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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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und sich mit preisgekrönten Raufbolden gemessen hatte – Furcht vor einem alten Keller empfand, der mit nichts anderem als Spinnweben und gespenstischen Schatten gefüllt war.
    Der Lichtkegel schwankte, als sie die Lampe von einer Hand in die andere schob, und für den Hauch eines Augenblicks wurden ihre Züge von weichem, milchigem Flackerschein gekost. Mit ihrer freien Hand griff sie durch den Nebel nach seiner. »Wir gehen zusammen. Und wir bringen es eiligst hinter uns.«
    Er ließ sie zum Kellereingang vorausgehen. Zumal sie den Weg besser zu kennen schien als er. Er lag inzwischen gut verborgen, verdeckt von aufgetürmten Geröllbergen. Hand in Hand suchten sie sich einen Weg über verstreute Steinquader und fanden die Treppe. Das Gestein wackelte und wankte kaum merklich unter ihren Sohlen, als sie die Stiegen hinunterkletterten.
    Vermutlich war der Keller aus einer natürlichen Felshöhle entstanden, und seine Vorfahren hatten ihn mit den Jahren erweitert und ausgedehnt. Vielleicht hatten sie dort unten den Stein für das Herrenhaus geschnitten, um es dann direkt über dem entstandenen Schacht zu errichten. Wie dem auch sein mochte, es war ein vorzüglicher Aufbewahrungsort für Vorräte und Fässer, die dort kühl und dunkel lagern konnten. Zugleich war es der ideale Ort, um Geheimnisse zu hüten.
    Während sie tiefer in das dunkle Gewölbe vordrangen, verlor sich das Heulen des Windes. Stattdessen ertönte jeder ihrer Schritte, jedes Seufzen als Echo von den Mauern. Dieser Ort fing jedes Geräusch ein, um es dann von den Wänden widerhallen zu lassen. Jedes Stolpern, jedes gesprochene Wort, jedes Knacken oder Knirschen schien sich zu vervielfältigen.
    »Cora?«, rief Meredith in die Dunkelheit. Der Name hallte von den Mauern zurück, verlor mit jedem Echo ein wenig von seiner Deutlichkeit, bis alles, was davon blieb, ein rundes, hohles »Oh« war, das wie ein Ball durch das Dunkel hüpfte.
    Sie rief abermals. »Cora, sind Sie hier unten?«
    Keine Antwort.
    Rhys hätte liebend gern in ihr Rufen eingestimmt, aber seine Kehle war wie ausgetrocknet. Seine Kiefer schienen im Gesicht wie festgemeißelt.
    »Hier ist sie auch nicht«, seufzte sie schließlich. »Lass uns gehen.«
    »Warte.« Das Wort schraubte sich aus seiner Kehle. Er hustete, bemüht, der Emotionen Herr zu werden, die ihn schier zu ersticken drohten. »Wir wissen nicht, dass sie nicht hier ist. Wir wissen lediglich, dass sie auf unser Rufen hin nicht geantwortet hat. Sie könnte verletzt sein oder schlafen. Uns bleibt mithin nichts anderes übrig, als den gesamten Keller zu durchsuchen, alles, bis in den letzten Winkel.«
    Sie verstummte für einen Moment. Bis sie ihm schließlich antwortete: »Also gut.«
    Seine Lampe im Kreis schwenkend, bemerkte Rhys eine große Anzahl von Truhen und Fässern, die den Raum füllten. Merkwürdig. Er hätte erwartet, ihn nach der langen Zeit gähnend leer vorzufinden. Er dachte, der Keller würde von den Dorfbewohnern gemieden, weil die Gerüchte von Geistern und Spukgestalten sie ängstigten.
    Ihm war gewärtig, dass sie den Fuß der Treppe beinahe erreicht hatten, als er bei seinem letzten Schritt über etwas stolperte, das sich wie Draht anfühlte.
    »Cora?«, rief Meredith, ihre Stimme wie ein helles, strahlendes Licht in der Finsternis. »Cora, sind Sie hier unten?«
    Es kam keine Antwort von dem Mädchen.
    Es nahte indes eine Antwort von Gott … in Form eines leise bedrohlichen Polterns oben am Ende der Treppe.
    »Beim Allmächtigen!«

21
    S ie vernahmen das Krachen des Donners.
    Das Krachen von Steinen.
    Und dann einen Chor von hunderten kleiner Kollisionen, jede blindlings in die nächste trudelnd.
    Es blieb pechschwarz und wurde merkwürdig stickig. Die kühle, klamme Brise der Gewitterluft schien mit einem Mal aus dem Keller abgezogen, ersetzt wurde sie durch Mörtelstaub und abgerissene Flechten, die eigentümlich feucht auf sie hinabrieselten. Die Luft wurde von Erdreich und Geheimnissen erstickt, als lägen sie in einem Grab versiegelt.
    »Sag mir«, hob Meredith an, »dass jenes Geräusch nicht das war, wofür ich es halte.«
    »Oh doch«, bestätigte er. »Wir sind hier unten eingesperrt.«
    Ihre Finger krampften sich um seine.
    »Wir werden das unversehrt überstehen«, versicherte er.
    Im selben Moment sagte sie: »Uns wird schon nichts geschehen, weißt du?«
    Nachdem sie einander ins Wort gefallen waren, stimmten sie in ein vergnügliches Lachen ein. Wohl wissend, dass jeder von ihnen

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