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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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Gemach. Einzig der gemauerte Kaminschlot, der von der Küche hochragte, teilte den Raum. Genau wie unten hatte er zwei Öffnungen – eine, die zu einer Gaube unter dem Dachvorsprung ausgerichtet war, die andere spendete dem Rest des Söllers Wärme. Der Giebel des steil aufragenden Dachgestühls schwebte hoch über ihnen, die Seiten verjüngten sich dergestalt, dass sie auf den Oberkanten der Fenster auflagen. Balken und Sparren lagen frei, sodass sie dem Raum eine anheimelnde Note verliehen. Der Duft von frisch geschnittenen Holzschindeln erfüllte die Luft.
    Während sie sich bedacht umschaute, bekannte er: »Ich hoffte, du wärest mit unseren Gemächern einverstanden – unserem Gemach , sollte ich wohl besser sagen. Das Cottage ist letztlich als Bleibe für deinen Vater bestimmt, und da dachte ich mir, bei seiner Gehbehinderung ist es das Beste, wenn er seine Schlafkammer unten hat. Folglich wären einzig wir beide hier oben, und da es ohnehin eine vorübergehende Lösung ist, habe ich das Geschoss nicht unterteilt und das Dach unvollendet gelassen. So bietet es uns reichlich Platz, und nach unserem Auszug lässt es sich als Lagerraum oder für Dienstbotenkammern verwenden. Ich fand es gemütlich.«
    »Überaus gemütlich«, pflichtete sie ihm bei.
    »Ich trage mich mit dem Gedanken, ein Bett in diese Gaube zu zimmern«, erklärte er, während er zu dem kleinen Erker schritt, den eine Kaminseite vom Rest des Söllers abtrennte. »Hier wird es behaglich und warm mit dem nahen Kaminfeuer. Und überdies«, ausgreifende Schritte trugen ihn zum gegenüberliegenden Hausende, »plane ich Borde und Schränke für diese Seite. In der Mitte sollen ein Tisch und Sitzgelegenheiten stehen. Einen Schreibtisch für unsere sämtlichen Papiere und dergleichen platziere ich direkt unter diesem Fenster.«
    »Das ist …« Er eilte zu ihr, um ihr einen Gegenstand aus der Hand zu nehmen, schnell trat er zwischen sie und den kleinen Berg Holz. »… noch nicht fertiggestellt.«
    Sie reckte den Nacken, um über seine Schulter zu spähen. »Es sieht aus wie …«
    »Nein, tut es nicht.«
    Sie verschränkte die Arme und legte den Kopf schief. »Meinethalben. Du brauchst mir nichts zu erzählen. Wir können auch die ganze Nacht hier herumstehen und uns weismachen, die kleinen Holzstücke wären gar nicht vorhanden.«
    Er verdrehte die Augen gen Himmel und seufzte. »Na schön.« Er holte das Holzstück hinter seinem Rücken hervor und warf es ihr zu.
    Sie fing es geschickt auf, drehte es prüfend in ihren Händen. »Eine wunderschöne Schnitzarbeit. Das hier sieht aus wie Blätter.« Sie blickte auf und hob forschend eine Braue. »Soll das etwa eine Ananas werden?«
    »Nein«, versetzte er unwirsch, er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, ehe er es ihr fortnahm. »Es ist keine Ananas. Es soll eine Lilie darstellen.« Er trat sanft vor den Stapel mit Holzknäufen, schob sie mit einer Stiefelspitze auseinander. »Hier muss irgendwo ein passendes Gegenstück sein. Wie ich schon andeutete, sind sie noch nicht fertig. Die Rosen sind ein wenig besser zu erkennen. Schau.« Er nahm eine aus dem Haufen und reichte sie ihr.
    »Ah, ich sehe es.« Der Gegenstand in ihrer Hand ähnelte einem hölzernen Kohlkopf beileibe mehr als einer Rose, doch das hätte sie um nichts in der Welt verlauten lassen. »Wofür sind sie gedacht?«
    »Als Abschlüsse für die Gardinenstangen. Hier oben sind vier Fenster eingelassen. Und ich habe für jedes ein anderes Motiv vorgesehen.« Er deutete nacheinander auf die Fenster. »Rosen. Lilien. Margeriten.« Sein Finger verharrte auf dem Fenster neben ihrer Hand. »Tulpen.«
    Er nahm die holzgeschnitzte Rose aus ihrer Hand und begutachtete sie mit einem mitleidigen Lächeln. »Es sind wahrlich keine Meisterwerke. Aber die Arbeit hat mir die Zeit vertrieben, wenn ich nachts aufwachte.«
    »Warum Blumen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich hab dir Blumen versprochen, nicht wahr?«
    Sie vermochte ihm nicht zu antworten, denn seine Worte versetzten ihr einen bohrenden Stich mitten ins Herz.
    »Meine ersten Versuche waren bei Weitem unansehnlicher als das hier, glaube mir. Es ging leichter, als ich zu meiner linken Hand wechselte. Du hast mich auf die Idee gebracht.«
    Meredith drehte sich zum Fenster, um seinem Blick nicht zu begegnen. »Tulpen für dieses Fenster, hast du gesagt? Dann gewährt es gewiss die schönste Aussicht.«
    »Ganz recht.« Er legte seine Hände auf ihre Schultern und schob Meredith dicht an das

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