Zwei sind eine zu viel
immer heftiger. Emmas Augen fielen von allein zu. Der Kuss war weich, süß und ging weit über das Flüchtige hinaus. Simon wurde fordernder. Seine Lippen verschmolzen mit ihren.
Dann flüsterte er ihr ins Ohr. „Leg deine Arme um meinen Hals.“
Selbst wenn sie es nicht gewollt hätte, ihr Körper schien den freien Willen verloren zu haben. Ihre Arme legten sich ganz automatisch um Simons Hals. Sie gehorchten seinen Worten blindlings. Sie hielt sich an seinem starken Oberkörper fest und erwiderte den Kuss. Er schob seine Zu n ge zwischen ihre Lippen und drang erneut in sie ein. Sie ließ es geschehen. Gott, konnte dieser Mann küssen. Ein leiser Laut, der wie ein Stöhnen klang, entwich ihr ung e wollt und sie merkte, dass Simon gefiel, wie sie auf ihn reagierte.
Der Kuss dauerte drei Jahre.
Er löste sich fast widerstrebend von ihr. Sie spürte, wie er versuchte, sich zu sammeln und ein Stück zurück trat, um Raum zu gewinnen. Seine Augen waren dunkel vor Verlangen. „Himmel. Was machst du nur mit mir?“
Auch sie kam langsam wieder zu Bewusstsein. „Wer? Ich?“ Sie sah sich e r schrocken um und konnte nicht fassen, dass sie es mitten im Konferenzraum mit ihrem Chef getrieben hätte, wenn er den Kuss nicht unterbrochen hätte. Verdammt. Sie war doch kein Teenager. Wieder voll bei Verstand, fuhr sie sich durch die Haare. Sie konnte ihm ansehen, dass er in etwa das Gleiche dachte. Die Wirklichkeit war wieder da. Sie hob die Faust und boxte Simon unsanft in die Schulter.
„ Aua! Wofür war das?“ Er rieb sich über die schmerzende Schulter. „Für gewöhnlich reagieren die Frauen anders auf meine Küsse.“
Sie holte erneut aus, aber diesmal war er vorbereitet und fing den Schlag ab. „Halt, halt, meine Kleine! Warum schlägst du mich? Du würdest lügen, wenn du sagen würdest, dass du es nicht wolltest.“
Sie wich seinem Blick aus. Damit hatte der Mistkerl recht. Sie genoss es, ihn zu küssen, mehr als sie sich selbst eingestehen wollte, aber …
Was war mit Lucy? Sie wusste, dass ihre Schwester ganz verschossen in S i mon war und er sie schon seiner Mutter vorgestellt hatte. Wie konnte er hier stehen, sie leidenschaftlich küssen und dann mit ihrer Schwester ins Bett hü p fen?
„ Du triffst dich mit meiner Schwester, gehst mit ihr ins Bett und anschli e ßend machst du dich an mich ran. Ich würde meiner Schwester niemals einen Typen ausspannen.“
Sie wollte sich abrupt umdrehen und ihn stehen lassen, aber er griff blit z schnell ihren Arm und hielt sie fest. Sanfter zog er sie ein Stück näher.
„ Stopp.“
Er hielt ihrem zornigen Blick problemlos stand. „Deine Schwester und ich passen nicht zusammen. Ich gebe zu, dass ich ein bisschen gebraucht habe, um das festzustellen. Aber spätestens nach dem Kuss von eben bin ich restlos sicher.“ Er seufzte und lockerte seinen Griff um ihren Oberarm. „Und zu deiner Information, ich gehe nicht mit einer Frau ins Bett und küsse dann eine andere. Ich bevorzuge meine Frauenbekanntschaften nacheinander und nicht parallel.“ Einen kurzen Moment blitzte Verletztheit in seinen Augen auf.
Emma lief rot an. Das mit dem Sex war eh nur geraten gewesen. „Also hast du nicht mit Lucy geschlafen?“
„ Natürlich nicht.“ Er quittierte ihre Frage mit einem finsteren Blick.
Sie rang mit sich. Sie wusste, dass er nicht log, aber trotzdem gefiel ihr nicht, dass er mit Lucy ausging. Platonisch oder nicht, das spielte keine Rolle.
„ Ich war nie mit Lucy zusammen und habe sie auch nicht für dich abse r viert. Wir waren essen und haben uns zwei Mal geküsst. Das würde ich nicht als Beziehung bezeichnen.“
Er zog sie tiefer in seine Arme. Sie leistete keinen Widerstand und er strich ihr sanft mit dem Daumen über die Schulter. „Emma, ich begehre dich mehr , als ich sagen kann. Das musst du mir bitte glauben.“ Er beugte sich zu ihr und küsste ihre Stirn.
Dieser Mann, der zwei Klassen über ihr spielte, war eine emotionale He r ausforderung. Sie war hin und her gerissen. Ihr Körper wollte ihn so gern. Mit geschlossenen Augen schmiegte sie sich an ihn und stellte das Denken ein. Was würde Lucy dazu sagen? Sie wollte nicht darüber nachdenken.
Er strich über ihre Haare. „Komm lass uns verschwinden.“ Seine Stimme klang weich.
Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Die Worte wärmten sie von innen heraus, mehr als jede Berührung. Wie gern würde sie sich weiter von seiner Wärme einhüllen lassen. „Ich muss zu Susanne. Sie wartet auf
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