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Zwei Wochen danach (German Edition)

Zwei Wochen danach (German Edition)

Titel: Zwei Wochen danach (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Schachtschabel
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sagt sie zu ihnen.
    In der Tür steht ihre Mutter mit dem Koffer.
     
    ***

(Kristel)
    Kristel muss weinen, als Heike die Jungen ins Auto hebt. Seit Heike da ist, liegen ihr die Tränen in den Augen, die jetzt überlaufen. Bevor sich Kristel noch einmal zu Marcus und Pit ins Auto beugt, wischt sie sie mit einem Taschentuch weg. Dann lächelt sie. „Bis übermorgen, da kommen Oma und Opa!“
    Pit zappelt mit seinen Beinchen. Seine kleine Hand winkt Kristel umständlich, als sie die Autotür zumacht.
    Ludwig lädt hinten den Koffer und die Tüte mit den Spielsachen ein und Kristel schließt ihre Tochter in die Arme und hält sie fest.
    „Ich muss noch Auto fahren!“, sagt Heike und macht sich von ihr los. Auch sie hat Tränen in den Augen.
    „Wir telefonieren“, schluchzt Kristel. Dann winkt sie noch einmal den Jungen zu, dreht sich um und geht ins Haus.
    Drei Minuten später kommt Ludwig mit dem ferngesteuerten Auto in die Küche. In der Eile haben sie es vergessen.
    Er sieht Kristel an und schmunzelt. „Aus euch Frauen werde mal einer schlau. Erst ist es euch zu viel und wenn die Kinder dann weg sind, heult ihr.“
     
    ***

(Heike)
    Immer wieder schaut Heike während der Fahrt in den Rückspiegel. Marcus ist aufgeregt. Er freut sich auf seinen Cousin. „Wie lange noch?“, fragt er alle fünf Minuten.
    Doch sie sind kaum eine halbe Stunde unterwegs und es ist viel los auf den Straßen. Heike spürt die Müdigkeit der vergangenen Nacht.
    Kurz bevor der letzte Rasthof vor München ausgeschildert wird, muss Marcus aufs Klo. Heike beschließt, an der Raststätte eine Pause zu machen. Sie kann jetzt einen Kaffee vertragen.
    Einen Spielplatz gibt es hier nicht, aber eine kleine Spielecke, hinten am Fenster. Marcus entdeckt sie, als sie von der Toilette kommen.
    Pit läuft ihm hinterher und Heike bestellt an der Theke ein Kinderschnitzel mit Pommes und holt sich einen Milchkaffee.
    Kaum dreht sie sich wieder zu den Jungen um, muss sie eingreifen. Während Marcus einen Hochstuhl beiseite geschoben hat, um sich an der Wandtafel zu schaffen zu machen, ist Pit unbemerkt auf die kleine Rutsche geklettert.
    Heike stellt ihren Kaffee noch einmal ab und läuft hinüber, um ihn festzuhalten.
    Nachdem er das dritte Mal unsanft auf dem Teppich gelandet ist, hat er keine Lust mehr. Er geht freiwillig mit zum Tisch und isst das Fleisch, dass Heike in kleine Stücke schneidet.
    Auch Marcus kommt an den Tisch. Er hat beim Malen immer wieder zu Heike und Pit geschaut, um sich zu vergewissern, dass sie noch da sind.
    Nach ein paar Bissen ist Pit satt und geht wieder spielen.
    „Ich will heim“, sagt Marcus, als auch er fertig ist.
    Nervös betastet er Heikes Finger. „Wie spät ist es?“
    „Gleich um zwölf.“ Heike hebt Marcus zu sich auf den Schoß und versenkt ihr Kinn in seinen Haaren.
    „Ist Justine schon da?“ Er dreht sich zu ihr nach oben um.
    „Jetzt kommt ungefähr der Zug an. Tante Vroni holt sie ab und bis wir heimkommen, sind sie da.“
    Marcus rutscht von ihrem Schoß und zieht sie hoch.
    „Wir müssen Pit überreden“, sagt Heike und bringt das Tablett weg.
    Dann geht sie hinüber zum Spielbereich und bückt sich zu Pit. „Wir wollen nach Hause. Justine und Opa Günter kommen gleich.“
    Pit balanciert, abgestützt mit seiner linken Hand, auf der flachen Heizung und lächelt sie verschmitzt an. Mit seinen kleinen Händen formt er drei Finger zurecht. Heike weiß, was das bedeutet. Noch drei Minuten. Das hat sie ihm selbst beigebracht.
    „Okay Pit, aber dann kommst du!“
    Noch einmal läuft er an den Fenstern entlang, als hätte er es eilig. Sein Bruder wartet ungeduldig.
    Dann nimmt Marcus Pits Hand, um ihn zu beschleunigen.
    Ein kurzer Aufschrei von Pit und sie können gehen.
     
    ***

(Kristel)
    Kristel räumt das Wohnzimmer auf und verstaut das Spielzeug ihrer Enkel in dem kleinen Schrank im Flur.
    Sie ist froh, dass Veronika sie heute Morgen angerufen hat und sie die Sachen der Kinder schon zurechtpacken konnte.
    Dadurch ist der Abschied kurz, wenn auch schmerzvoll gewesen.
    Das Haus ist ruhig ohne die Geister, denkt Kristel. Vorhin hat sie noch überlegt, wie sie das Wochenende verbringen, wenn sie nicht zu Heike fahren. Jetzt muss sie erneut nachdenken, was sie mit der gewonnenen Zeit anfangen wird.
    Ludwig blättert in der Zeitung.
    Kristel stellt das ferngesteuerte Auto zu ihrer Handtasche. „Das müssen wir am Montag mitnehmen“, sagt sie zu Ludwig.
    Dann setzt sie sich kurz zu ihm an den

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