Zweifel in Worten
Stelle genommen. Diese Leidenschaft erschreckte ihn, während sie Gabriel vollkommen erregte. Sein hartes Glied rieb an Franks flachem Bauch und ließ sie beide aufstöhnen.
„Liebling ...!“, raunte Gabriel und jagte Frank mit seiner belegten, tiefen Stimme einen lustvollen Schauer durch den Körper.
Sie küssten sich, ließen ihre Zungen wild tanzen, während ihre Hände über ihre Leiber glitten, massierten, festhielten.
Das hier tat so gut, es war Nähe, der Gedanke an Sex, an Erlösung und Hingabe, aber die eine Form der Hingabe hatte Frank im Moment nur für Sam.
Sam.
Hastig trat er von Gabriel zurück und starrte ihn um Verzeihung bittend an. „Ich ... mein Körper will, aber mein Herz kann nicht ...! Nicht jetzt ...“ Er sank in sich zusammen und rutschte an der gefliesten Duschwand zu Boden, bevor Gabriel ihn wieder hoch- und an sich ziehen konnte.
„ Scht ... Alles ist in Ordnung, Frank. Ich fürchte, wir haben beide nicht das richtige Gefühl dafür, solange Sam im Krankenhaus liegt ...“
Warme, verständnisvolle und liebenswerte Worte, so sanft und weich gesprochen, so voller Ernst. Frank klammerte sich an ihn, an den großen, starken Mann, der ihn nicht nur überragte, wie Sam es tat, sondern auch um einiges breiter als er selbst war. Gabriel war wie ein Bollwerk, ein Schutzpanzer.
„Danke. Für alles. Ich ...“ Frank verließ die Dusche; war ganz sicher sauber genug, und trocknete sich ab. „… du und Sam, ihr seid für mich ... keine Ahnung, das klingt so bescheuert! ... Unbesiegbar, irgendwie. Und diese Sache ... sie hat das entzaubert. Und ich will einfach nicht, dass es jemand wagt, euch zu entzaubern!“ Frank schwieg abrupt, als er begriff, dass Gabriel ihn mit tellergroßen Augen anstarrte und sein Handtuch sinken ließ.
„Unbesiegbar?“, echote Gabriel leise. „Das denkst du?“
Frank schaffte ein Nicken und kam sich noch eine Spur blöder vor. Er war doch kein Kleinkind, das seinen Vater anhimmelte! Wieso also himmelte er Sam und Gabriel so an?
Na, weil du sie liebst, Trottel. Und weil du genau weißt, dass alles deine Schuld ist.
Wenn es überhaupt möglich war, sank er noch weiter in sich zusammen. Seine Schultern kippten nach vorn und er sah nicht mehr zu Gabriel.
„Hey“, begann der nun und trat direkt vor ihn. Er zog diese eine Silbe in die Länge und legte seine Hand sacht unter Franks Kinn. Er hob es an, langsam, aber nachdrücklich, und Frank musste ihn ansehen. „Wir sind nicht unsterblich, Frank, aber wir wissen normalerweise, auf was wir uns einlassen. Und unbesiegbar sind wir nicht, das weißt du doch. Immerhin hast du uns vor einigen Tagen gleichzeitig sehr deutlich gezeigt, wie viel besser du fechten kannst.“ Gabriel lächelte warm.
„Hm ja, aber ...!“
„Kein ‚Aber‘, Frank. Wir sind alle nur Menschen. Und als solche leben wir einfach so, wie wir können. Sei dir sicher, auch wenn Sam dieses Mal Pech hatte, generell weiß er, auf was er sich einlässt. Er wird uns sicherlich später sagen können, wieso Sven ihn erwischen konnte.“
Ein Nicken, dann folgte er einem weiteren Impuls und hielt sich an Gabriel fest. Sofort reagierten ihre Körper, doch er wusste, dass jetzt einfach nicht der richtige Augenblick war, um Gabriel zu lieben. Er nahm rasch wieder Abstand und rasierte sich mit dem vom Hotel bereitgestellten Rasierer.
Während er den dunklen Stoppeln an Wangen, Kinn, Oberlippe und Hals zu Leibe rückte, dachte er darüber nach. Es war seltsam, dass er beim Gedanken an Sex mit seinen zwei Liebsten so unterschiedliche Dinge im Kopf hatte. Gabriel wollte er nehmen, von Sam wollte er genommen werden, zumindest jeweils im ersten Augenblick einer solchen Überlegung.
Im Grunde sprach nichts dagegen, Sam ebenso zu nehmen, vielleicht würde irgendwann auch nichts mehr dagegensprechen, sich von Gabriel lieben zu lassen ...
Aber sprach denn etwas dagegen? Wenn, dann sicher nichts, was mit Gabriels Person, seinem Verhalten oder ihren gegenseitigen Gefühlen füreinander zu tun hatte. Es fehlte nichts, und doch konnte Frank es sich im Moment einfach nicht vorstellen. Vielleicht, weil das ganze Passivsein für ihn eine neue Sache war? Weil er sich erst daran gewöhnen wollte, sich von Sam toppen zu lassen?
Er schüttelte den Kopf, als er die Klingen abspülte. Blöde Gedanken!
Nur Minuten später hatten sie die Preisschilder aus den neuen Klamotten gemacht und waren hineingeschlüpft. Das Frühstück wollte Frank nicht schmecken, aber unter
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