem Staube zu machen.«
    »Indem Ihr eine Stange wegrisset oder eine Türe durchbrächet?«
    »Allerdings.«
    »Porthos, Leute wie wir gehen nicht so schlicht und einfach davon.«
    »Meiner Treue! ich würde doch fortgehen mit diesem Schlachtrock und einfach, was Euch gar so verächtlich vorkommt.« D'Artagnan zuckte die Achseln und sprach: »Dann ist auch damit noch nicht alles abgetan, wenn wir aus diesem Gemache wegkommen.«
    »Lieber Freund,« erwiderte Porthos. »Eure heutige Laune scheint mir etwas besser als die gestrige. Erklärt mir, wie nicht alles abgetan sei, wenn wir von hier wegkommen.«
    »Es ist damit noch nicht alles abgetan, weil wir ohne Waffen und Losungswort im Hofe nicht fünfzig Schritte machen könnten, ohne auf eine Schildwache zu stoßen.«
    »Nun,« antwortete Porthos, »so schlagen wir diese Schildwache nieder, und bemächtigen uns ihrer Waffen.«
    »Ja, bevor sie aber ganz niedergemacht, wird sie einen Schrei oder wenigstens ein Ächzen ausstoßen, wonach der Wachtposten hervortreten wird; man wird uns umringen und wie Füchse fangen, uns, die wir Löwen sind.«
    So stand es mit unseren Gefangenen, als Comminges eintrat, dem ein Sergeant und zwei Mann vorangingen, die das Abendessen in einem Korbe voll Schüsseln und Tellern brachten.
    »Richtig, wieder Hammelfleisch!« rief Porthos.
    »Lieber Herr von Comminges,« sprach d'Artagnan, »wisset, daß mein Freund, Herr du Vallon, das Äußerste tun will, wenn Herr von Magarin fortfährt, uns mit dieser Art Fleisch zu füttern.«
    »Ich erkläre sogar, daß ich nichts anderes essen werde,« sagte Porthos, »wenn man das nicht fortschafft.«
    »Tragt das Hammelfleisch wieder fort,« sagte Comminges, »ich will, daß Herr du Vallon auf angenehme Weise nachtmahle, um so mehr, da ich ihm eine Botschaft zu bringen habe, welche ihm, davon bin ich überzeugt, Appetit machen wird.«
    »Ist etwa Herr von Mazarin gestorben?« fragte Porthos.
    »Nein, ich bedaure sogar, Euch sagen zu müssen, daß er sich recht wohl befindet.«
    »Desto schlimmer,« entgegnete Porthos.
    »Macht es Euch Freude, zu erfahren, daß sich der Herr Graf de la Fère wohl befindet?« fragte Comminges. D'Artagnan riß seine kleinen Augen weit auf und rief:
    »Ob mir das Freude macht? es würde mich derart freuen, daß ich glücklich wäre.«
    »Nun denn, ich bin von ihm selbst beauftragt, Euch seinen Gruß zu überbringen, und zu melden, daß er gesund ist.« D'Artagnan wäre vor Entzücken fast aufgesprungen. Ein flüchtiger Blick übersetzte Porthos seinen Gedanken.
    »Wenn Athos weiß wo wir sind,« sprach dieser Blick, «wenn er uns grüßen läßt, so wird Athos alsbald auch handeln.« Porthos war nicht sehr gewandt, Blicke zu verstehen, da er aber diesmal bei Athos' Namen denselben Eindruck empfunden hatte, so verstand er auch.
    »Allein,« fragte der Gascogner schüchtern, »Ihr sagt, der Graf de la Fère beauftragte Euch mit einem Gruß für Herrn du Vallon und mich?«
    »Ja, mein Herr.«
    »Habt Ihr ihn gesehen?«
    »Allerdings.«
    »Wo das? ohne Unbescheidenheit.«
    »Gar nicht weit von hier!« entgegnete Comminges lächelnd.
    »Gar nicht weit von hier?« wiederholte d'Artagnan mit strahlenden Augen. »So nahe, daß, wären die Fenster nicht vermauert, welche nach der Orangerie gehen, Ihr ihn von der Stelle aus, wo Ihr eben steht, sehen könntet.« Er streicht da herum, dachte d'Artagnan, dann sprach er laut:
    »Habt Ihr ihn vielleicht auf der Jagd getroffen – im Parke?«
    »O nein; näher noch, viel näher. Seht dort, hinter jener Mauer,« sprach Comminges und klopfte an die Wand.
    »Hinter jener Mauer? Was ist denn dort hinter der Mauer? Man brachte mich des Nachts hierher, und so weiß ich den Teufel, wo ich mich befinde.«
    »Nun, so setzt eines voraus,« sprach Comminges.
    »Ich will alles voraussetzen, was Ihr wollet.«
    »Setzt voraus, es befindet sich an dieser Wand ein Fenster.«
    »Nun?«
    »Nun, so könntet Ihr von diesem Fenster aus den Herrn de la Fère an dem seinigen erblicken.«
    »Wohnt also de la Fère im Schlosse?«
    »Ja.«
    »Unter welchem Titel?«
    »Ebenso wie Ihr,«
    »Athos ist Gefangener?«
    »Ihr wißt doch,« erwiderte Comminges lächelnd, »in Rueil gibt es keine Gefangenen, weil es da kein Gefängnis gibt.«
    »Streiten wir nicht um Worte, mein Herr! Athos wurde also

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