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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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Währenddessen hieb Rhys unablässig auf Gideons Rippen ein. Meredith vernahm ein ungesundes Knacken.
    Oh Gott. Es würde nicht aufhören, bis einer von beiden ohnmächtig wäre. Oder tot.
    Cora wollte zu den Männern stürzen, doch Meredith packte das Mädchen geistesgegenwärtig am Arm und hielt sie zurück. Diese beiden Streithähne ließen sich nicht zur Raison bringen. Jeder, der da einzuschreiten wagte, würde sehr wahrscheinlich verletzt, wenn nicht gar getötet werden.
    » Stirb« , keuchte Gideon, seinen Griff um Rhys’ Kehle verstärkend.
    Als Antwort stieß Rhys zwei Worte aus. » Lass. Mich.«
    Rhys’ Gesicht hatte einen furchterregenden Rotton angenommen, doch Meredith gewahrte, dass Gideon die Kräfte schwanden. Mit einem beinahe bedauernden Ausdruck auf seinen Zügen hob Rhys seine Faust und verpasste Gideons Kieferknochen einen letzten Treffer. Blut sprudelte aus dem Mund des Jüngeren, bespritzte Meredith und Cora. Cora kreischte auf. Gideons Körper erschlaffte, seine Hände sanken kraftlos auf den Tresen zurück.
    Ein Zahn fiel zu Boden und hüpfte über die steinernen Fliesen.
    Doch Rhys hörte nicht auf, Hiebe auszuteilen.
    »Steh auf.« Klatsch. »Ist das alles, was du kannst?« Klatsch. » Steh auf, du elendiges Stück Unrat.« Er packte den ohnmächtigen Gideon am Kragen und schüttelte ihn, er schlug dessen Kopf gegen das Holz des Tresens. »He, wach auf, du Bastard, und versuch weiter, mich zu töten.«
    Er ließ Gideons Hemd los, und der Kopf des Jüngeren sank auf die Theke zurück. Rhys stand über ihn gekauert, blutend, keuchend und schweißüberströmt. Vielleicht – Meredith war sich nicht sicher – weinte er auch ein bisschen.
    Gerade als sie ihre Fassung wiedergewonnen hatte und zu ihm laufen wollte, biss Rhys die Kiefer aufeinander und hob abermals seine schlagkräftige Faust, so als wollte er Gideon einen tödlichen Hieb versetzen. Jeder in der Taverne hielt den Atem an.
    »Nein!«, schrie Cora.
    Meredith flehte: »Rhys, tu’s nicht!«
    Hinter ihnen hatte sich ein Mann durch die Menge geschoben, er stürzte sich auf Rhys, um jenen am Arm zu packen. Meredith erkannte in ihm sogleich Rhys’ Freund und Coras Gönner wieder. Mr. Julian Bellamy. Sie hätte sich nie vorgestellt, dass sie einmal über die Maßen erfreut sein könnte, diesen Gentleman wiederzusehen.
    »Sparen Sie sich den auf«, ächzte Bellamy, schwer atmend und seine sämtlichen Kräfte darauf verwendend, den erzürnten Rhys in Schach zu halten. »Sparen Sie sich diesen Hieb für jemanden auf, der ihn sich verdient hat. Ich hab ihn gefunden.«
    Nach einem schier endlos währenden Moment ließ Rhys den Arm sinken, entwand ihn Bellamys Griff. Er blinzelte auf Gideons bewusstlose Gestalt, als wäre ihm der Mann gänzlich unbekannt. Sein Blick wanderte zu der mit Glas- und Holzsplittern übersäten Bar, als hätte er nicht den Hauch einer Vorstellung, wie er überhaupt in diese Taverne gekommen war.
    »Rhys?«, forschte sie leise.
    Seine Augen sahen seelenlos und kalt in ihre. Er schluckte vernehmlich, wischte sich die Stirn mit seinem Hemdsärmel. Das Leinen war mit Schmutz, Schweiß und Blut befleckt. »Du wolltest mich erzürnt sehen«, sagte er und spuckte einen Mundvoll Blut aus. »Bist du jetzt zufrieden?«
    Sie unterdrückte ein Schluchzen.
    »So, so, Sie sind erzürnt. Brillant. Der Zeitpunkt könnte nicht besser gewählt sein.« Mr. Bellamy packte Rhys’ Hemd und rüttelte Seine Lordschaft, um dessen Augenmerk auf sich zu lenken. »Heben Sie sich Ihren Zorn für später auf. Ich habe ihn ausfindig gemacht. Den Mann, der Leo tötete.«

23
    B leierne Stille legte sich über die Schankstube. Jeder, Meredith eingeschlossen, war wie vom Donner gerührt über das Ausmaß der Verwüstung. Diese Taverne hatte schon viele Raufereien gesehen, aber noch keine wie diese. Alle harrten der Dinge, die nun kommen würden.
    Die Anspannung verlor sich, als Mr. Bellamy Rhys auf die Schulter klopfte. »Kommen Sie, Ashworth«, sagte er höflich. »Lassen Sie uns von hier verschwinden.«
    Nach einer kurzen Pause nickte Rhys. Er glitt vom Tresen hinunter und kam mit einem dumpfen Aufprall auf die Füße.
    Bellamy prüfte Rhys’ äußeres Erscheinungsbild mit missliebigem Blick, er rümpfte die Nase über das Blut und den Schmutz. »Ich komme nicht umhin, diese Frage zu stellen, aber haben Sie noch irgendwo einen sauberen Anzug greifbar?«
    Rhys betastete seine blutende Lippe. »Oben, in meinem Haus.«
    »Dann werden wir uns kurz

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