Zweifel in Worten
ebenso wie für Gabriel und Frank.
Dorthin fuhren sie nun und Gabriel lächelte, weil Frank sich an jeder roten Ampel schon an ihn anlehnte. Diese Sehnsucht nach Nähe teilte er , und als sie wenig später in ihrem Hotelbett lagen, hielten sie sich eng umschlungen.
Frank hatte noch schnell geduscht und mit beinahe zufallenden Augen versucht, seine Hose auszuwaschen, doch nötig war das nicht. Zumindest nicht, damit er am nächsten Tag etwas anzuziehen hatte. Besonders Colin war von der Statur her genau wie Frank, und hatte offensichtlich mit Vito noch einen kleinen Einkauf getätigt. Jedenfalls lagen nagelneue Hosen, Hemden und Unterwäsche für Gabriel und Frank am Fußende des Bettes auf einer Truhe.
Franks Haar war noch feucht, als Gabriel seine Nase hineinschob und den unvergleichlichen Duft einsog, der ihn umgab. Seine Arme lagen um Franks nackte Brust geschlungen, drückten dessen Rücken an seine.
„Danke, Engel“, flüsterte Frank in die Dunkelheit.
„Wofür?“
„Dafür, dass du uns gefunden hast. Ich hatte solche Angst um Sammy!“ Frank drehte sich in seinen Armen um und schob ihn auf den Rücken, bevor er sich mit erstaunlicher Kraft an ihn klammerte.
„ Scht ! Es geht ihm bald wieder gut“, sagte er leise und seine Hand schob sich auf Franks Wange, seine Finger in dessen Haar.
„Aber wegen mir hättest du ihn beinahe verloren!“
Gabriel stutzte. „Wegen dir? Frank, wie kommst du auf so etwas?“ Das konnte er doch nicht wirklich denken! Noch dazu, weil Frank ihn doch ebenso verloren hätte.
„Weil ohne mich euer Leben ganz normal wäre.“
„Oh, du meinst: unvollständig, langweilig und ärmer?“ Gabriels Lippen senkten sich auf Franks Stirn. Er spürte, dass Frank weinte, bevor er es hörte. Der schlanke Körper an seinem bebte und warme Tränen rannen auf seine Brust.
„Ich meine normal, beschaulicher, ruhiger.“
„Also langweiliger ...“, wiederholte Gabriel und drückte ihn an sich. „Hey, Liebling, du bist ein Teil von uns, bitte hör auf, dir etwas anderes einzureden, ja?“
„Das sagt sich so leicht ...“, Frank schniefte, direkt gefolgt von einem Gähnen, und Gabriel hoffte, dass er ohne seine Selbstzweifel möglichst schnell einschlafen würde. Diese Diskussion war nicht geschaffen für das Jetzt und Hier. Die gefährliche Situation noch nicht einmal halbwegs verdaut.
„Lass uns darüber sprechen, wenn Sam dabei sein kann, bitte.“
Frank nickte spürbar. „Ist okay. Schlaf schön.“ Noch ein Gähnen, dann blieb er still.
~*~
Frank spürte die Wärme von Gabriels Nähe und schaffte es trotzdem nur ein paar Minuten, sich in dieser wohligen Umgebung zu halten.
Sam!
Er musste sofort wieder zu ihm. Nein, Gabriel und er mussten das. Er hob den Kopf von der nackten, breiten Brust und sah in die Kornblumenaugen, die ihn offenbar schon eine Weile beobachteten.
„Guten Morgen“, sagte Gabriel und schob ihm das wirre Haar aus dem Gesicht. Frank verzog den Mund etwas.
„Guten Morgen, Engel. Wieso hast du mich nicht geweckt? Wir müssen doch zu Sammy!“
Gabriel drückte ihn an sich. „Colin und Vito sind schon bei ihm, er ist wach und es geht ihm besser. Wir werden jetzt erst frühstücken und danach zu ihm fahren. Mika erlaubt heute den Transport nach Berlin.“
Frank nickte bedächtig. Gute Nachrichten! Alles. Sie konnten also zurück nach Berlin. Diese Neuigkeit ließ ihn lächeln. Er streckte sich und küsste Gabriel kurz vor Freude. „Klasse! Dann lass uns sehen, dass wir frühstücken, ja? Ich ... möchte euch beide bei mir haben.“
Gabriel nickte und schwang sich vom Bett. „Ich muss noch duschen, kommst du mit?“
Frank staunte, denn als er unter die Dusche in den heißen Regen neben Gabriel trat, erwachten seine Lenden trotz aller Sorge um Sam.
Er schmiegte sich dicht an den großen, muskulösen Leib seines Engels und spürte, wie sich sein halbsteifes Glied gegen Gabriels harten Oberschenkel presste.
Augenblicklich glitten Gabriels Arme um ihn und seine Lippen senkten sich auf Franks Haar. „Es tut mir so leid, dass ich nicht schneller bei euch war, Liebling.“
Frank seufzte und hob den Kopf, küsste Gabriel voller Gier, wie ein Verhungernder, der sich möglichst schnell davon überzeugen musste, dass Sex nichts mit Gewalt und Schmerz, sondern einzig mit Zuneigung zu tun hatte.
Seine Hände legten sich auf Gabriels Hintern, fühlten die festen Muskeln unter der nassen Haut und er hätte ihn am liebsten umgedreht und hier an Ort und
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