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Zwei Katzen unterm Weihnachtsbaum

Zwei Katzen unterm Weihnachtsbaum

Titel: Zwei Katzen unterm Weihnachtsbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Plunder.«
    »Ich traue mich nicht.«
    »Ich passe auf dich auf.«
    »Wenn du’s sagst.«
    Sie trotteten die Stiegen nach unten, und Peluche schob Plunder durch die Klappe. Dann setzten sie sich beide mitten auf den Rasen und schauten zum sternenfunkelnden Firmament auf. Der volle Mond hing über den Bäumen, und um den Nordstern kreiste bedächtig die himmlische Katze.
    »Wünsch dir etwas, Plunder.«
    »Ehrlich?«
    »Tu es! Oder hast du keinen Wunsch?«
    »Doch … doch, sogar einen großen.« Der weiße Kater druckste noch ein bisschen herum, und sein schwanzloses Derrière zuckte wie wild. »Ich möchte ihn so gerne endlich los sein. Richtig los sein. Weil … weißt du, nicht nur weil der immer juckt und so. Sondern weil da noch so viel Schmerz und Angst und Grauen drinsteckt.«
    »Schau in die Sterne, mein Freund, und schick ihn zur ›Großen Katze‹. Ich helfe dir.«
    Peluche setzte sich neben Plunder, ringelte ihren roten Schwanz um sein weißflauschiges Hinterteil und schnurrte den heilenden Zauberspruch.
     
    In dieser Heiligen Nacht wurde aus Plunder ein selbstbewusster, zufriedener Kater, der nie wieder seinen Geisterschwanz putzen musste.
    Anmerkung der Autorin
     
     
    Meine beiden verehrten und bewunderten Pelzmusen Mira und MouMou haben seit geraumer Zeit einen Freund gefunden. Er darf unbefaucht des Nachts durch die Katzenklappe das Haus betreten und von dem Futter naschen, das eigentlich für sie bereitsteht. Dafür singt er den beiden dann besonders schöne Lieder. Seine Stimme indes lässt zu wünschen übrig. Es ist ein seltsam heiseres Gurren, das er von sich gibt.
    Auch draußen im Garten beobachte ich oft, wie meine beiden Katzendamen ihm begegnen – freundschaftlich, ein wenig herablassend. Eben ganz die königlichen Hoheiten.
    Keine von ihnen hat allerdings je eine Bemerkung zu seinem schwanzlosen Derrière gemacht.
    Und damit tue ich es auch nicht.

Weihnachtskatz und Mausespeck
     
     
    Personen
     
    Kris (Crispin Grimal) – Besitzer eines Fitness-Studios und einer bewegten, recht gewalttätigen Vergangenheit.
    Raufer – Straßenkater mit Revierhoheit und einer bewegten, recht gewalttätigen Vergangenheit.
    Ina (Peregrina) Hummel – Kris’ Untermieterin, füttert rechtswidrig die Streunerkatzen des Reviers.
    Anja – Physiotherapeutin, ehrenamtliche Tierheimhelferin mit einem Herz für menschliche und tierische Raufer.
    Bobby (Robert Krümel) – Schlachtergeselle, der absolut kein Herz für Tiere und ihre Beschützer hat.
    Dr. Schöneberg – Anjas Vater, Tierarzt.
    Sana Grimal – Kris’ Mutter, Ärztin in der Unfallklinik.
    Torwald Grimal – Kris’ Vater, Mitglied einer renommierten Anwaltskanzlei.
    Stefan – der Kommissar.
    Eckard – der Hausverwalter.
    Nimoue – die Wanderkatze.
    1. Eine Schlägerei
     
    K ris wich dem Schlag mit einer schnellen Bewegung aus. Dennoch streifte ihn die schlagringbewehrte Faust an der Stirn. Er knurrte unwillig: »Jungs, es reicht. Ihr habt euren Spaß gehabt, nun verschwindet!« Die vier Männer in dem schwach beleuchteten Hinterhof machten keine Anstalten, seinen Worten Folge zu leisten. Im Gegenteil, sie umtänzelten ihn drohend und schmähten ihn mit deutlichen Worten, die vor allem seine Männlichkeit in den Staub drückten.
    Es ließ ihn kalt. Kris bewegte sich geschmeidig und versuchte, die Gestalten zur Torausfahrt zu treiben.
    Plötzlich rief einer von ihnen: »Da ist noch eine!«, und schlug mit dem Baseballschläger auf die Trümmer des hölzernen Verschlags ein. Ein Kreischen erfolgte, und Kris verlor die Kontrolle – nicht über seinen Körper, der viel zu gut trainiert war; auch nicht über seinen Willen, der zu gut geschult war, sondern über seine mühsam erworbene Friedfertigkeit.
    In dem Augenblick, als der Prügel den grauen Kater traf, drehte er sich auf dem linken Ballen herum, sein rechterFuß peitschte durch die Luft. Der Stiefelabsatz traf den Schläger auf der Brust, so dass er gegen die scheppernden Müllcontainer flog. Im selben Schwung knallte seine Faust dem zweiten auf das Kinn, der daraufhin vor ihm zusammenklappte. Den dritten traf sein Ellenbogen in den Nieren, so dass er mit dem Gesicht in einer Pfütze landete.
    Der vierte entzog sich durch feige Flucht.
    Nur wenige Sekunden hatte der Einsatz gedauert, und mit kaltem Blick maß Kris das Schlachtfeld. Es wirkte, als habe ein Tornado in dem Hinterhof gewütet.
    Unter dem geborstenen Holz der Futterstätte versuchte der graue Kater auf die Pfoten zu

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