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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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Organisation? Rhys stöhnte im Stillen. Möge Gott ihnen allen beistehen.
    Mit grimmig entschlossener Miene lenkte Rhys seine Schritte eilends zum Gasthof. Meredith folgte ihm in kurzem Abstand, Angst und Entsetzen zeichneten sich auf ihren Zügen ab. Selbst wenn Cora für sie eine völlig Fremde gewesen wäre, hätte sie sich in dieser Situation um deren Sicherheit gesorgt. Aber in den letzten Wochen war ihr das Mädchen sehr ans Herz gewachsen. Wenn sie sie nicht fanden, wäre das furchtbar.
    Das war der Lohn dafür, dass sie jene Reise unternommen hatte. Dieses Dorf war auf sie angewiesen, konnte ohne sie nicht sein. Sie hätte wissen müssen, dass etwas Entsetzliches geschehen würde. Sie hätte nie wegfahren dürfen.
    Rhys stürmte in den Schankraum, wo er seine Präsenz mit einem geräuschvollen Zuschlagen der Tür kundtat. Darryl, der vor dem Tresen stand, brach mitten im Satz ab.
    Und dann geschah ein kleines Wunder. Zum ersten Mal seit Rhys’ Ankunft in Buckleigh-in-the-Moor begrüßten ihn die versammelten Männer im Three Hounds mit ungewohnter Herzlichkeit. Gestammelte Worte des Dankes erhoben sich aus der Menge, untermalt von verhaltenem, wenngleich anerkennendem Jubel. Erleichterung erhellte jedes Gesicht in der Schänke. Selbst die Hunde kamen mit auf den harten Steinfliesen schlingernden und kratzenden Pfoten aus der Küche getollt, derweil sie sich darum balgten, an seinen Stiefeln zu knabbern.
    In Erwartung der Anweisungen ihres Lords verstummten schließlich alle.
    Im Verlauf der vergangenen zwei Monate hatte Rhys sich nicht nur den Respekt sämtlicher Dorfbewohner erworben, sondern auch ihr Vertrauen. In jeder anderen Situation hätte sich Meredith’ Herz erwärmt, dessen gewärtig zu werden.
    »Lampen«, erklärte er an Meredith gerichtet. »Wir werden Lampen benötigen. So viele, wie du entbehren kannst. Sollten es zu wenige sein, brauchen wir außerdem Fackeln.«
    Sie nickte. Nachdem sie Darryl geschickt hatte, Lampen von oben und aus der Scheune zu holen, widmete sie sich der Aufgabe, sie mit Öl zu befüllen und anzuzünden. Aus dem Lagerraum konnte sie sämtliche Anweisungen mit anhören, die Rhys den Männern in der Schankstube mit schroffer, militärischer Autorität gab. Er brüllte Fragen und harrte auf Antworten, er teilte die Männer in Gruppen ein und wies jedem Trupp einen Suchbereich zu. Als sie und Darryl soeben fertig geworden waren, kamen die Männer einer nach dem anderen zu ihr marschiert, um sich ihre Lampen abzuholen.
    »Tewkes, du bist mit bei uns. Wir sind unten an der Wiese eingeteilt.« Skinner machte eine ruckartige Kopfbewegung zu seinen Leuten, Darryl nahm eine Lampe und folgte ihnen gehorsam.
    Rhys war der Letzte, der sich seine Lampe abholte. »Ich werde mich oben im Hochmoor umsehen. Wenn es ihr gelungen ist, bis zum Cottage zu gelangen, war sie vermutlich so vernünftig, dort zu bleiben.«
    »Du gehst allein?«, forschte Meredith. Die anderen waren bereits in Gruppen aufgebrochen. Erwartungsgemäß hatte Rhys den unwegsamsten und gefährlichsten Teil des Geländes für sich aufgespart.
    Er nickte. »Du bleibst hier, für den Fall, dass sie zurückkehrt.«
    »Unfug«, brauste Meredith auf, derweil sie eine weitere Lampe entzündete. »Ich werde dich begleiten. Ich kenne das Land besser als du. Du wirst mir nicht allein da draußen in diesem Nebel herumirren.« Ehe er eine Erwiderung über die Lippen brachte, setzte sie hinzu: »Vater ist hier, für den Fall, dass sie zwischenzeitlich zurückkehrt. Lass mich nur kurz meine Stiefel und meinen Umhang holen.«
    Seine Kiefer mahlten unschlüssig. Sie ertrug seinen eindringlich bohrenden Blick, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Schließlich bedachte er sie mit einem knappen, zustimmenden Nicken. »Beeil dich.«
    Innerhalb einer Minute war sie die Hintertreppe hinauf- und wieder hinuntergeeilt. Einige Augenblicke später hatte sie ihre kräftigsten Stiefel übergestreift und das Reisecape einer Kurtisane gegen ihren eigenen Umhang aus robustem braunem Wolltuch getauscht. »Ich bin bereit.«
    Sie gingen durch die Tavernentür nach draußen und kämpften sich durch die Düsternis.
    Die Männer, die zur Suche aufbrachen, waren ein beklemmender Anblick. Die Grüppchen von Lampen verschwanden nach und nach wie bernsteinfarbene Lichtbälle in der Dunkelheit. Die Rufe »Hallo!« und »He da!« und »Cora, liebste Cora!« klangen zunehmend leiser, während sich die Suchtrupps in jede erdenkliche Richtung zerstreuten.
    Meredith und

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