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Zwanzig Jahre nachher (German Edition)

Zwanzig Jahre nachher (German Edition)

Titel: Zwanzig Jahre nachher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Ältere)
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wir bloß hinabzusteigen brauchten, eine Kiste zu leeren, den Kardinal darin einzuschließen und fortzugehen, das mitnehmend, was wir an Gold zu schleppen vermöchten; wenn wir dann diesen Kasten wieder an seinen Platz stellten, würde uns niemand von der Welt, nicht einmal der Kardinal, fragen, woher wir unsern Reichtum haben.« »Das wäre wohl ein hübscher Streich für Gemeine,« versetzte Porthos, der jedoch zweier Kavaliere unwürdig ist, wie mich dünkt.« »Das ist auch meine Ansicht,« entgegnete d'Artagnan: »ich habe somit auch gesagt; wenn wir nur Gold suchten, allein wir wollen etwas anderes.«
    In demselben Momente und wo d'Artagnan den Kopf nach dem Keller neigte, klang an sein Ohr ein metallischer und dumpfer Schall gleich dem eines goldgefüllten Beutels, der geschüttelt wird; er erbebte. Bald darauf schloß sich wieder eine Tür, und der erste Schimmer eines Lichtes ward an der Treppe sichtbar.
    Mazarin hatte seine Lampe in der Orangerie gelassen, um Glauben zu machen, daß er spazieren ging. Allein er hatte eine Wachskerze, um seine geheimen Goldkisten zu untersuchen. »He!« rief er auf italienisch, während er wieder langsam über die Stufen hinaufging und einen dickbäuchigen Säckel voll Realen untersuchte; »he, das reicht hin, um fünf Parlamentsräte und zwei Generale von Paris zu bezahlen. Auch ich bin ein großer Feldherr, nur führe ich den Krieg nach meiner Art.« D'Artagnan und Porthos lauerten sich jeder in eine Seitenallee hinter einen Kasten und warteten. Mazarin drückte an einer in der Wand verborgenen Feder, drei Schritte weit von d'Artagnan entfernt. Die Platte drehte sich und der Orangenbaum auf derselben nahm wieder seine Stelle. Nun löschte der Kardinal seine Kerze aus, steckte sie in die Tasche, nahm wieder seine Lampe und sprach: »Nun besuchen wir den Herrn de la Fère.« »Gut,« dachte d'Artagnan, »das ist unser Weg, wir gehen mitsammen.« Alle drei begaben sich auf den Weg; Herr von Mazarin ging in der mittleren Allee, Porthos und d'Artagnan in den Seitenalleen. Die beiden letzteren vermieden sorgsam den langen Lichtschein, den die Lampe des Kardinals bei jedem Schritte zwischen die Kästen streute. Dieser kam zu einer zweiten Glastür, ohne zu bemerken, daß man ihm folge, da der weiche Sand die Tritte seiner zwei Begleiter dämpfte. Hierauf wandte er sich links, bog in einen Korridor ein, den Porthos und d'Artagnan noch nicht wahrgenommen hatten, jedoch in dem Momente, wo er die Türe desselben aufschließen sollte, hielt er nachsinnend an. »Ah, diavolo!« rief er; »ich vergaß auf Comminges Anempfehlung; ich muß die Soldaten mitnehmen und vor die Türe stellen, um diesen Teufelsmenschen nicht in die Hände zu geraten. Vorwärts!« Er wandte sich mit ungeduldiger Miene um, um wieder zurückzugehen. »Gnädiger Herr,« sprach d'Artagnan, den Fuß voran, den Hut in der Hand und freundlichem Gesichte, »o bemühen Sie sich nicht, wir folgten Eurer Eminenz Schritt für Schritt und sind nun hier.« »Ja, wir sind hier,« wiederholte Porthos. Mazarin wandte seine Augen voll Schrecken von dem Einen zu dem Andern, erkannte beide und lieh unter stöhnendem Entsetzen seine Laterne aus der Hand fallen. D'Artagnan hob sie wieder auf, sie war zum Glück im Fallen nicht erloschen. »O, wie unbedacht, gnädiger Herr,« sagte d'Artagnan; »hier kann man ohne Licht nicht gut gehen; Eure Eminenz könnte an einen Kasten stoßen, oder in eine Vertiefung stürzen.« »Herr d'Artagnan!« stammelte Mazarin, der sich von seiner Überraschung nicht erholen konnte. »Ja, gnädigster Herr, ich bins, und ich habe die Ehre, Ihnen Herrn du Vallon vorzustellen, diesen meinen vortrefflichen Freund, für den sich Eure Eminenz früher so lebhaft zu interessieren so gütig waren,« D'Artagnan kehrte den Schein der Lampe nach Porthos erheitertem Anlitze, der nun zu begreifen anfing und darüber ganz stolz war. »Sie wollen zu Herrn de la Fère gehen,« fuhr d'Artagnan fort; »o gnädigster Herr, lassen Sie sich durchaus nicht abhalten. Zeigen Sie uns gefällig den Weg. und wir werden nachfolgen.« Mazarin kam allmälig wieder zur Fassung. »Meine Herren, seid Ihr schon lange in der Orangerie?« fragte er mit zitternder Stimme, da er an den Besuch dachte, welchen er seinen Schätzen gemacht hatte. Porthos öffnete den Mund, um zu antworten, d'Artagnan warf ihm einen Wink zu, und Porthos stumm gebliebener Mund schloß sich allgemach wieder. »Gnädigster Herr,« sprach d'Artagnan, «wir kommen eben

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