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Zwei Toechter auf Pump

Zwei Toechter auf Pump

Titel: Zwei Toechter auf Pump Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans G. Bentz
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Thomas aushelfen können.«
    Gerade will ich wieder ins Haus zurück, da sehe ich Mühlner hinter der schneebedeckten Hecke auftauchen. Die beiden grüßen ihn, er grüßt zurück und starrt ihnen nach. Dann kommt er mit einem Grinsen, das sehr zur Vorsicht mahnt, auf mich zu: »Na, ist ja mal wieder lebhafter Umsteigeverkehr bei Ihnen!«
    »Ja. Augenblicklich stehe ich ziemlich gut im Kurs bei der Jugend.«
    Er streift sich den Schnee von den Schuhen: »Darf ich eintreten?«
    »Bitte sehr, immer herein.«
    »Was wollten denn die beiden?« erkundigt er sich, während er seine Mütze aufhängt und den Mantel auszieht.
    »Ach, die haben Kleider gesammelt für den Thomas. Er soll mit ihnen auf den Abschlußball und hat doch keinen dunklen Anzug.«
    »Nett von den Jungs.« Dann läßt er sich in den Sessel nieder. Ich glaube zu bemerken, daß er reichlich bekümmert aussieht. Vielleicht ist das aber auch eine Falle. Sicherheitshalber verpasse ich ihm eine Zigarre, die er dankbar nimmt, dagegen will er durchaus keinen Schnaps. Dafür nehme ich mir einen, einen doppelten. Er bläst einen Rauchring und sieht ihm mit halbgeschlossenen Augen nach: »Also, zunächst gibt’s große Neuigkeiten.«
    »Neuigkeiten?«
    »Sie werden das natürlich längst vergessen haben, aber mir liegt’s immer noch am Herzen — diese Brieftaschengeschichte — wissen Sie noch?«
    Ich denke angestrengt nach: »Brieftaschen — Brieftaschen — meinen Sie die, die auf dem Kostümball verschwunden sind?«
    »Ja. Und geklaut hat sie dieser Kerl, der immer mit dem Frankenfeld aus dem Internat drüben ‘rumzog.«
    »Was Sie nicht sagen! Glauben Sie, daß der Frankenfeld auch geklaut hat?«
    »Möglich, wenn auch nicht wahrscheinlich. Dazu bedarf’s langer Übung.«
    »Ganz recht, langer Übung. Dann schaltet also der Frankenfeld aus, Ihrer Ansicht nach?«
    »Nicht unbedingt. In letzter Zeit hat der ziemlich viel Geld ausgegeben.«
    »Ich glaube, er kriegt reichlich von zu Hause, unverantwortlicherweise. Haben Sie ihn schon verhört?«
    »Nein, leider nicht. Er ist gerade nach Hause gerufen worden, wegen irgendeiner Familiensache.«
    »Hm. Pech. Na, vielleicht brauchen Sie ihn gar nicht mehr, wenn Sie erst den anderen haben.«
    Mühlner streift die Asche ab, dann sieht er mich triumphierend an: »Ich habe ihn!«
    »Donnerwetter, herzlichen Glückwunsch! Dann kommen Sie wohl jetzt gerade aus Biederstein?«
    Er runzelt die Stirn: »Biederstein — wieso Biederstein?«
    »Na, das ist doch der Walter Dengler aus Biederstem!«
    Mühlner ist ganz lächelnde Überlegenheit: »Kennen Sie den Dengler?«
    Ich mime eisern weiter den Ahnungslosen: »Natürlich, er war doch hier, mit dem Auto, Sie kamen doch auch noch dazu!«
    »Und vorher kannten Sie ihn nicht?«
    »Nein. Wieso — sollte ich? Soviel ich weiß, ist das ‘n ganz angesehener Geschäftsmann. Sind Sie sicher, daß der die Brieftaschen gestohlen hat?«
    Der Argwohn in Mühlners Blick hat sich verflüchtigt: »Das war ja gar nicht der richtige Dengler, den Sie kennengelernt haben! Und der Ausweis stammt aus einer der gestohlenen Brieftaschen, nämlich aus der vom richtigen Dengler, und das Bild war mit Tinte übergossen, um es undeutlich zu machen, und der, der das alles gemacht hat, dieser Gorilla, wie Sie ihn sehr richtig nannten, ist ein gewisser Walter Sedlazek, von Beruf Ladeneinbrecher, augenblickliche Tätigkeit Insasse der Strafanstalt Waldersee. Fünf Jahre Zuchthaus wegen des dritten Rückfalls. Gell, da staunen Sie?«
    »Ja, da muß ich wirklich staunen! Donnerwetter noch mal! Also, herzlichen Glückwunsch! Haben Sie ihn schon verhört?«
    »Natürlich. Aber das Verhör war äußerst einseitig. In Biederstein haben sie ihn sich auch noch vorgenommen, und ich war dabei. Eine richtige alte Zuchthauswanze. Das einzige, was er zugibt, ist, was er sowieso nicht abstreiten kann, daß er nämlich von einem Außenarbeitskommando getürmt ist. Alles übrige müssen wir ihm erst beweisen.«
    »Na, das wird Ihnen ja nicht schwerfallen.«
    Mühlner seufzt: »Da irren Sie sich! Darf ich vielleicht jetzt doch einen Schnaps...?«
    »Da steht die Flasche. Also, wo liegt der Hase im Pfeffer, und was kann ich für Sie tun?«
    Er gießt den Doppelcognac mit einem Ruck hinunter: »Ah — gut! Tja, also — Sie werden es nicht glauben, ich hab’s auch nicht glauben wollen.«
    »Was denn, Mensch? Machen Sie’s nicht so spannend!«
    »Warum sollen Sie nicht auch mal ein bißchen zappeln, nachdem man mich so

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