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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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dorthin begeben.« Bellamy deutete eine Verbeugung in Meredith’ Richtung an. »Mrs. Maddox, es ist mir immer wieder ein Vergnügen.«
    Es fehlte nicht viel und Meredith hätte den Gentleman umarmt, so dankbar war sie ihm. Niemand hier im Dorf wäre in der Lage gewesen, das Drama zu beenden und Rhys zur Vernunft zu bringen.
    Bellamy schickte einen anerkennenden Blick zu Cora. »Sind Sie wohlauf?«
    Das Mädchen nickte.
    »Lassen Sie sich ja nicht einfallen, wieder fortzulaufen. Wenn wir aufbrechen, müssen Sie uns begleiten.«
    Meredith bemühte sich, Rhys’ Blick aufzufangen, indes wich er ihr beharrlich aus. »Rhys«, sagte sie und fasste ihn am Arm. »Schau mich an. Bist du verletzt?«
    »Weswegen kümmert dich das?«
    »Natürlich kümmert mich das.«
    »Lass es. Ich will nicht, dass es dich kümmert.« Er schüttelte ihre Hand ab. »Ich kann diese Nähe jetzt nicht ertragen.«
    Kaum brachen die Männer auf, trotteten die Jagdhunde hinter ihnen her. Meredith blieb zurück. Derweil ihr Blick das angerichtete Chaos erfasste, fragte sie sich insgeheim, was ärger in Trümmern lag: ihre Taverne oder ihr Herz?
    Cora eilte an Gideons Seite. Innerhalb von Sekunden stöhnte er Verwünschungen aus und krümmte sich über den Tresen wie zum Beweis, dass Rhys ihm nicht gänzlich den Garaus gemacht hatte.
    Vor Wut schäumend spielte Meredith einen Moment mit dem Gedanken, Gideon mit ihren eigenen Händen zu erwürgen. Dann überwog indes ihre praktische Natur. Sie mochte weder solcherart Ärgernis in ihrer Taverne heraufbeschwören noch jene Art von Schuld in ihrer Seele tragen. Gideon war es schlicht nicht wert. Ihr war indes daran gelegen, dass er nicht den gesamten Tresen mit Blut besudelte. Folglich ging sie, um Verbandszeug und Tinkturen zu holen, doch als sie mit der kleinen Schachtel aus der Küche kam, nahm Cora sie ihr aus den Händen.
    »Ich werde mich um ihn kümmern«, sagte sie bestimmt. In ihrer Stimme klang kein mädchenhaftes Zaudern mit, sondern die Entschlossenheit einer Frau. Harold und Laurence waren hinter sie getreten und rollten eben ihre Ärmel hoch. »Wir bringen ihn nach oben in eine der Gästekammern.«
    Meredith nickte ergeben. »Ich mache derweil hier unten sauber.«
    Nachdem sie alle bis auf den letzten Mann aus dem Schankraum gescheucht hatte, schob sie den Riegel vor die Tür. Allein gelassen, kehrte sie Glasscherben und Holzsplitter zusammen. Sie wischte das Blut von der Theke und streute Sand auf die Bodenfliesen. Sie rückte die Möbel zurecht, die intakt geblieben waren, und stellte den Messingleuchter zurück an seinen angestammten Platz auf dem Kaminsims.
    Um die Mittagszeit ging sie nach oben, wusch sich und wechselte ihr Kleid, dann bereitete sie eine einfache Mahlzeit vor. Brot, Käse, Wurst. Sie rief ihren Vater und Darryl aus dem Pferdestall ins Haus. Mr. Bellamys Kutsche und Gespann standen noch im Hof, von dem Gentleman selber fehlte indes jede Spur. Ebenso von Rhys.
    Nachdem die Männer ihr Mittagsmahl eingenommen hatten, richtete Meredith ein Tablett her und trug es nach oben.
    »Ich hab etwas Tee und Brühe mitgebracht«, sagte sie. »Und eine kleine Stärkung für Sie, Cora.«
    Gideon lag mit Stiefeln und Hose bekleidet lang hingestreckt auf dem Bett, sein Oberkörper war bis zur Taille entblößt. Cora, die neben ihm in einem Sessel saß, hielt ihm eine Kompresse an eine Gesichtshälfte.
    »Er schläft«, sagte sie. »Ich hab ihm Laudanum gegen die Schmerzen verabreicht.«
    Meredith stellte das Tablett auf einem nahen Tischchen ab. Dann ging sie zu Cora, neigte sich über deren Schulter und griff nach der Kompresse, um sie Myles vom Gesicht zu nehmen. Kiefer, Kinnbacke und Schläfe waren ein einziger gewaltiger Bluterguss. Sein eines Auge würde er gewiss tagelang nicht öffnen können, so geschwollen war es.
    »Nun, Gideon«, sagte sie ruhig und sich dessen bewusst, dass er sie nicht hören könnte, »du verdienst es nicht besser.«
    »Es war nicht so, wie Sie denken«, warf Cora ein. Sie strich Gideon das Haar aus der Schläfe. »Das mit uns beiden, letzte Nacht.«
    »Nichtsdesto weniger ist es nur gerecht.« Sie dachte dabei an jenen Abend, an dem Rhys mit einer klaffenden Wunde am Hinterkopf aus dem Moor in die Taverne geschwankt gekommen war.
    Meredith übernahm es, über den verletzten Mann zu wachen, damit Cora sich ein Weilchen ausruhen konnte, dann bereitete sie ein Nachtessen vor. Nachdem schließlich alles gekehrt, gewischt und aufgeräumt war, setzte sie sich an

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