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Zweibeiner sehen dich an

Zweibeiner sehen dich an

Titel: Zweibeiner sehen dich an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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Eingängen, durch die die Menschen scharenweise aus- und einströmten. In gewaltigen Leuchtbuchstaben stand über jedem Eingang das Wort KAUFHOF. Nur um irgendwo hinzugehen, ließ der junge Mann sich mit der Menge hineintreiben.
    Von innen erschien das Geschäft wie ein einziger gigantischer Raum mit einer hohen Decke. Aus allen Ecken reflektierte glitzerndes Licht. Mengen von hellerleuchteten Schaukästen waren in parallelen Reihen aufgestellt, dazwischen befanden sich Gänge. Auf zentralen Plätzen standen Statuen, blühende Pflanzen und Konstruktionen aus goldenem und weißem Metall. Das Gemurmel der Menge hallte von der hohen Decke wider, an der feurige Lichtbahnen in roter, grüner und blauer Farbe angebracht waren. Sie pulsierten ständig und schienen die Decke entlangzulaufen wie die Feuerstrahlen von Raketen.
    Die Luft war schwer vom Parfüm der Frauen und anderen, nicht identifizierbaren Gerüchen. Musik spielte im Hintergrund, und von irgendwoher erklangen klickende Geräusche. Der junge Mann ging schüchtern weiter, lauschte und beobachtete. Eine Frau stand mit einem älteren Mann am Anfang eines Ganges und sprach mit einer leisen, aber scharfen Stimme auf ihn ein. „Mindestens zwanzig Millionen“, fing der junge Mann auf. Ein Kind in rotem Mantel heulte und wurde von einer Frau ärgerlich weitergeschoben. Ein Mann in dunkler Uniform eilte vorbei, seine Hose schlotterte um seine Fußgelenke.
     
    Die pulsierenden Lichtbahnen an der Decke wiesen auf einzelne Abteilungen hin. ‚Herrenbekleidung’, ein roter Pfeil raste pulsierend in eine bestimmte Richtung. Ein blauer Pfeil deutete auf ‚Uhren und Juwelen’, ein grüner auf ‚Kameras’. Der junge Mann folgte dem grünen Pfeil. Er war fasziniert. Unmengen von Menschen, meist Frauen, bewegten sich langsam an den Reihen der Schaukästen entlang. Ab und zu warf jemand Geld hinein, öffnete einen gläsernen Deckel und entnahm eine Bluse, ein paar Strümpfe oder einen Schal. Er hatte solche herrlichen Gegenstände bisher nie gesehen. Bald war er in dem Gang, in dem die Kameras untergebracht waren. Es waren Hunderte, alle poliert und glänzend, so daß die Lichtreflexe, die sich auf ihnen brachen, ihm folgten, als er weiterging. Er sah, wie ein Mann eine Kamera kaufte, ein großes Ding in einer Lederhülle, das er ehrfurchtsvoll in den Händen hielt und es anstarrte, als sehe er in das Gesicht seiner Geliebten. Als die Glastüre sich wieder schloß, drehte sich der Mechanismus langsam weiter und eine andere Kamera, die genauso aussah, wie die erste, nahm den leeren Platz ein. Als der Käufer weiterging, blickte der junge Mann auf den Preis, der auf einer Chromleiste stand. Er lautete auf siebenhundert Mark. Er sah sich noch einmal die herrliche Kamera hinter der Glaswand an, und dabei fiel sein Blick auf die, die er selbst besaß. Sie war kleiner als die im Verkaufsautomaten und ihr Metall glänzte auch nicht so. Sie war an einzigen Stellen bereits abgegriffen und sah nicht mehr schön aus.
    Der junge Mann ging weiter, sah dabei auf seine Kleider und wurde sich bewußt, daß auch sein dunkler Mantel etwas abgetragen wirkte. Seine Schuhe mußten geputzt werden und auf seiner Hose befanden sich Fusseln und Staub.
    So war es also. Es reichte nicht, das man ein menschliches Wesen war. Man mußte auch Geld besitzen. Der junge Mann gelangte zu der Ansicht, daß sein Kopf sicher weniger schmerzen und er sich weitaus besser fühlen würde, wenn er sich im Besitz von siebenhundert Mark befand. Sicher würde er dann nicht so müde und verwirrt sein. Aber wie gelangten die anderen Leute zu ihrem Geld?
    Um sich abzulenken, hielt er in der nächsten Abteilung an und kaufte eine Armbanduhr mit einem Platinband, indem er einen Zehn-Mark-Schein in den Schlitz steckte. Der Mechanismus surrte, ergriff den Schein und ließ ihn verschwinden. Dann klapperte es im Ausgabekasten und die Glastür öffnete sich. Der junge Mann nahm die Uhr heraus und bewunderte sie. Das wunderbare Ding funktionierte sogar und die Zeiger liefen um das kleine Zifferblatt. Er legte sie um sein Handgelenk, erst falsch herum, dann richtig. Im Geldrückgabekasten lagen siebenundzwanzig Pfennig in Messing und Kupfer, die er ebenfalls an sich nahm.
    Der Mechanismus drehte sich weiter und eine weite re Armbanduhr erschien. Der junge Mann konnte der Versuchung nicht widerstehen und opferte einen weiteren Schein. Er erhielt eine zweite Armbanduhr und wieder siebenundzwanzig Pfennig zurück. Als er die Uhr um

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