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Zwei Seiten

Zwei Seiten

Titel: Zwei Seiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Grey
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furchtbar. Dabei hatte ich nichts Falsches getan. Zumindest nicht absichtlich.
    »So«, sagte Oliver auf dem Weg zum Ausgang. »Dann erzählt mal, wie euer Wochenende war. Ich hab gehört, es hat an der Küste viel geregnet.«
    Julia räusperte sich. »Gestern waren wir am Strand spazieren und sind in einen ziemlichen Schauer geraten.« Sie schwieg einen Moment, bevor sie fortfuhr: »Als wir endlich zu Hause ankamen, waren wir nass bis auf die Knochen.«
    »Wow, ihr hattet Glück, dass ihr euch nicht erkältet habt.«
    Ich nickte. Als ich Olivers Hand in meiner spürte, hob ich den Kopf und gab ihm einen flüchtigen Kuss.
    Sein Mund wanderte zu meinem Ohr. »Willst du heute bei mir schlafen?«
    Ich war so durcheinander. Was sollte ich tun? Er würde ganz sicher denken, dass da doch was zwischen mir und Julia war, wenn ich jetzt Nein sagte. Aber ich brauchte Zeit zum Nachdenken. Olivers Gefühle waren mir merkwürdigerweise wichtiger als die von Matthias. Und mit dem war ich eineinhalb Jahre zusammen gewesen. Vielleicht, weil Oliver so verliebt schien oder … weil er Julia so wichtig war. Aber das änderte alles nichts daran, dass ich jetzt Zeit für mich brauchte. »Sei mir nicht böse, aber ich möchte nach dem Wochenende wieder in meinem eigenen Bett schlafen.«
    Oliver betrachtete seine Füße. Wieder aufsehend, sagte er lächelnd: »Wenn du willst, kann ich mit zu dir kommen.«
    Gott, was konnte ich darauf sagen? Sorry, Oliver, ich brauch Zeit, um darüber nachzudenken, wie ich mit dir am schonendsten Schluss machen kann? Oh ja, tolle Idee. »Klar.« Verdammt, warum machte ich so was immer wieder?
    * * *
    Nachdem wir Julia mit dem Versprechen, zum Frühstück wieder da zu sein, bei ihr zu Hause abgesetzt hatten, sagte Oliver: »Ich möchte mich noch mal für mein Verhalten heute Morgen entschuldigen. Nachdem ich die halbe Nacht wach gelegen habe und euch nicht erreichen konnte, kamen mir dumme Gedanken.«
    Ich legte die Hand auf Olivers Knie. »Denk nicht mehr darüber nach. Zwischen mir und Julia ist nichts. Also nicht so was. Aber wir sind dabei, richtig gute Freundinnen zu werden.«
    »Es ist bloß so neu für mich.«
    »Was denn?«
    »Julia hat sonst nie Freundinnen. Außer Victoria und Silke hab ich sie nur mit Studienkolleginnen gesehen oder mit Anja, aber auch mit der hatte sie eigentlich kaum Kontakt.«
    Wen interessierte denn jetzt Anja? »Du hast doch vorgeschlagen, dass ich mit Julia nach Sylt fliege.«
    »Ich weiß.« Er schüttelte den Kopf. »Vergiss, was ich gesagt habe. Es ist albern.«
    Was konnte ich dazu sagen? Stimmt? Am besten sagte ich gar nichts. Wir schwiegen den Rest der Fahrt.
    * * *
    Zu Hause angekommen, war ich froh, Nathalie wiederzusehen.
    Wir umarmten einander.
    »Ich will jede Einzelheit hören«, sagte sie.
    Als Oliver mit meinem Koffer hinter mir auftauchte, erklärte ich: »Er schläft heute hier.«
    Nathalie runzelte die Stirn. »Oh, okay.«
    Ich wendete mich an Oliver. »Bringst du den Koffer bitte in mein Zimmer? Bin gleich da. Ich muss nur mal eben mit Nathalie sprechen.«
    »Sicher.«
    Nathalie runzelte erneut die Stirn, während ich sie in ihr Zimmer zog.
    Nachdem ich die Tür geschlossen hatte, sagte ich leise: »Ich muss dringend mit dir sprechen.«
    »Was ist denn los? Ist irgendwas mit Julia passiert?«
    »Nein. Wieso? Es geht um was Anderes.«
    Nathalie kam etwas näher. »Und worum genau?«
    »Ich würde jetzt gern mit dir sprechen.« Ich schaute zur Seite. »Aber wie du weißt, bin ich gerade nicht allein.«
    »Warum hast du Oliver dann mitgebracht?«
    »Er hat gefragt.«
    »Oh, das ist natürlich ein Grund.« Nathalie stemmte die Hände in die Hüften.
    Ihr Gesichtsausdruck in Kombination mit ihrer Körperhaltung brachte mich zum Lachen. »Ich muss wieder zu Oliver. Bleib in der Nähe, ja?«
    * * *
    Oliver lag auf dem Bett, die Hände hinterm Kopf verschränkt, und grinste mich an, während er mit den Augenbrauen wackelte.
    Na super.
    Ich schloss die Tür und setzte mich neben ihn aufs Bett.
    Er zog mich sofort zu sich runter und presste seine Lippen auf meine.
    Mein erster Gedanke war, ihn wegzuschieben, aber ich war einfach noch nicht bereit, Olivers Herz zu brechen, also ließ ich gewähren.
    Mit seinem ganzen Gewicht rollte er sich auf mich und schob seine Zunge in meinen Mund.
    Mir blieb für einen Moment die Luft weg.
    Als er begann, meinen Nacken zu liebkosen und an meiner Bluse herumzunesteln, hielt ich seine Hände fest. »Oliver, ich dachte, wir haben

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