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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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ansetzte, jagte sie einen flammenden Pfeil direkt in das Herz der Bestie, der diese sogleich tötete.«
    Sie hielt inne. »Ich glaube, wir werden uns eine Erklärung einfallen lassen müssen, wie es dazu kam, dass dieses Mädchen eine derart treffsichere Bogenschützin wurde. Und warum sie den Wolf nicht schon vorher tötete. Noch einen Cognac?«
    »Nein.«
    Ein letzter Schluck in ihr eigenes Glas leerte die Flasche, die sie ins Dunkel rollen ließ. »Wie dem auch sei, das Mädchen zerrte den verwundeten Wolfsbezwinger an den geheiligten See und benetzte ihn mit dem kalten Wasser, bis all seine Wunden verheilt waren. In dem Augenblick, als er begann, seine Lider zu öffnen, schlüpfte sie in ihr Versteck zurück, um ihn nicht in seiner Nacktheit zu beschämen. Die Dorfbewohner, die ihren Peiniger erlegt aufgefunden hatten, kamen zusammengelaufen und jubelten: ›Es hat sich alles zum Guten gewendet. Der Wolf wurde besiegt, und unser Dorf ist gerettet.‹ Sie bejubelten und feierten ihren verwunderten Retter, und er wünschte ihnen Lebwohl. Sein Werk war dort getan. Er zog weiter, um andere Schlachten zu schlagen, noch weitaus mutigere Kämpfe, in Verteidigung anderer, schuldlos in Bedrängnis geratener Menschen. Das Mädchen sah ihn nie wieder. Dennoch wartete sie im Stillen hoffend dort an dem See auf ihn, dass er eines Tages im Vertrauen auf ihre tiefe Liebe zurückkehren würde.«
    Meredith leerte ihren Becher. »Sie könnte sich in einen Felsen oder eine Blume oder einen Baum verwandelt haben oder in irgendetwas anderes, das wir den Besuchern zeigen. So enden doch solche Legenden, nicht wahr?«
    »Ich weiß nicht, warum du mich das fragst.«
    »Du weißt es nicht? Ich dachte, ich hätte es recht deutlich dargelegt.«
    Rhys rieb sich die Schläfen. Er hatte bereits rasendes Kopfweh von dem Cognac, und er hatte die Geschichten und Scharaden satt. »Vermutlich bin ich nicht so klug, wie du meinst. Unterlass es, in Rätseln zu sprechen, ja?«
    »Ich bin dir gefolgt, Rhys. Als ich ein Mädchen war, folgte ich dir überallhin, wann immer ich mich davonstehlen konnte. Nicht nur zu dem See. Sobald du aus den Stallungen kamst, verbarg ich mich, um dich zu beobachten. Wenn du einen Ausritt auf deinem Pferd unternahmst, bin ich dir zu Fuß gefolgt, so weit es ging. Wenn ich nicht mehr Schritt halten konnte, kehrte ich in den Stall zurück und harrte dort deiner Rückkehr, nur um einen weiteren Blick auf dich zu erhaschen, wie du einem Reitknecht die Zügel übergabst.« Sie lachte ein wenig. »Oh Gott, all die Stunden, die ich dort oben auf dem Heuboden verbrachte und nach unten spähte. Das Stroh verfing sich andauernd in meinen Haaren.«
    »Und weiter?«
    »Ich war in jener Nacht da. In der Nacht, als das Feuer ausbrach. Ich hatte dort auf deine Rückkehr gewartet. Ich beobachtete, wie du mit ihm kämpftest. Du hast jene Laterne nicht umgestoßen, Rhys. Ich hab sie geworfen. Ich zielte damit auf ihn , aber ich verfehlte den Bastard. Er hatte eben die Peitsche aus der Hand gelegt und griff nach der Mistgabel, und …« Ihre Stimme brach. »Ich werde den Ausdruck auf dem Gesicht dieses Mannes niemals vergessen. Es war das reine Böse, unverstellte Grausamkeit. Er hätte dich getötet.«
    Rhys schluckte bittere Galle hinunter. »Du hättest ihn gewähren lassen sollen.«
    »Wie kannst du dergleichen sagen?«
    »Besser ich als …« Verdammt, er hätte in jener Nacht sterben sollen. In den Tiefen seiner Seele war ihm gewärtig, dass ihm in jener Nacht der Tod vorbestimmt gewesen war. Ihretwegen hatte er vierzehn Jahre damit zugebracht, voller Lebensüberdruss in der Welt herumzuirren, vergeblich auf der Suche nach einem Einlass in die Pforten der Hölle. Alles umsonst.
    Eine unerklärliche Wut wallte in ihm auf. Er ballte seine Hand zur Faust. »Um Gottes willen, Meredith. Du bist die Tochter eines Stallmeisters. Du hast eine brennende Lampe nach ihm geworfen? In der Scheune? Du hättest es wahrlich besser wissen müssen.«
    Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen. »Ich wusste, und ich weiß es. Aber ich dachte nicht lange nach. Ich wollte lediglich sein Tun unterbinden, und die Stalllaterne stand mir am nächsten.«
    »All die Pferde … Jesus Christus. Sie starben eines entsetzlichen Todes. Hast du ihre qualvollen Schreie vernommen? Hast du das?«
    »Nein«, antwortete sie, ihre Stimme klang mit einem Mal sehr dünn.
    »Ein Glück für dich. Ich höre sie noch immer.« Selbst jetzt. Selbst hier, in diesem dunklen, feuchten

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