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Zweifel in Worten

Zweifel in Worten

Titel: Zweifel in Worten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger
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auch noch total nett!“
    „Und das interessiert mich, weil?“ Gabriel klang nicht so begeistert, wie Sam gehofft hatte.
    „Ehrlich mal, ich dachte, du hättest deine Zurückhaltung ihm gegenüber ein wenig aufgegeben?“ Sams Hände glitten um Gabriels Hals und er zog ihn zu einem Kuss an sich. Dann wurde er ernst. „Ich glaube, ich weiß jetzt auch, wieso er so verbittert ist ...“
    Sam berichtete von der seltsam erschreckten Reaktion, von Franks Zittern und der Flucht aus seiner Nähe. „Ich habe so etwas lange nicht gesehen, Engel, er hatte richtig Angst! Nur, weil ich unerwartet in seine Komfortzone getreten war. Ich bin natürlich sofort wieder auf Abstand gegangen, aber ich glaube wirklich, dass ihm irgendjemand mal was angetan hat.“
    „Du meinst, er wurde missbraucht?“, hakte Gabriel nach und zeigte genau die Reaktion, die diese Möglichkeit auch in ihm selbst auslöste. Blanke, kalte Wut.
    Sam nickte und verzog das Gesicht. „ Jepp .“
    „Hm“, machte Gabriel nur und wirkte sehr nachdenklich, während er sich das Kinn rieb und dabei die schwarze Blumenerde von seinen Fingern darauf verteilte. Trotzdem hatte es keinen erheiternden Effekt. Sam nahm sein Kinn und wischte den Dreck liebevoll weg.
    „Er braucht Freunde, Engel ...“
    „Ja, ich weiß. Du willst ihm gern sagen, wer du bist, oder?“
    Sam nickte. „Ja, sehr gern. Ich habe ihm erzählt, dass ich dein Bodyguard bin und dass wir zusammen sind. Ich weiß nicht, ob er etwas ahnt, immerhin kennt er nun meinen Namen.“
    Gabriel seufzte kellertief. „Wir müssen trotzdem warten, bis er sich wieder meldet. Hast du schon nachgesehen?“
    „Nein, ich bin grad erst zurück, deshalb hab ich die Tasche auch noch umhängen. Ich wollte dir so schnell wie möglich von meinen Beobachtungen berichten.“
    Gabriel lächelte ihn so liebevoll an, dass Sams Herz überlief vor Glück. „Verdammt, hast du eigentlich eine Ahnung, wie froh ich bin, dass ich dich habe und dich einfach so lieben darf?“
    Er fühlte sich in starke Arme gezogen und blickte endlose Sekunden lang tief in die kornblumenblauen Augen seines Geliebten. „Dass du das mit einem Fluch verbindest, finde ich daran besonders schön, Sammy. Ich bin auch immer noch sehr froh darüber, dass du dich getraut hast. Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen würde.“
    Ihr Kuss war lang und ganz sanft, beinahe ohne Druck, aber dafür mit einer Intensität, die jeder Beschreibung spottete und ihm Gabriels Liebe so unumstößlich zeigte, dass er das Atmen vergaß.
    Er fühlte sich einfach wohl, nein, in Wahrheit fühlte er sich komplett und ganz, wenn Gabriel ihn so umfasste und an sich presste. Gegen Gabriel war Sam beinahe schmal, obwohl er selbst über genug Muskelmasse verfügte und so mancher neidisch auf seine Arme und seinen Rücken schielte – vom Waschbrettbauch mal ganz zu schweigen. Er liebte Gabriels ausgeprägte Muskulatur, die nicht aufgepumpt wirkte, sondern einfach ‚stark‘ und genau dieses Gefühl, einen starken, aufmerksamen und dabei so unglaublich guten Partner zu haben, war für Sam einfach das Größte.
    „Hmm“, machte er und schnappte endlich nach Luft. „Willst du noch weiter herumbuddeln hier? Wieso lässt du das nicht einen Gärtner machen?“
    Gabriel folgte seiner Geste und lächelte. „Stört es dich, wenn ich es selbst mache? Ich mag es. Ich habe mir viel zu selten an etwas derart Unschuldigem wie Erdboden die Finger dreckig gemacht. Und außerdem macht es wirklich Spaß. Willst du mir nicht helfen?“
    „Hm, lass mich nachdenken ... nein. Aber ich könnte mich dazu überreden lassen, mir einen Gartenstuhl herzuholen und dir einen neuen Gay-Roman vorzulesen.“
    Gabriel sah ihn erstaunt an. „Du hast in der Stadtbücherei schwule Romane gefunden?!“
    Sam lachte. „Ja, wundert dich das, wenn der Zuständige selbst schwul ist?“
    „Jetzt, wo du es sagst ... Na los, hol den Stuhl und lass mich hören, was es Neues gibt.“
    Sam machte auf dem Absatz kehrt, nachdem er die Umhängetasche fallengelassen hatte, und kam mit einem Gartenstuhl zurück, um sich hinter den wieder auf dem Rasen knienden Gabriel zu beugen und ihn zu umarmen. „Es macht mich total an, wie du hier sitzt, Engel.“
    „Wolltest du nicht vorlesen?“, fragte sein Freund über die Schulter und schaffte es doch nicht, die aufkommende Erregung aus seiner Stimme zu bannen. Sam kicherte und küsste ihn auf die Wange.
    „Ja, werde ich jetzt auch gleich. Aber vorher verrätst du mir, was

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