Zweifel in Worten
sie bepflanzten die letzten Rabatten.
Es war ein entspannter Tag, friedlich, angefüllt mit Schweigen und Nähe, mit kleinen Witzchen und Albernheiten, mit dreckbespritzten Gesichtern und kleinen, heißen Küssen.
Gegen 17 Uhr befreiten sie sich von Erdkrümeln und Schweiß, sprangen in den Pool und tranken Eistee.
Gabriel half Sam dabei, Fleisch und einen von Helmi gemachten Kartoffelsalat aus der Küche zu holen, danach machten sie es sich gemütlich.
Es dauerte nicht lange, da stand Helmi wild gestikulierend am Küchenfenster und brüllte aus Leibeskräften: „Jungs! Es hat geklingelt! Ich kann mein Soufflee nicht allein lassen!“
Gabriel wollte um das Haus herum nach vorn gehen, als jemand über den Seitenweg kam.
Er blinzelte. „Sam?! Kommst du mal?“
Vor ihm, wirklich erst direkt vor ihm blieb Frank stehen. Woher er so plötzlich kam und wie er überhaupt auf das Gelände gelangen konnte, war nicht weiter wichtig.
„Hallo Jungs“, sagte Frank und lächelte beinahe schüchtern zwischen ihm und Sam hin und her.
Gabriel musterte den Jüngeren. „Hallo Liebling.“
„Wo kommst du denn so plötzlich her?!“, fragte Sam und klang tatsächlich überrascht.
„Ich ... na ja, aus Köln, woher sonst?“
„Oh.“
Frank nickte und deutete am Haus entlang. „Könntet ihr ... ich meine, würdet ihr ... mir kurz mal helfen?“
Gabriel und Sam tauschen einen Blick und nickten, dann folgten sie Frank zum vorderen kiesbelegten Hof. Der Polo von Frank stand vollgepackt bis unters Dach vor dem Portal.
„Also ... vielleicht sollte ihr vorher ...“ Frank wandte sich wieder zu ihnen um und baute sich vor ihnen auf. Er holte sichtbar Luft. „Helfen müsstet ihr mir nur, wenn ihr mich wirklich noch wollt ...“
Weiter kam er nicht, Gabriel zuckte zusammen, als Sam einen reichlich unmännlichen Freudenschrei ausstieß und sich auf Frank stürzte.
„Du machst wohl Witze!“, rief Sam noch aus und wirbelte Frank überschwänglich im Kreis, bevor er ihn absetze und musterte.
„Nein, eigentlich meine ich das wirklich ernst ...“
Gabriel trat zu ihm, zog ihn an sich und sah in die grünen Augen. „Wir wollen nicht ohne dich.“
Bonuskapitel – Leidenschaftliche Liebe
Frank sah aus dem Bullauge der Gulfstream und lauschte mit einem Lächeln auf den Lippen dem Gespräch von Gabriel und Sam.
Engel und Clown – seine Männer. Das dachte sich nicht mehr halb so komisch wie noch vor Wochen. Erstaunlich und gut so!
Vor zwei Wochen war er in Steglitz aufgekreuzt, mit seinem vollgepackten Polo und einer unüberschaubaren Menge an Hoffnung im Gepäck, dass sie ihn noch wollten, ihn noch brauchten. So, wie er sie brauchte.
Er setzte sich aufrechter hin und schnallte sich an, Landeanflug auf Florenz!
Nichts konnte ihm gerade mehr Freude bereiten als diese Tatsache. Sie würden ihr Wochenende dort verbringen, diesmal inklusive ausgedehnter Sightseeing-Tour.
Er streckte seine Hand aus und legte sie auf Sams. Die Wärme und Nähe dieser Geste quittierte der Hüne mit einem liebevollen Lächeln, das Frank nur zu gern erwiderte.
„Ich freue mich“, sagte er.
„Ich mich auch, Liebling.“
Gabriel brummte leise. „Ihr denkt daran, dass mein Bruder und seine Freundin uns eingeladen haben?“
Frank und Sam nickten unisono. „Klar, ich bin eh gespannt darauf, ihn kennenzulernen“, entgegnete Frank. Das war er wirklich. Immerhin hatte der Engel einen Zwillingsbruder, eineiig und laut Aussage von Sam unterschieden sie sich ausschließlich durch den Bart, den Raphael trug.
„Aber erst mal gönnen wir uns einen ruhigen Abend und einen Sprung in den Pool.“ Gabriels Vorschlag brachte weit mehr als das, was er sagte, zum Ausdruck.
Frank grinste. In den letzten zwei Wochen hatten sie alle drei jede Nacht in einem Schlafzimmer verbracht. Manchmal kam Gabriel später nach oben, manchmal Sam, wenn er noch einen Observationsauftrag auszuführen hatte.
Dieser Gedanke brachte die Frage mit sich, was Frank zukünftig tun wollte. Zurück in die Bibliothek? Sicher hatten sie längst Ersatz gefunden. Vielleicht sollte er darüber nachdenken, Gabriels Angebot anzunehmen?
Er musterte den Mann mit den Kornblumenaugen, der ihm gegenübersaß lange. Konnte er das wirklich? Einfach tun, was er wollte?
Gabriel war verdammt reich, aber es widerstrebte Frank, von dessen Geld zu leben. Er wollte etwas tun, natürlich am liebsten etwas, das mit seinem Studium zu tun hatte. Vielleicht könnte er wieder damit anfangen, kurze
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