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Zwei Frauen: Roman (German Edition)

Zwei Frauen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei Frauen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Beate Hellmann
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Plan. Sie sprang auf mich zu und drückte meine Schultern in die Kissen zurück.
    »Was soll denn das?«, brüllte sie.
    »Auf-ste-hen!«
    »Aber nein, Frau Martin! Sie müssen ruhig liegen bleiben!«
    »Aufste-hen!«
    »Liegen Sie still, verdammt!«
    »Nei-ei-ei-n!«
    »Lassen Sie mich mal!«, mischte Behringer sich daraufhin ein.
    »Sie macht mich wahnsinnig!«, flüsterte die Frau ihm zu.
    »Ja, ja!«
    Behringer streichelte meine Hand.
    »Eva!«, rief er mich freundlich an. »Wenn Sie ruhig liegen, Eva, dann sind die Schmerzen nur halb so schlimm.«
    »Ich … kann … nicht!«, presste ich hervor.
    »Doch, Mädchen!«, sagte er. »Doch! Du kannst! Du musst nur wollen.«
    »Nein«, jammerte ich, »nein, … nein, … nein …«
    »Aber ich dachte immer, du willst noch nach New York und nach San Francisco und nach Acapulco und an die Costa … Costa Dingsda.«
    »Sme-ral-da!«
    »Na, siehst du!«
    Ich fand es unfair, dass er mich gerade jetzt daran erinnerte. Nichts war mir in diesem Augenblick gleichgültiger als die Costa Smeralda, von mir aus konnte sie ins Meer versinken, ich wollte …
    »Ich … ich will … sterben …«, röchelte ich.
    Behringer lächelte. »Das hättest du aber leichter haben können!«
    Ganz sanft sagte er das, und ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen schossen. Ich musste plötzlich an Claudia denken, an Ina, an meine Oma, an all die, denen es in dieser Stunde wesentlich besser ging als mir.
    »Ich … ich will … ich will eine Spritze …«, wimmerte ich.
    »Das geht nicht, Eva!«
    »Bit-te, … bit-te …«
    »Es würde Herz und Kreislauf zu sehr belasten!«
    Mennerts Worte! Erst jetzt fielen sie mir wieder ein. Er hatte mich gewarnt. Er hatte mir von Anfang an gesagt, dass man mir wegen der bekannten Herz- und Kreislaufschwäche keine Schmerzmittel geben würde. Damals hatte ich das für »nicht so wichtig« gehalten, weil ich mir das alles hier nicht hatte vorstellen können, und jetzt, wo ich es ertragen sollte, konnte ich es nicht ertragen. Ich fing an zu weinen. Ich fing an zu weinen und zu schreien und zu strampeln, obwohl ich wusste, dass meine Schmerzen dadurch nur noch schlimmer wurden. Ich konnte nicht anders.
    »Schau mal, wer da ist!«, flüsterte Doktor Behringer. Er hielt mein Gesicht fest in seinen Händen und blickte mir tief in die Augen. »Schau mal, Eva!«
    Misstrauisch sah ich zur Tür und entdeckte meine Eltern, fast hätte ich sie gar nicht erkannt. Sie trugen sterile grüne Kittel, Handschuhe, einen Mundschutz und ein Häubchen auf dem Kopf. Sofort fing ich wieder an zu weinen, zu schreien und zu strampeln, noch heftiger als beim letzten Mal. Die Tränen rannen mir über das Gesicht, und ich wälzte mich hin und her, schluchzte und schluchzte.
    »Jetzt wird nicht geheult!«, brüllte Behringer mich da auf einmal an. »Verstehst du mich, Eva Martin? Hier wird nicht geheult, nicht jetzt! Das strengt das Herz zu sehr an! Eva!«
    »Ich will nicht sterben«, kreischte ich mit sich überschlagender Stimme.
    »Du wirst auch nicht sterben, Eva!«
    »Dann will ich eine Spritze!«
    »Das geht nicht!«
    »Warum geht das nicht!« Die Stimme meines Vaters klang hart und aufgebracht; er stand in der Tür, als würde er sich gleich auf den armen Doktor stürzen wollen, um ihn Mores zu lehren. »Sie sehen doch, dass meine Tochter Schmerzen hat!«, fuhr er ihn an.
    »Das kann man ja nicht mit ansehen. Tun Sie doch irgend etwas!«
    »Herr Martin …!«
    »Tun Sie was!!!«
    Behringer erhob sich langsam von seinem Stuhl. »Ich werde mal fragen«, stotterte er. Dann ging er hinaus.
    Meine Eltern! »Wenn es wirklich hart auf hart kommt, ist deine Mutter die Starke!«, hatte Daniela einmal zu mir gesagt, und wie Recht sie hatte, sah ich jetzt. Meine Mutter wirkte ruhig, mein Vater eher ängstlich, es schien, als hielte er sich an ihren Rockschößen fest. »Wenn ich ihm sage, dass du morgen tot sein wirst, schlägt er mich zusammen, weil er nicht darüber weinen kann …« – Er konnte auch jetzt nicht weinen, denn er wusste bereits, was ich erst ahnte: Die Operation war zwar gelungen, mein Leben aber trotzdem keinen Pfifferling mehr wert. Ich würde sterben, heute Nacht, und ich spürte auch, wie ich starb, wie ich alles nur noch durch einen Nebel wahrnehmen konnte, wie ich auf dem besten Weg war, fortzugehen.
    »Jetzt … jetzt war … jetzt war doch alles … umsonst …«
    Sofort setzte sich mein Vater zu mir, schob den Stuhl noch etwas näher ans Bett, ergriff meine

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