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Zwei sind eine zu viel

Zwei sind eine zu viel

Titel: Zwei sind eine zu viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. L. Busch
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ihren Wimpern, aber sie hielt die Tränen tapfer zurück. Sie könnte sich beschweren, aber das wäre kindisch und beschämend. Ihre Brust zog sich zusammen und erdrückte sie. Kapitulierend ließ sie die Schultern hängen und schwieg. Der Raum um sie herum schwankte.
    Frau Hochwein-Tungelhagen atmete verärgert aus, als die Aufzugtüren sich öffneten. Sie trat ein und drückte den Knopf für die vierte Etage.
    Emma hatte keine Lust sich weiter demütigen zu lassen und Martina aufz u klären. Sollte Simon das doch tun, wenn er feststellte, da s s ihr gekündigt worden war. Sie würde nicht mit dem Aufzug nach oben fahren und ihren Arbeitsplatz räumen. Sie wollte Herrn Krüger nicht erklären müssen, dass sie gefeuert worden war. Und sie wollte Diana nicht erklären, dass sie Sex mit ihrem Chef hatte, aber nun nicht mehr hier arbeitete.
    Die Aufzugtüren schlossen sich, ohne dass noch ein Wort gesprochen wu r de. Danach fiel die erste Träne auf Emmas Schuhe. Sie rollten über ihre Wange, ohne dass sie eine Möglichkeit hatte, sie aufzuhalten.
    Verdammt. Der Morgen hatte so gut angefangen. Sie drückte ihre Tasche an sich, als könnte sie sich daran festhalten. Was sollte sie tun? Wo sollte sie hingehen? Simon war auswärts bei einem Termin und sie würde ihn nicht stören. Sicher hatte er das Handy ausgeschaltet. Wie konnte er zulassen, dass ihr gekündigt wurde? Wieso hatte er sich nicht für sie eingesetzt? Verdammt.
    Sie wisch t e mit dem Ärmel die Tränen weg, die einfach nicht aufhören wollten , und zog die Nase hoch. Sie wusste nicht wohin. Erst mal die Geda n ken sortieren. Sie hatte schließlich Zeit. Zeit ohne Ende. Sie war arbeitslos. Das Leben war Scheiße.
    Sie lief die Straße hinunter, an Starbucks vorbei. Kurz überlegte sie, ob sie hineingehen und sich einen sündigen Latte macchiato gönnen sollte. Nein, sie hatte keine Lust auf Kaffee und er würde ihre Stimmung heute nicht heben können. Wieder liefen ihr vereinzelt ein paar Tränen übers Gesicht. Warum konnte sie das nicht abstellen? Sie hasste flennen. Das war etwas für Mä d chen. Dann würde sie ihren Job bei Saalmann eben wieder aufnehmen. Vie l leicht konnte sie sofort wieder anfangen? Man hatte zwar eine Aushilfe für sie eingestellt, aber sie hatte immer noch ein Anrecht auf ihre alte Stelle.
    Sollte das nicht möglich sein, hätte sie einfach ein paar Wochen frei und würde zum ersten August wieder in der Buchhandlung anfangen. Sie müsste den Gürtel bis dahin einfach ein bisschen enger schnallen. Es würde schon irgendwie gehen. Vielleicht regelte Simon doch noch alles, wenn er zurüc k kam. Die Hoffnung schwang unterschwellig mit. Auch, wenn sie sauer auf ihn war, weil er sie hatte hängen lassen.
    Sie richtete sich auf. Es ging ihr gut. Sie hatte noch einen Job und war nicht mittellos. Es gab Leute, denen es weitaus schlechter ging als ihr. Schließlich brauchte sie nicht in einem Pappkarton zu schlafen. Sicher, der Job bei Saa l mann war langweilig und nicht das, was sie machen wollte, aber es war ein Job und der Verdienst war gut. Er war okay. Sie würde einfach da weiterm a chen, wo sie aufgehört hatte. Bestimmt bekam sie eine zweite Chance auf einen Journalistenjob. Nicht sofort, aber irgendwann. Simon war ja auch noch da. Er würde ihr sicher helfen können. Sie würde die Vorlesungen an der Uni weiter besuchen. Ihren Traum gab sie noch nicht auf.
    Sie schlenderte die Einkaufsstraße in der Innenstadt entlang. Ein leichter Nieselregen hatte eingesetzt. Die frische Luft tat ihr gut, machte einen klaren Kopf und trocknete ihre Tränen. Bestimmt sah sie ziemlich zerknittert aus.
    Sie betrachtete ein Schaufenster mit Damenunterwäsche, die einen flachen Bauch versprach. Das Mieder in Hautfarbe sah unbequem aus. Sie sah an ihrem Bauch hinab. Vielleicht bräuchte sie auch so ein Teil. Sie legte prüfend die Hände an ihre Hüften.
    Simon vermittelte ihr immer das Gefühl, sie sei schön und dafür liebte sie ihn. Sie wusste, dass nicht alles an ihr schön war. Aber er sah nur das, was er sehen wollte, und das war in seinen Augen schön. Er würde sie auslachen, wenn sie mit so einem Ding ankäme. Etwas traurig und zugleich wütend, weil er nicht verhindert hatte, dass sie gefeuert wurde, dachte sie an ihn. Sie hatte nicht vor, das Teil zu kaufen.
    Als ihr Handy sich meldete, war sie bereits ein Schaufenster weiter. In dem Apothekenfenster versprach Tena Lady sicheren Schutz bei Inkontinenz. Sie wandte sich ab. So weit war sie

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