Zwei sind eine zu viel
Hab ich gern gemacht. Wenn ich dich noch mal beschützen oder festha l ten soll“ , er zeigte auf ihren Busen, „dann sag Bescheid. Joe ist zur Stelle.“
Emma schnaubte belustigt und verschränkte die Arme über ihrem Busen. „Das glaub ich dir sofort. Was hältst du von Pizza? Ich hab Hunger.“
Joe rieb sich den Bauch. „Ich glaub, du kannst Gedanken lesen. Du weißt doch, meine Verbrennung. Ich sterbe vor Hunger.“
Achtzehn
Simon wusste nicht, warum ihm der Anruf seiner Mutter so gelegen kam. Er freute sich regelrecht, Lucy nach Hause zu fahren. Er hatte sie auf ihr Drä n gen hin zum Mongolen ausgeführt und mit ihr den Abend verbracht. Es war nett gewesen und wäre sicher noch besser geworden, wenn er bei der Sache gewesen wäre. Er konnte nicht verhindern, dass seine Gedanken immer wi e der zu Emma wanderten. Dass Lucy ihm erzählt hatte, dass sie in diesem A u genblick mit Joe zusammen war, machte es keinen Deut besser. Hoffentlich hielt Joe seine Finger still, während er ihr die Wohnung strich.
Was war nur los mit ihm? Lucy war eine heiße Schnitte. Sie war an den richtigen Stellen gut ausgestattet, jung und genau sein Typ. Warum reagierte sein Körper nicht? Nicht so, wie es sein sollte. Sie war nett und er konnte sich gut mit ihr unterhalten. Warum sprang der Funke nicht über? Normalerweise hätte er heute versucht, sie ins Bett zu bekommen. Das hatte er fest vorg e habt. Allerdings war ihm der Anruf seine Mutter dazwischen gekommen und so hatte er Lucy nach Hause gefahren.
Jetzt war er auf dem Weg zur Villa. Die Alarmanlage war losgegangen. He u te störte es ihn nicht. Er musste sich eingestehen, dass seine Lust, mit Lucy zu schlafen , gegen null ging. Die Chemie stimmt e einfach nicht. Der fast schon schüchterne Kuss, den er ihr zum Abschied auf die Wange gehaucht hatte, musste ihr gezeigt haben, dass sie beide nicht füreinander geschaffen waren. Er hatte es ihr nicht direkt gesagt, war aber sicher, dass sie sich keine Hof f nungen machte. Sie war ein schlaues Mädchen. Sie würde es verstehen.
*
„ Ich weiß nicht, für welche Frisur du dich heute Morgen entschieden hast, aber ich muss dir ehrlich sagen, egal was es darstellen soll, es hat nicht g e klappt.“
Diana stand im Vorzimmer von Simons Büro und sah Emma an, als sie aus dem Aufzug stieg. Es hatte heute Morgen wie aus Kübeln gegossen und sie war nass bis auf die Haut. Gut, dass ihre Wimperntusche wenigstens wasse r fest war. Der Waschbärenlook stand ihr nicht. Diana sah sie mitfühlend an.
„ So eine verdamme Kacke!“ Wütend und tropfnass zog sie die Jacke aus, schüttelte die Regentropfen ab und hängte sie zum Trocknen über den Stuhl. „Draußen ist es sintflutartig.“ Sie schüttelte ihre Haare, die durch die Feuc h tigkeit widerspenstig zu allen Seiten abstanden. Ein Hund hätte es nicht be s ser machen können. Mühsam strich sie mit den Fingern durch die Knoten.
„ Morgen wird es zwischen neun und elf regnen.“
Emma kannte Dianas besonderes Wesen und wartete auf einen spirituellen Zusammenhang. Aber es kam keiner.
„ Wie spät ist es?“, fragte sie unruhig.
Diana zeigte auf die Uhr. „Du hast noch sieben Minuten bis zur Redakt i onssitzung.“
Sie überlegte, ob sie zur Toilette gehen und ihre Haare unter dem Han d trockner trocknen sollte, entschied sich aber dagegen. Erstens sähe es dä m lich aus, wenn jemand hereinkäme und sie auf Knien unter dem Handtroc k ner vorfände und zweitens war das hier keine Modenschau. Den anderen sol l te es egal sein, wie ihre Haare lagen – oder standen.
Schlecht gelaunt machte sie sich auf den Weg zum Konferenzraum. Simon, Herr Krüger und einige andere waren bereits da. In Gedanken ging Emma zu Simon und gab ihm einen heißen Zungenkuss. Seine Bartstoppeln kratz t en über ihr Kinn und er schmeckte herrlich nach Mann. Der Kuss war fordernd, stürmisch und er löste sich nicht ein einziges Mal von ihren Lippen, während er sie immer weiter an sich zog.
Sie hüstelte, um ihre Erregung zu überspielen und setzte sich möglichst weit von Simon weg. Der imaginäre Kuss wärmte sie von innen und ihre nasskalten Haare fühlten sich gleich nicht mehr unangenehm an.
Simon starrte Emma entgeistert mit leicht geöffnetem Mund an.
Sie überlegte kurz, ob er Gedanken lesen konnte.
„ Du scheinst es darauf anzulegen, krank zu werden.“ Er fuhr sie schärfer als nötig an und zeigte auf ihre nassen Haare.
Sie reckte ihr Kinn nach oben und rückte ihren
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