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Zwei sind eine zu viel

Zwei sind eine zu viel

Titel: Zwei sind eine zu viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. L. Busch
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Bus fuhr. Das Busfahren war bestimmt s i cherer, als mit ihm in einem Auto zu sitzen.
    Sie pfiff gut gelaunt vor sich hin. Das würde bestimmt ein schöner Tag werden und eine noch schönere Nacht. Bei dem Gedanken ergriff erotisi e rende Vorfreude von ihr Besitz.
    Sie ging zu den Fahrstühlen, weil sie viel zu gut gelaunt war, um sich den Tag durch anstrengendes Treppensteigen verderben zu lassen. Das Schwitzen verschob sie auf später. Leise summend wartete sie auf den Aufzug. Jemand tippte ihr von hinten auf die Schulter und räusperte sich. Emma drehte sich um.
    „ Frau Jakobsen, Sie sind wieder zu spät.“ Der militärische Befehlston von Frau Hochwein-Tungelhagen ließ Emma zusammenfahren und ihren Rücken durchstrecken. Sie war Furcht einflößend .
    Emma stellte ihr fröhliches Pfeifen ein und verschluckte sich an ihrer Sp u cke. Diese Frau jagte ihr Angst ein, nur mit einem bloßen Heben einer A u genbraue. Sie tauchte unerwartet auf und versprühte ihr Gift. Immer dann, wenn Emma es so gar nicht gebrauchen konnte. Sie hatte keine Lust, sich mit der Personalchefin zu streiten, deshalb sah sie auf die Uhr und bemühte sich, in einem ruhigen Ton zu antworten.
    „ Ja, ich weiß.“
    Frau Hochwein-Tungelhagen lief rot an. Ihre Verärgerung über Emmas so knappe Antwort war deutlich zu spüren. Man konnte ihrem Gesicht ansehen, wie sie sich zur Ruhe zwang.
    „ Frau Jakobsen, dies ist Ihre dritte Ermahnung, weil Sie wiederholt zu spät zur Arbeit erschienen sind. Ich denke, ich kann von mir behaupten, dass ich nachsichtig und verständnisvoll unserem Personal gegenüber bin, aber ein dreimaliges Zuspätkommen ist unentschuldbar.“ Sie holte einmal die benöti g te Luft, um weitersprechen zu können. „Sie sind in unserem Haus als Volo n tärin auf Vollzeit angestellt. Leider kann ich nicht feststellen, dass Sie diesen Vollzeitjob erfüllen. Ihre moralischen Ansichten über die zu verrichtende Arbeitszeit lassen stark zu wünschen übrig.“ Frau Hochwein-Tungelhagen hatte sich in Rage geredet und wechselte von rosa ins rot. Eine Ader pochte an ihrer Schläfe. „Ich denke, dass es für beide Seiten besser wäre, wenn Sie uns verlassen. Damit vertrete ich nur die Interessen der Firma.“
    Hoppla. Das war ein Schlag in die Magengrube. War sie gerade gefeuert worden? Die Erkenntnis traf sie mit voller Macht.
    „ Sie können Ihre Sachen holen und dann werde ich Sie hoffentlich nie wi e dersehen.“ Frau Hochwein-Tungelhagen atmete hörbar aus, um sich zu ber u higen. Es war nicht zu übersehen, dass ihr die Vorstellung, ohne Emma au s zukommen, gefiel. „Ich wünsche Ihnen alles Gute auf Ihrem zukünftigen Lebensweg. Beim nächsten Mal werden Sie sicher umsichtiger sein und Ihre Chance besser nutzen. Aber seien Sie gewarnt, es gibt nicht unendlich viele Chancen im Leben.“ Ihre Stimme war knallhart.
    Emma schwieg. Die Personalchefin hatte ihr Innerstes zerschlagen und mit Genuss verschlungen. Ihr blieb keine andere Wahl, als das hinzunehmen. Sie fühlte sich verraten, verletzt und meinte, ersticken zu müssen. Jeder Atemzug fiel ihr schwer und drohte, ihr die Kehle zuzuschnüren. Sie war wie vor den Kopf gestoßen. Sicher war ihr in den letzten Sekunden alle Farbe aus dem Gesicht gewichen. Sie war ihren Job los.
    Verdammt.
    Am liebsten würde sie behaupten, dass alles , was die Tungelhagen gesagt hatte, ungerecht und gemein wäre. Aber das wäre nicht fair, vor allem, weil ein Fünkchen Wahrheit darin steckte. Emma war wirklich dreimal zu spät zur Arbeit erschienen. Hatte sie keine Kündigungsfrist? Sie war sich gar nicht sicher, ob sie als Praktikantin ein Anrecht auf eine Kündigungsfrist hatte. S i cher galten da andere Regeln. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und dro h ten, überzulaufen. Jetzt nur nicht vor dem Rottenmeier-Verschnitt weinen, schalt sie sich und verfluchte ihre Tränen.
    Anscheinend hatte Simon lediglich Diana informiert, dass sie später zur Arbeit kommen würde. So wie es aussah, hatte er noch nie mit der Tungelh a gen über ihre Arbeitszeiten geredet. Was sollte sie tun? Würde er die Sache wieder geradebiegen? Sollte sie die Tungelhagen bitten, Simon anzurufen? Nein. Auf keinen Fall. Es demütigte sie, dass er sich nicht für sie eingesetzt hatte. Sie kam sich töricht und dumm vor. Es lag nicht in ihrer Natur, Frau Hochwein-Tungelhagen zu erklären, dass sie von Simon die Erlaubnis hatte , später zur Arbeit zu erscheinen. Sie konnte kaum sprechen. Feuchtigkeit sammelte sich an

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