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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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Recht ist immer auf deiner Seite, aber niemals auf meiner? Dir ist es erlaubt, Ashworth schöne Augen zu machen und mit ihm durchzubrennen, um über Tage hinweg einem unzüchtigen, ausschweifenden Lebenswandel zu frönen, aber mir wird das nicht …«
    Gideon schwante nicht im Mindesten, was ihm widerfahren sollte. In einem Augenblick stand er vor Meredith und schimpfte sie durch die Blume eine Dirne, und im nächsten Atemzug hatte Rhys ihn gegen die Wand gestemmt. Weil ihm das offenbar nicht ausreichte, grub der Lord seine Faust in die Falten von Myles’ Hemd, riss den Mann vom Mauerwerk fort, um ihn abermals mit Wucht dagegen zu schmettern.
    Ringsum in der Taverne sprangen die Menschen von ihren Stühlen, schwärmten eilig durch den Schankraum, um in Ecken und Winkeln Zuflucht zu nehmen.
    Gideon mit einem Arm gegen die Wand stemmend, schwang Rhys den anderen zurück und holte aus. In der letzten Sekunde gelang es Gideon, sich in der Umklammerung zu ducken, sodass der Hieb an seiner Schulter vorbei auf die Mauer traf, anstatt ihm unversehens den Kiefer zu brechen. Er brachte seinen Ellbogen an Rhys’ Kehle und versetzte dem größeren Mann einen gezielten Stiefeltritt in die Magengrube, der Letzteren zurücktaumeln ließ. Mit seiner anderen Hand griff er nach der Pistole, die er mit sich führte.
    Rhys schlug die Hand nieder. »Keine Waffen.« Er riss die Pistole aus Gideons Hosenbund und warf sie zu Boden. »Einzig Fäuste.«
    Die Pistole schlitterte über die Fliesen und kam vor Coras Füßen zu liegen.
    Gideon versetzte Rhys einen geschwinden Tritt vor das verwundete linke Knie. Der Tritt machte, dass Rhys einen Schritt nach hinten stolperte, das gab Gideon einen Augenblick, um Atem zu schöpfen und zu reagieren.
    Um anzugreifen.
    Er sprang zur Seite, griff sich einen Kerzenleuchter vom Kaminsims und wollte zuschlagen.
    »Nein!«, kreischte Meredith.
    Gideons Finger schlossen sich um die Säule aus schwerem Messing, gerade als Rhys zu einem weiteren Hieb ausholte. Beide schlugen zur gleichen Zeit zu. Rhys’ Faust bohrte sich unter Gideons Kiefer, veränderte mithin den Winkel, in dem der Leuchter nach unten sauste, jedoch nicht dessen Wucht. Der Kandelaber prallte mit einem dumpfen Schlag auf Rhys’ Rücken. Beide Männer brüllten vor Schmerz und stoben für einen Augenblick auseinander.
    Aber nicht lange.
    Mit einem wutentbrannten Schlachtenruf holte Gideon erneut aus.
    Rhys duckte sich, und der Kerzenhalter traf stattdessen den Tisch, wo er sich geradewegs in die Platte bohrte. Während Gideon noch damit kämpfte, die Waffe aus dem gesplitterten Holz zu befreien, das wie ein bizarr geformtes Vogelnest anmutete, griff Rhys sich einen Schemel und zielte mit Wucht. Der Schemel ging auf Gideons Schädel nieder, wo er laut krachend zerbarst.
    »Sie elender Bastard!« Gideon löste seinen Griff von dem Kandelaber, senkte eine Schulter und stieß zu, er traf Rhys mit ungebändigter Kraft.
    Obschon Rhys der größere von den beiden Männern war, verlor er das Gleichgewicht. Er taumelte einen Atemzug lang benommen von Gideons Schlag, dann trieben sie einander mit Fäusten durch die Schankstube, prallten gegen die Bar, dass die Gläser zersprangen und das Holz des Tresens splitterte.
    Meredith’ Hände flatterten zu ihrem Mund. Guter Gott. Sie würden ihre gesamte Taverne zugrunde richten.
    Falls Rhys einen einzigen von Gideons Hieben auf seinen Brustkorb und seine Eingeweide spürte, so zeigte er es nicht. Stattdessen grub er seine Fäuste in Gideons Hemdfalten und schüttelte ihn, er zerrte seinen Körper hoch und presste ihn rücklings auf den Tresen. Innerhalb von Sekunden war Rhys auf ihm, grätschte Gideons Schenkel auseinander, um ihn unten zu halten, derweil er einen peinigenden Fausthieb nach dem anderen landete.
    »Hört auf damit!«, rief Meredith außer sich. »Rhys, Gideon. Lieber Gott, haltet ein!«
    Keiner von beiden erhörte ihr Flehen.
    Gideons Hände schossen hoch und krampften sich um Rhys’ Gurgel. Während er seine Ellbogen auf den Tresen drückte, schnellte sein muskelgestählter Körper nach oben, sodass Rhys’ Kopf in die Reihen aufgehängter Gläser prallte. Während sie einander bekriegten, regneten winzige Glassplitter auf sie herab und hinterließen feine rote Blutspuren. Wessen Blut, konnte Meredith nicht einschätzen.
    Gideon lag mit dem Rücken flach auf dem Tresen, Rhys war über ihn gelehnt. Gideons Finger schmiegten sich eng um Rhys’ Kehle, schnürten ihm die Luft ab.

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